was machst du wenn jemand nicht kochen kann?

Das Ergebnis basiert auf 37 Abstimmungen

Ihr/ihm kochen beibringen 43%
Mir egal, ich kann kochen 27%
Ich kann das auch nicht 11%
Was anderes.. 11%
Ihn/sie in Kurse bringen 8%
so jemand kommt nicht in frage 0%
Viele Dosen kaufen 0%

18 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Ihr/ihm kochen beibringen

Liebe Evy,

einen Mensch, der, wie Du sagst, nicht kochen kann, gibt es nicht! Denn es sind nicht die Menschen, die kochen, sondern allein der Herd, der Ofen zusammen mit dem Zubehör wie den Töpfen!

Der Mensch, liebe Evy, hat etwas anderes beim Kochen zu tun: Er muss alle verwendeten Lebensmittel für das jeweilige Gericht mit seinen beiden Händen so zurechtschneiden oder zuerechtmachen, wie z.B. bei einem schönen Gemüsegericht oder einem guten Braten, das daraus ein sehr gutes Gericht wird! Das, E i n z i g e, was der Mensch zu tun hat, ist, darauf zu achten, dass das sich im Topf befindende Essen bei der richtigen Temperatur gekocht wird und dass er immer wieder nachschaut, dass nichts anbrennt und ob er Wasser nachgießen muss!

Als ich beispielsweise meinen Partner, meinen lieben Uwe, kennen- und liebenlernte, schaute ich, dass er mir immer in der Küche beim Kochen half. Ich zeigte ihm, w i e er die Zwiebeln klein und fein schneiden musste, ebenso die Möhren und lehrte ihn, dass das WIchtigste für das Gelingen beim Kochen darin besteht, das Gemüsesehr gut und akkurat zu schneiden. Und dann darauf zu achten, dass er dieses in dem richtigen Verhältnis in den Topf gibt. Also z.B. bei einem Borschtsch-Gericht für einen großen und hohen 24 cm Topf nicht mehr als 3 mittelgroße Zwieben zu nehmen, die sehr gut in kleine Würfel geschnitten werden, dazu bis zu sieben Möhren, ebenso in Rädchen und diese dann noch halbieren. Und die vier großen oder fünf mittelgroße Kartoffeln in kleine Würfel zu schneiden.

Dazu brachte ihm bei und zeigte ihm verschiedentlich und sehr geduldig, w i e er dieses Gemüse zu schneiden habe und erklärte ihm, dass nicht nur bei diesem Gemüsegericht "Borschtsch" die Zwiebeln sehr schön und klein geschnitten werden müssen, sondern bei j e d e m anderen Gericht ebenso! Und dasselbe bei den Möhren oder Kartoffeln. Auch die dazu zuvor extra in einem Topf in Wasser gekochten zwei großen Rote Bete, die dann zuletzt zusammen mit dem Sauerkraut in den Borschtsch hineinkommen, oder etwa der Stangensellerie oder der Sellerie für ein anderes Gericht, alles Gemüse müsse sehr fein und klein geschnitten sein. Und je mehr Mühe er sich dabei gäbe, zeigte ich Uwe, desto größer ist die Gewähr, dass das Gericht gelingt!

Ich habe in meinem Leben schon sehr früh mit Kochen begonnen. Bereits als Kind mit sieben, acht Jahren, half ich meiner lieben Mama, einer vorzüglichen Köchin, in der Küche beim Kochen. Das lag daran, dass Mama fürs Kochen nur 30 min. Zeit zur Verfügung standen, da sie dies in der Mittagspause, wenn sie ihr Geschäft, ein Modehaus, zu hatte, kochte. So lernte ich sehr bald, wie entscheidend das richtige Putzen und Zurechtschneiden von Gemüse, wie Zwiebeln u.a,. ist.

Und dann lernte mich Mama, dass es genauso wichtig ist, die Speisen vor dem Kochen sehr gut zu würzen und immer darauf zu achten, dass mit der richtigen Temperatur begonnen werde und genügend Wasser beigefügt sei. Und dann, während das Essen kocht, es immer wieder umzurühren und darauf zu achten, dass nichts unten anbrennt und deshalb immer wieder bei Bedarf noch etwas Wasser nachzugießen. All dies zeigte und sagte ich meinem lieben Uwe nach und nach auch. Und er war sehr gelehrig und setzte alles, was ich ihm riet und sagte, immer zu meiner Zufriedenheit um! So dass es mir immer eine Freude war, ihn dafür zu loben!

Während meine liebe Mama noch alte Töpfe nahm, habe ich gleich nach Auszug aus dem Elternhaus sehr gute Edelstahltöpfe in den verschiedensten Größen zugelegt. Diese Töpfe habe ich heute noch, sie sind qualitativ hochwertig und sehen auch nach vielen Jahren immer noch fast wie neu aus. Doch im Laufe der Zeit sind natürlich auch andere Töpfe hinzugekommen. Weil ich gemerkt hatte, dass es von entscheidender Bedeutung ist, aus w a s für einem Material ein Topf ist, damit das Gericht auch so richtig gut wird. So habe ich auch noch Teflon-beschichtete Töpfe, die wirklich alle Wünsche beim Kochen erfüllen. Denn sie brennen so gut wie nicht an und mir gelingt mit diesen Töpfen jedes Gericht ganz hervorragend. Und weil ich in der Küche nichts ohne meinem lieben Uwe mache, hat er an der Wirkungsweise der neuen Töpfe regen Anteil genommen! Und weiß genau, für welche Gericht er welchen Topf nehmen muss!

Auch habe ich meinem Partner schnell beigebracht, dass man aus den einfachsten Zutaten und Gemüsen die besten Gerichte zaubern kann! EIn sehr gutes Beispiel dafür sind die heutigen Kartoffelrösti! Ich habe für dieses Gericht n u r 1,2 kg festkochende Kartoffeln und Öl verwendet und sonst gar nichts und diese hat Uwe zuvor klein geraspelt. Kein zusätzliches Ei oder Mehl, sondern nur die Kartoffeln! Und das Salz erst nachdem sie fertig waren! D a s Wichtigste bei diesem Rösti ist dabei die Pfanne! Man sollte es nicht glauben, aber es ist wahr! Ich habe mir derletzt eine zweite dieses Mal sehr gute und große und dennoch leichte Jamie Oliver Teflon-Pfanne zugelegt, die wirklich absolut super ist. Man braucht nur wenig Fett (ich verwendete dazu Rapsöl) und für eine Portion an die 600 g geraspelte Kartoffeln. Diese gab Uwe ins heiße Öl, stellte das Küchenührle auf 10 min. und drehte den Herd dann nach 2 min. von 9 auf 6 zurück.

Nach 10 min. sagte ich zu Uwe, dass er das Rösti auf einen sehr großen runden Mittagsteller, legen solle einen ebensolchen oben auf diesen drauf und das Ganze. wenden solle. Dann gab Uwe das Rösti mit der rohen Seite wieder zusammen mit einem Schuss Rapsöl in die Pfanne und ließ die Kartoffeln nochmals 10 min. auf dieser Seite auf 6 braten. Als das Ührle läutete, hatten wir einen wunderschön durchgebratenen großen runden Kartoffelrösti, den Uwe auf einen der zwei großen Teller gab und halbierte. Die andere Hälfte gab er auf den zweiten Teller und danach machte ich mich ans Kochen des zweiten Röstis heran und gab diesen in die Pfanne. Und während die erste Seite dieses Röstis dann vor sich hinbrutzelte, aßen mein Liebling und ich je eine Hälfte des ersten Röstis und freuten uns über das gute Essen und sagten: "Mmh, das schmeckt wieder mal wunderbar! Sooo ein einfaches Gericht und schmeckt so gut!" Während ich noch Salz auf mein Rösti gegeben hatte, aß mein Partner sein Rösti ohne Salz.

Ansonsten verwende ich in der Küche kein Salz mehr. Sondern ich koche und verwende zum Kochen ausschließlich das Allwürzmittel Tellofix. Dieses kaufe ich mir mittlerweile in einem großen 10-Liter-Eimer, der, im Gegensatz zu der 950 g Dose sehr günstig ist und an dem ich zwei Jahre habe bis er verbraucht ist. Ich habe festgestellt, dass mit diesem Allwürzmittel, das neben dem Salz einen sehr hohen Gemüseanteil hat, jedes Gericht gelingt und sehr gut schmeckt! Es ist der Clou! Das sieht Uwe genauso wie ich und verwendet Tellofix ebenso gerne.

Auch achte ich darauf, sehr gute Gewürze zu den Gerichten zu verwenden. Das lege ich meinem Partner auch immer ans Herz! So habe ich neulich zu Weihnachten zu meinem 1 kg Hirsch-Edelgulasch, das ich zuvor zwei Tage lang in 1000 ml Buttermilch eingelegt hatte, außer 3 Zwiebeln und 5 Möhren noch Pfeffer,, Piment, Knoblauch, Thymian, Majora,, Salbei, Nelken und Estragon und einen Schuss flüssigen Zucker verwendet. Zuvor habe ich das Fleisch aber in einer gusseisernen Pfanne gut angebraten und danach mit Weinbrand flambiert. Und nach ca. anderthalb Stunden vor sich Hinköcheln habe ich dann noch einen dunklen Soßenbinder verwendet. Der Hirschbraten schmeckte vorzüglich! Und dies, obwohl ich ihn zum ersten Mal in meinem Leben gemacht habe! Aber wenn man ein gutes Rezept hat und weiß, wie man an die ganze Sache herangehen und sie umsetzen muss, dann ist das kein Hexenwerk! So war der Hirschbraten ein Gaumenschmaus! Dazu gab es Vollkorn-Dinkelnudeln.

Mein lieber Uwe hat mir auch bei diesem Wildgericht geholfen, hat die Zwiebeln geschnitten, mir die Gewürze gereicht bzw. diese in den Topf gegeben und natürlich habe ich auch Tellofix dazu verwendet und danach ihat Uwe immer wieder nach der richtigen Temperatur geschaut.

Auch habe ich Uwe ans Herz gelegt, dass es von elementarer Bedeutung in der Küche ist, sehr gute Messer zu verwenden. Vor allem fürs Gemüse klein schneiden. Ein sehr gutes Messer, so ein Meisterstück, das hat Uwe schon lange intus, ist das A und O in der Küche, denn damit gelingt das Zerkleinern und exakte Schneiden z.B. einer Zwiebel oder Möhren, usw. bestens! Und vor allem: Mit einem guten Messer macht das Kochen Spaß! Wenn man sich mit einem alten, abgestumpften Messer mit einer Zwiebel herumquälen muss - es gibt nichts Schlimmeres, denn das verdirbt einem den Spaß am Zwiebel oder Knoblauchschneiden erst so richtig

Und damit die Zwiebel oder der Knoblauch dann auch so richtig gut geschnitten werden können, braucht man dazu natürlich auch ein gutes Küchenbrett, das nicht zu groß, nicht zu klein und vor allem sehr robust ist. So weiß Uwe inzwischen sehr genau, bei welcher Gelegenheit er das große und wann er das kleinere Küchenbrett hernehmen muss, um sein Gemüse gut schneiden zu könen.

Und auch die richtigen Kochutensilien sind wichtig. So habe ich Uwe gezeigt, dass er zum Umrühren eines Bratens, einer Suppe oder Milch keinen Schneebesen mehr nehmen soll, sondern einen Rührbesen, der aus langen flexiblen Drähten besteht, an deren Enden kleine Edelstahlkugeln sind. Oder dass er für die Rösti den Pfannenwender hernehmen soll, der eine breite und kompakte Auflagefläche hat. Oder dass er den guten Gemüseschäler für die Möhren verwenden soll, mit denen diese ganz leicht zu schälen sind.

So denke ich, liebe Evy, wenn man einem Menschen, den man liebt und der diese Liebe erwidert, nach und nach die kleinen Handgriffe, die fürs Kochen nötig sind, mit Liebe und mit einem glücklichen Händchen beibringt, dass dann jeder Mensch, egal ob Mann oder Frau, Gefallen am Kochen finden wird und daraus eine wahre Leidenschaft entstehen kann - wenn er erst mal feststellt, dass seine Gerichte gelingen und von den anderen gelobt werden und diese sie mit Genuss essen und sich über seine Kochkünste freuen!

So, liebe Evy, jetzt ist es nach Mitternacht und ich verabschiede mich und danke Dir für Deine gute Frage, die mich heute Nachmittag so angesprochen hat, dass ich sie noch zu später Stunde beantworten wollte!

Solltest auch Du jemandem das Kochen beibringen möchten, so wünsche ich Dir ebenso eine glückliche Hand und einen Menschen, der sich über Dich und mit Dir zusammen übers Kochen und seine Kochkünste freut!

Alle lieben Grüße und Wünsche!

Regilindis

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
ZoeAmira 
Fragesteller
 30.12.2023, 11:23

wow so viel Mühe gemacht für die Frage, danke.

LG und frohes neues Jahr

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Regilindis  30.12.2023, 18:43
@ZoeAmira

Liebe Evy, danke für die liebe Rückmeldung! Dir ebenso ein frohes, gesundes und glückliches Neues Jahr 2024! Ciao, Regilindis

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Ihr/ihm kochen beibringen

Würde ihr mit sehr großer Freude kochen beibringen, wenn sie geduldig ist und Spaß daran hat. Und ich würde gemeinsam mit Ihr kochen, da es gemeinsam schöner ist und mehr Spaß macht.

Mir egal, ich kann kochen

Da ich selbst gut kochen kann ist mir das komplett egal.

Wenn sie Interesse daran hat kochen zu lernen kann sie mir gern in der Küche Gesellschaft leisten und ich zeige ihr wie es einfach geht... und wenn nicht dann halt nicht.

Es gibt in einem Haushalt mehr Aufgaben als nur warmes Essen auf den Tisch zu bringen.

Ihr/ihm kochen beibringen

Aber auch nur wenn derjenige es auch lernen möchte. Ansonsten ist es für mich vollkommen egal ob man gegenüber jetzt kochen kann oder nicht. Einfach weil ich eh Kochen Liebe und das in einer Beziehung dann übernehmen würde. mein Partner kann übrigens kochen und trotzdem stehe ich jeden Tag in der Küche und nicht er. einfach weil ich laut ihm noch etwas besser kochen kann

Ihr/ihm kochen beibringen

In einer guten Beziehung ist es immer am besten, wenn man sich gegenseitig hilft und unterstützt 👍

-LG7️⃣6️⃣

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung