Was ist eine Mitleidsmoral?

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Hitler sah im Christentum ähnlich wie der Philosoph Nietzsche eine schwächliche Religion, die nicht kampf kräftig war. Er selbst war ja mit seinen Nazis der Meinung, dass sich in der Welt nicht nur der Stärkere durchsetzt, sondern dass er das auch darf. Dabei störte es natürlich nur, wenn es eine Religion gab, die sich gerade auch im schwache kümmerte. Dafür hatte er kein Verständnis, das hielt er sogar für schädlich.

Ein Glück für die Welt, dass Deutschland den Krieg verloren hat. Nicht auszudenken was passiert wäre, wenn es den „Endsieg“ gegeben hätte..Hitler wäre radikal gegen die Kirchen vorgegangen, weil er auch das Christentum als Spielart des Judentum abgrundtief verachtete..

Martin Niemöller sagte einmal über die Nazis so treffend „Wir haben den Dämonen ins Auge gesehen“

LA

Mitleid als Antrieb für moralisches Handeln.

Jerne79  05.03.2018, 18:21

Kirche hin oder her, Mitleid als verweichlichte Eigenschaft hinzustellen ist in meinen Augen genauso deplatziert wie die Idee, das Wort "Gutmensch" als Herabsetzung zu verwenden.

Mitleid zu zeigen oder ein guter Mensch sein zu wollen, wer darin etwas Schlechtes sieht, dem ist nicht zu helfen.

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Dahika  05.03.2018, 18:40

ich glaube, dass für Hitler Moral etwas war, was abgeschafft gehörte.

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Mitleid, Mitgefühl, Menschenrechte waren für Hitler und seine Anhänger nur Zeichen von Schwäche: Mitleidsmoral - genau so wie manche heute ohne eine Ahnung von der deutschen Vergangenheit andere als Gutmenschen bezeichnen. Insofern muss sich jeder, der den Begriff "Gutmensch" verwendet, dem Vorwurf stellen, dass er ganz ähnlich wie die die Nationalsozialisten argumentiert.

Vielleicht helfen dir diese Ausschnitte aus einer Rede Heinrich Himmlers 1943 an die Gauleiter (Quelle: http://www.1000dokumente.de/pdf/dok_0008_pos_de.pdf):

Wie es den Russen geht, wie es den Tschechen geht, ist mir total gleichgültig. Das, was in den Völkern an gutem Blut unserer Art vorhanden ist, werden wir uns holen, indem wir ihnen, wenn notwendig, die Kinder rauben und sie bei uns großziehen. Ob die anderen Völker in Wohlstand leben oder ob sie verrecken vor Hunger, das interessiert mich nur soweit, als wir sie als Sklaven für unsere Kultur brauchen, anders interessiert mich das nicht. Ob bei dem Bau eines Panzergrabens 10.000 russische Weiber an Entkräftung umfallen oder nicht, interessiert mich nur insoweit, als der Panzergraben für Deutschland fertig wird.

[...]

Ich meine jetzt die Judenevakuierung, die Ausrottung des jüdischen Volkes. Es gehört zu den Dingen, die man leicht ausspricht. – "Das jüdische Volk wird ausgerottet", sagt ein jeder Parteigenosse, "ganz klar, steht in unserem Programm, Ausschaltung der Juden, Ausrottung, machen wir." [...] Von Euch werden die meisten wissen, was es heißt, wenn 100 Leichen beisammen liegen, wenn 500 daliegen oder wenn 1000 daliegen. Dies durchgehalten zu haben, und dabei – abgesehen von Ausnahmen menschlicher Schwächen – anständig geblieben zu sein, das hat uns hart gemacht. Dies ist ein niemals geschriebenes und niemals zu schreibendes Ruhmesblatt unserer Geschichte [...]

Es lohnt sich, seine Rede mal zu lesen, um zu wissen wie die Nationalsozialisten so dachten, und um zu verstehen, warum so etwas nie wieder geschehen darf.

DA musst du den Adolf selbst fragen. Vermutlich meinte er dasselbe, was manche Menschen aus bestimmten Ecken als Gutmensch bezeichnen.

Ich sage dann immer: "Besser ein Gutmensch als ein A:::loch. Besser eine Mitleidsmoral als Keine."