Was bedeutet evangelisch- freikirchlich?

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Hallo,

die Antworten hier sind gut, aber eines ist noch bei vielen Freikirchen anders.

Sie erkennen häufig (nicht immer) die Taufe im Kindesalter nicht an.

Sie gehen davon aus, dass ein Mensch in einem "mündigen" also erwachsenen Zustand getauft werden müssen damit es Sinn macht.

Der Glaube in der Landeskirchliche sagt aber, dass die TAufe die Zusage Jesu zu dem Kind ist. Dass nichts die Taufe aufheben kann und Gott "JA" sagt zu diesem Leben in Christus.

LG Mata

Matahleo  15.03.2016, 17:02

Danke fürs Sternchen :D

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Evangelsch.Freikirchlich bedeutet erstmals die Freiheit von staatlichen Einflüssen. Zur Zeit, als dieser Begriff entstanden ist waren die Landeskirchen Staatskirchen, in die der jeweilige Landesherr massiv hineingeredet hat. Die RKK hat ja immer die jeweiligen Regierungen unterstützt.

Das zweite Kennzeichen ist die freiwillige Mitgliedschaft. Während in den Volkskirchen Babie zwangsgetauft und damit (zumindest nach Ansicht der Kirche) Mitglieder (und damit kirchensteuerpflichtig) werden, geschieht die Aufnahme in eine Freikirche freiwillig in einem religionsmündigen Alter. Selbst in Freikirchen, welche die Säuglingstaufe Prktizieren (z. B. Methodisten) ist dieses Ritual nicht mit einer Mitgliedschaft verknüpft.

Ist man dann evangelisch oder freikirchlich?

Evangelisch bezeichnet eine Konfession, da geht es um den Inhalt der geglaubt wird. Freikirchlich bezeichnet ein Kirchenmodell, da geht es darum, wie eine Kirche organisiert ist.

Als Gegenstück zu evangelisch wird dir katholisch geläufig sein ;) Das Gegenstück zu freikirchlich ist landeskirchlich oder auch volkskirchlich. Das war ursprünglich die Kirche des jeweiligen Landesherrn (Fürsten o.ä.), zu der "das ganze Volk"gehörte. Freikirchen betonen ihre Unabhängigkeit vom Staat und die Freiwilligkeit der Mitgliedschaft. Weshalb sie i.d.R. keine Kirchensteuer einziehen lassen (obwohl manche Freikirchen das dürften) und Leute erst taufen, wenn die religionsmündig sind.

Das gilt so auf jeden Fall für die Gemeinden im Bund evangelisch-freikirchlicher Gemeinden. Der ist historisch aus einer Fusion zweier evangelischer Freikirchen entstanden: Baptisten und Brüdergemeinden (die Nazis wollten eine einheitliche Freikirche und haben entsprechend Druck gemacht, nach 1945 sind die meisten "Brüder" wieder ausgetreten, aber einige sind mit den Baptisten zusammengeblieben).

Die evangelisch-freikirchlichen Gemeinden sind also evangelisch und freikirchklich, das lässt sich nämlich durchaus kombinieren. Und wie alle evangelischen Kirchen gehören sie zur christlichen Religion.

Evangelische Freikirchen sind durch ihre Abspaltung von der Landeskirche eine eigenständige unabhängige Gemeinde.

Evangelisch zeigt die Konfessionslos Zugehörigkeit, also im Grunde die theologische Grundausrichtung.

Das bedeutet, dass du als Evangele nicht an eine Institution wie z.B. die Nordkirche gebunden bist sondern deinen Glauben an Jesus frei ausüben kannst