Was ist eure Meinung zu der Ausstellung,,Körperwelten“? Findet ihr sowas verwerflich oder okay?

7 Antworten

Die Menschen, die ihre Körper spenden, wissen genau, was auf sie zukommt, und diese Behauptungen, es würden chinesische Gefangene benutzt hat keine Beweise. Die meisten Spender sind deshalb Spender geworden, weil sie auf einer Ausstellung waren und das so faszinierend und lehrreich fanden, dass sie selbst Teil davon werden wollen. Sie haben auch die eher auf Schock ausgerichteten Ausstellungsstücke gesehen (Als ich da war, gabs zb ein Stück bestehend aus einer Frau mit Babybauch mitsamt plastiniertem Baby und Plazenta drin), und gesagt "Nein, ich möchte das trotzdem".

Ich finde es eher verwerflich, wenn man Menschen vorschreiben will, was mit ihrem Körper nach ihrem Tod passieren soll, solange dabei keiner in Gefahr kommt, weder körperlich noch psychisch. Ich sehe Argumente, das jemand nicht sagen darf "Meine Leiche soll bitte auf dem Rathausplatz an der Fahnenstange hängen", und aus Gründen der Rehabilitation wäre ich auch dagegen, dass man sich an Nekrophile und Kannibalen in Gefängnissen spenden darf.
Aber wo sind die Gründe, das keiner sagen darf, dass man sich wünscht, kompostiert zu werden, Tierfutter zu sein, in starker Säure oder Lauge aufgelöst zu werden, usw?

Was ist der Unterschied zwischen jemand, der sich an eine Gruppe von 4 Medizinstudenten im Anatomielabor spendet, und jemand, der sich an Körperwelten spendet und damit Millionen zukünftigen Medizin- und Biologiestudenten den Weg dazu bereitet, sich für dieses Feld zu interessieren?
Für mich gibt es da keinen großen Unterschied.

Basketballer02 
Fragesteller
 14.02.2023, 11:30

sehe ich auch so, danke für deine Antwort 👍🏻

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Dahika  14.02.2023, 12:33

lehrreich fanden

was bitte soll daran lehrreich sein. Die, die es brauchen, nämlich Ärzte, brauchen keine Ausstellung dafür. Und die Anderen sind Voyeure.

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Seraphiel0  14.02.2023, 15:27
@Dahika

Es gibt bei der Ausstellung nicht nur die Skulpturen. Es gibt einzelne Organe, die ausgestellt werden, an denen man wunderbar Anatomie sehen kann. Immer begleitet mit Lehrtexten - als ich da war, gab es zb einen Augapfel mitsamt der Strukturen außen rum, zb Muskulatur, und daran wurde dann erklärt, wie das Gehirn sieht.
Es gab Unterschiede zwischen gesunden und kranken Lungen, insbesondere Raucherlungen. Einen Schnitt von einem ganzen Körper, an dem man dann die Position und Größe aller Organe gleichzeitig sieht. Die Entwicklungsstadien von Embryonen. Die Hirnnerven und der Spinalkanal. Wie dicht die Blutgefäße sind war an einer Skulptur zu sehen, bei der ausschließlich das Blutkreislaufsystem noch da war, der Rest wurde weg präpariert.

Außerdem, nur so: Ärzte werden nicht mit ihrem gesamten medizinischen Wissen geboren, ebenso wenig alle anderen Leute im medizinischen Bereich (Denn, ja, es gibt nicht nur Ärzte sondern auch zb Pflegepersonal, MTA, MFA, Hebammen, Sanitäter...). Sie müssen das auch erst mal lernen. Und fast kein Mensch kann lernen, indem er Stundenlang in Bücher starrt. Etwas dreidimensional vor sich zu haben ist etwas ganz anderes, und wesentlich besser fürs Verständnis.

Nur, weil du das mehr lustig und schockierend findest, da rein zu gehen, heißt das nicht, dass die Mehrheit das so wahrnimmt. Ich habe in der Ausstellung den Entschluss gefasst, dass ich einen medizinischen Beruf will, um noch mehr darüber zu lernen, was ich gesehen habe.

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Dahika  14.02.2023, 15:30
@Seraphiel0

Ärzte lernen die Anatomie nicht nur aus Büchern, sondern auch an Leichen, die sie selbst auseinanderschneiden.

Es ist mir egal, wie es die Mehrheit sieht, ich finde es widerwärtiger Voyrismus,

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Seraphiel0  14.02.2023, 15:49
@Dahika

Dann geh nicht hin und spende deinen Körper nicht, so einfach ist das.

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Verwerflich finde ich es nicht. Anfreunden kann ich mich damit auch nicht. Ich persoenlich moechte nach meinem Tod nicht irgendwo ausgestellt sein. Ich moechte bei den anderen Toten in der Erde ruhen.

Mein Sohn ist bereits verstorben. Eine Grabstaette fuer mich ist neben ihm reserviert.

Nach meinem Tod werde ich neben ihm ruhen.

Ich finde die Welt der Toten sollte von der Welt der Lebenden getrennt sein.

die Körper wurden freiwillig zur Verfügung gestellt und es wird niemand gezwungen, sich das anzuschauen.

Ich finde da nichts verwerflich

Als wissenschaftliche Exponate hätten diese Präparationen eine Sinn, aber als angebliche Kunstform finde ich diese sinnlos.
Aber unmoralisch ist es ebenso wenig, da jeder Körperspender dies freiwillig tat und kein Besucher unter Zwang dort hingetragen wurde.

Ich finde es - kurz ausgedrückt - unwürdig...

"Ästhetisch" kann ich daran rein gar nix finden - im Gegenteil !