Was ist so toll an Severus Snape?

Das Ergebnis basiert auf 15 Abstimmungen

Ich mag ihn sehr, weil... 67%
Ich mag ihn auch nicht, weil... 13%
Er ist ok, weil... 13%
Andere 7%
Ich kenne kein Harry Potter 0%

5 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Ich mag ihn sehr, weil...

Ja, Snape ist ein Schlechter Lehrer, und vielleicht nicht mal ein guter Mensch. Aber er ist Vielschichtung und interessant.

Er zeigt, das man sich ändern kann, das die Vergangenheit einen verfolgt, und das einen Prägt, das dies aber auch nur ein Teil vom Gesamten ist.

Er hat sich als Voldemord an der Macht war, und wieder an die Macht kam einer großen Gefahr ausgesetzt, ehr war "Doppelagent" für den Orden, wenn seine Legimentik nicht besser als die des dunklen Lords gewesen wäre, hätte er jeder Zeit sterben können.

Er mochte die Dunklen Künste, aber geliebt hat er Lili, so sehr das er ihr Kind schützte, obwohl es dem Mann so ähnlich sah der in Mobbte (deswegen auch der Hass auf Harry, eigentlich der auf James der übertragen wurde)

Und am Ende, musste er den Mann töten, der einzige Mann der ihm traute, der einzige Mann der immer wusste für welche Seite er sich entschieden hat, der aber selbst Überrascht war, das nach all der Zeit die Motivation dafür Lili war. (Immer noch? Nach all der Zeit?...Immer!)

Und nicht zu vergessen, als das Ministerium (Voldemord) die Schule unter seiner Kontrolle hatte, da war Snape es der die Schüler vor den Folterstrafen schütze. Er war es auch der sich vor einen Werwolf stellte und zwei Todesser ausschaltete bevor er in der großen Halle geflohen ist.

Ja, er ist schwierig. Er ist nicht nur ein Held. Und das macht die Harry Potter Welt so spannend, es ist nicht Disney, es ist nicht alles nur Schwarz oder nur Weiß. Es sind die vielen Zwischentöne die auch diese Figur interessant machen. Snape ist ein Arsch, aber wenn es darauf ankommt war er der größte Held von allen.

Woher ich das weiß:Hobby – Seit Stunde eins ein Ravenclaw
DERstobbel  19.02.2023, 20:08

Gut geschrieben.

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Andere

Ich finde, Snape war eine Figur von unglaublich großer Tragik: Als Kind war er in der Schule über viele Jahre ein schuldloses Opfer schweren Mobbings durch mindestens eine ganze Clique, was ihn lebenslang zum Außenseiter machte. Die Qualen, die er in seiner Schulzeit erleben musste, belasteten ihn sein Leben lang schwer. Er hat es nur bei wenigen Menschen geschafft, ein freundschaftliches Naheverhältnis zu ihnen aufzubauen, etwa zu Lilly und Dumbledore. Trotz der grundlosen und systematischen Misshandlungen, die er jahrelang durch James, Sirius, Remus und andere erfahren musste, war er ein sehr guter Schüler, meisterte sein Leben und wurde ein Lehrer. Schon diese persönliche Weiterentwicklung und Resilienz macht ihn zum Helden. (Nur wer selbst als Kind Misshandlungen durch schweres Mobbing erfahren hat, weiß, was das wirklich bedeutet.) Er war auch kein schlechter Lehrer - er war sicherlich gemein und wenig pädagogisch, aber er war anspruchsvoll, forderte Leistungen, und man konnte bei ihm offenbar auch viel lernen [außer Harry, denn er war in Zaubertränke schlicht und einfach ein schlechter Schüler (außer mit dem Buch des Halbblutprinzen), der mit seinem Lehrer nicht zurechtkam].

Snape hat für seine Jugendqualen niemals eine Entschuldigung oder Sühne erhalten - vielmehr musste er mit seinen Peinigern von damals zusammenarbeiten, und diese hatten auch im Alter ihm gegenüber zumindest Vorbehalte und blieben ihm gegenüber distanziert, wenn nicht verächtlich (wie z.B. am Ende von "Der Gefangene aus Askaban"). Wie schwer Snape unter alldem litt, zeigt sich an seinem ambivalenten Verhältnis zu Harry, in dem er neben der von ihm geliebten Lilly auch den verhassten James wiedererkannte: Dieses Erkennen einiger Eigenschaften von Harrys Vater hat bereits genügt, um negative Emotionen und sein gemeines Verhalten gegenüber Harry zu triggern - ohne dass Harry etwas getan hätte. Es war nicht alles durchwegs gespielt: Snape hat vieles an Harry tatsächlich nicht gemocht. Er hielt ihn für höchstens durchschnittlich begabt und maßlos arrogant und selbstgerecht.

Snape war außerdem einst vom Dunklen Lord zur "Dunklen Seite" verführt worden, wurde dann aber durch seine lebenslang unerfüllte, glücklose Liebe zu Lilly gerettet. Folglich litt er doppelt darunter: Wegen Lilly, die er liebte und an seinen verhassten Peiniger James "verloren" hatte; weil er Lilly nicht nur verloren hatte, sondern weil sie auch gestorben war und er ihren Tod nicht verhindern hatte können; schließlich auch, weil er tiefe Schuldgefühle empfand, einst auf der falschen, dunklen Seite gestanden zu haben und Mittäter geworden zu sein und im Zuge dessen für Lillys Tod sich mitverantwortlich fühlte.

Kaum ein Mensch der Harry-Potter-Welt hat lebenslang derart viele innere Qualen erleiden müssen wie Snape. Er war vollständig ohne Glück im Leben, ohne Freude und die meisten Jahrzehnte auch ohne echte Freunde. Selbst James, Sirius, Remus und die anderen konnten (trotz Lillys Sympathie und mutmaßlicher Fürsprache für Snape) nie über ihren Schatten springen und ihre einseitige Schuld, die sie gegenüber Snape hatten, eingestehen und ihn als Mensch/Freund je wirklich akzeptieren. Er war von ihnen --wegen Dumbledore-- im Orden des Phönix lediglich geduldet.

Snape war infolgedessen weder nett, noch sympathisch oder cool. Er war ein Mensch von geradezu Shakespeare'scher Tragik. Er hatte ein fast durchwegs schweres Leben und litt aufgrund der meist unverschuldeten traurigen Umstände seines Lebens Höllenqualen. Dies prägte seinen ambivalenten Charakter.

Er war ständig gezwungen, mit allen, die er hasste, eng zu kooperieren und konnte denen, die ihm wirklich wichtig waren, dennoch nicht helfen (Lilly, Dumbledore). Am Ende musste er gar Dumbledore, dem letzten, mit dem er "freundschaftlich" vertraut war, töten. Sehr wahrscheinlich war dies auch nicht der erste und einzige Tod, für den er verantwortlich zeichnen musste. Für Harrys Sieg über Voldemort konnte er am Ende schließlich eine Rolle spielen, und diese Rolle kostete sein Leben.

Ich tu mir daher insgesamt recht schwer, Snape besonders zu mögen oder auch nicht zu mögen. Das einzig beruhigende ist, dass er sich am Ende doch in Summe als --über alle Maßen tragischer-- Held herausstellte. Ich habe für so einen Charakter vor allem Mitgefühl, ein tiefes, melancholisch stimmendes Mitleid.

Loka95  20.02.2023, 17:56

Eine sehr gute Antwort 👌

Nur eine kleine Anmerkung: Lily wird mit nur einem L geschrieben im Buch :)

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Dann hast du den Grund dahinter nicht verstanden, er hat ihn so hart ran genommen damit er auf späteres vorbereitet ist da musste er ein Arsch sein.

Loka95  20.02.2023, 17:53

Das war nicht der Grund. Dafür hätte man keineswegs ein Arsch sein müssen.

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DarylDixon666  20.02.2023, 17:55
@Loka95

Köpfchen tätscheln hätte auch nichts gebracht und natürlich erklärt es das ganze, er hat es seiner Mutter damals versprochen sich um Harry zu kümmern und das hat er getan, es wurde nie versprochen ihn auf Wolken zu betten.

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Loka95  20.02.2023, 18:00
@DarylDixon666

Ich sage auch nicht das er ihn hätte verwöhnen sollen. Aber durch sein angespanntes Verhältnis zu Harry hat er diesem weniger beigebracht als er könnte.

Es war einfach so, dass Harry ein wandelnder Trigger für Snape war. DESHALB war er so fies. Was daneben, aber schlicht menschlich ist, da die Psyche eben nicht alles erträgt und perfekt verarbeitet.

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Ich mag ihn sehr, weil...

Er war definitiv nicht perfekt was man an seinen Lehrmethoden sehen konnte aber sieh es so, er war wenigstens ehrlich. Dumbledore war auch parteiisch wie man im ersten Film ganz klar sehen konnte

Ich mag ihn sehr, weil...

... er realistisch ist. Es geht nicht darum das man ihn perfekt findet, sondern darum das er genau das NICHT ist. Er hat Ecken und Kanten, was ihn weniger ausgedacht wirken lässt.

Man kann nachempfinden wie es ihm geht. Seine Geschichte greift Dinge auf, die viele erlebt haben - Mobbing, unerwiderte Liebe, Verlust, Einsamkeit, anders sein, falsche Entscheidungen in Jugendzeiten, häusliche Gewalt, falsche Freunde, ...

Und dazu kommt natürlich das er mysteriös ist, die Tragik seiner Figur und das er zwar wirkt wie ein klassischer Bösewicht, jedoch mit dem Herz eines Guten. Der Widerspruch fasziniert.

Woher ich das weiß:Hobby – Life is a struggle, when you're a muggle 🐍