Was ist der Sinn von Gottesbeweisen?

21 Antworten

Für diese Antwort kopiere ich mich mal. Warum Gottesbeweise haben dir die anderen ja schon erschöpfend dargelegt, aber wie endete das?

Bis zu Kant hatten die Philosophen immer einfach so drauf los gedacht. Jeder brachte seinen eigenen Gottesbeweis, zuletzt sein Zeitgenosse Moses Mendelsohn, glaube ich. Nun war man aber inzwischen mit der Gesamtsituation unzufrieden, denn das ist den Menschen damals ja auch aufgefallen, dass da jeder wieder irgendwie neu, aber nicht wirklich überzeugend auf einem eigenen Wege scheinbar Gott beweist und deshalb setzte man alle Hoffnungen in den Star der Szene, also Immanuel Kant aus Königsberg, der sollte nun den unumstößlichen Gottesbeweis liefern. Der lies sich aber erst mal viel Zeit damit und als er dann seine Schrift "Die Kritik der reinen Vernunft veröffentlichte, waren die Intellektuellen seiner Zeit ziemlich platt.

Kant lieferte keinen neuen Beweis, sondern er sagte ganz im Gegenteil, der Mensch ist in seinem Verstand viel begrenzter als wir gemeinhin annehmen. "Was können wir wissen?" Und er beantwortete das unter anderem damit, dass wir keine Antennen für Metaphysisches haben, gar nicht, überhaupt nicht und deshlab auch nichts dergleichen beweisen können. Selbst mit der Wahrnehmungen der Dinge die uns umgeben, haben wir schon Schwierigkeiten. Er schuf damit übrigens die strikte Trennung zwischen Wissenschaft und Religion. Bis dahin gab es die nicht.

Kant war allerdings nicht atheistisch eingestellt. Er glaubte daran, dass das in uns, was uns immer wieder Perfektion suchen lässt, ein Zeichen dafür sein müsse, dass es das Perfekte gäbe.

frank1968  15.02.2012, 18:39

Gefällt mir, die Antwort, obwohl ich Mendelssohns Versuch nicht als Gottesbeweis interpretiert haben möchte, und die wenigsten haben "immer einfach so drauf los gedacht" ;-)

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Cantoclass  16.02.2012, 07:47

"Kant lieferte keinen neuen Beweis, sondern er sagte ganz im Gegenteil, der Mensch ist in seinem Verstand viel begrenzter als wir gemeinhin annehmen. "Was können wir wissen?" Und er beantwortete das unter anderem damit, dass wir keine Antennen für Metaphysisches haben, gar nicht, überhaupt nicht und deshlab auch nichts dergleichen beweisen können."

Solche dreiste Behauptung hätte er mir einmal beweisen sollen. (Nur weil ihm offensichtlich diese Antennen fehlten!)

Ich hätte ihm das Gegenteil bewiesen, wie ich es in meiner Jugend meinem mit 180 IQ begabten Freund einmal getan habe!

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pirkal  16.02.2012, 12:04
@Cantoclass

erst Kant lesen, dann denken, dann reden - oder den Mund halten.

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DarkSepia  16.02.2012, 14:40
@Cantoclass

Solche dreiste Behauptung hätte er mir einmal beweisen sollen.

Für welche genau willst du Beweise?

Ich hätte ihm das Gegenteil bewiesen

Es gibt noch immer andere Leute, denen du das Gegenteil beweisen kannst. Dazu musst du weder die Möglichkeit einer Konversation mit Kant noch die Möglichkeit einer Konversation mit frank1968 haben.

wie ich es in meiner Jugend

*Misuse of anecdotal evidence is a logical fallacy and is sometimes informally referred to as the "person who" fallacy ("I know a person who..."; "I know of a case where..." etc. Compare with hasty generalization). *

http://en.wikipedia.org/wiki/Anecdotal_evidence

meinem mit 180 IQ begabten Freund

Mit welcher Standardabweichung?

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Nietzsche, schrieb: ”...hinter jedem grossen Menschen- Schicksale klang als Refrain ein noch größeres ”Umsonst!” Das bedeutet das asketische Ideal: dass Etwas fehlte, dass eine ungeheure Lücke den Menschen umstand,- er wusste sich selbst nicht zu rechtfertigen, zu erklären, zu bejahen, er litt am Problem seines Sinns. ...

Die Sinnlosigkeit des Leidens, nicht das Leiden, war der Fluch, der bisher über der Menschheit ausgebreitet lag,- und das asketische Ideal bot ihr einen Sinn! ...Man kann sich schlechterdings nicht verbergen, was eigentlich jenes ganze Wollen ausdrückt, das vom asketischen Ideale her seine Richtung bekommen hat: dieser Hass gegen das Menschliche, mehr noch gegen das Thierische, mehr noch gegen das Stoffliche, dieser Abscheu vor den Sinnen, vor der Vernunft selbst, diese Furcht vor dem Glück und der Schönheit, dieses Verlangen hinweg aus allem Schein, Wechsel, Werden, Tod, Wunsch, Verlangen selbst - das Alles bedeutet, wagen wir es, dies zu begreifen, einen Willen zum Nichts, einen Widerwillen gegen das Leben, eine Auflehnung gegen die grundsätzlichsten Voraussetzungen des Lebens, aber es ist und bleibt ein Wille!”" (F. Nietzsche, Zur Generalogie der Moral, Reclam, Stuttgart (1988), Seite 164).

An anderer Stelle: "... die eigenen Erlebnisse auslegen, wie sie fromme Menschen lange genug ausgelegt haben, wie als ob Alles Fügung, Alles Wink, Alles dem Heil der Seele zu Liebe ausgedacht und geschickt sei: das ist nunmehr vorbei, das hat das Gewissen gegen sich, das gilt allen feineren Gewissen als unanständig, unehrlich, als Lügnerei, Feminismus, Schwachheit, Feigheit,..."

Die Frage lautet eher: Welchen Sinn hatten sie, denn heutzutage ist es nicht mehr üblich, Gottesbeweise zu suchen. Inzwischen weiß man, dass sämtliche Versuche, irgendeinen Gott zu beweisen, zum Scheitern verurteilt sind.

Vor nicht allzu langer Zeit hat man aber geglaubt, man könne Gott irgendwie beweisen, und es sind, auch im Bereich Philosophie, die tollsten logischen Kapriolen geschlagen worden, um einen Beweis hinzukriegen.

Der Sinn dürfte klar sein: Einfach so zu glauben ist schwer. mit Beweisen, wenigstens für die Existenz Gottes, fällt es leichter.

Rose1122  16.02.2012, 09:47

Man hat wohl davon Abstand genommen von Beweisen im klassisch-wissenschaftlichen Sinn für Gott zu sprechen, weil man diese tatsächlich auch nicht vorbringen kann.

Es ist auch nicht möglich Gott auf der materiellen Ebene zub erfassen, weil

"Gott ist Geist" ist.

Aber er ist für uns Menschen möglich, als einziges Wesen, auf der Erkenntnisebene Zugang zu ihm zu finden.

Als Menschen stehen wir vor den Fragen:

Woher kommt die Materie, der Raum und das Leben?

Auf welche Weise könnte es entstanden sein?

Darauf können wir zwei mögliche Antworten geben:

  Entweder besteht die Materie und das Leben
  immer schon, so wie es auch einige
  griechische Philosphen  und auch die
  Materialisten annehmen

  oder ihr Vorhandensein wird auf einen
  schöpferischen Akt  zurückgeführt.

Beide Erklärungen sind legitim, doch gibt es weder Beweise dafür noch dagegen.

Darum entscheiden sich die einen für die materialistische und die anderen für die theistische Erklärung.

Aber keiner kann deshalb dem anderen vorwerfen, dass nur seine die einzig legitime Erklärung wäre.

Für beide ist es eine GLAUBENSENTSCHEIDUNG, indem der eine an die ewige Materie glaubt und der andere an den ewigen Gott.

Darum spricht auch die Bibel davon:

     "Dass wir durch den Glauben erkennen,
      dass alles aus dem NICHTS durch Gott
      hervor gebracht wurde."

Der andere kann dagegen nur sagen, dass er dass eben nicht so erkennt.

Er glaubt eben nur an die Materie als die letzte Wirklichkeit, der andere glaubt daran, dass es hinter der materiellen Wirklichkeit noch eine weitaus größere Wirklichkeit gibt.

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Daisyfields  16.02.2012, 10:56
@Rose1122

Es ist auch nicht möglich Gott auf der materiellen Ebene zub erfassen, weil "Gott ist Geist" ist.

Wenn Du ihn nicht erfassen kannst, woher weißt Du dann was er ist?

Darauf können wir zwei mögliche Antworten geben:

Falsche Dichotomie. Darauf können wir unendlich viele Antworten geben und nicht nur zwei.

Für beide ist es eine GLAUBENSENTSCHEIDUNG, indem der eine an die ewige Materie glaubt und der andere an den ewigen Gott.

"Ewige Materie" ist zwar Unsinn, aber falls Du damit gängige Modelle wie Urknall etc. meinen solltest, dann ist das nichts woran man glauben muss. Diese Dinge lassen sich verstehen und lernen. Es gibt Indizien, empirische Daten, usw. Das hat also mit Glauben rein gar nichts zu tun.

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frank1968  16.02.2012, 11:54
@Rose1122

Werte rose,

du versuchst, ernsthaft zu argumentieren, und das weiß ich durchaus zu schätzen. Es ist aber tatsäcfhlich das Gleiche wenn man an die ewige Materie glaubt oder an den ewigen Gott. Beides sind Glaubensformen, wenn man sie nicht in Frage stellt.

Menschen, die ernsthaft an der Frage interessiert sind, wie das Universum seinen Anfang genommen hat, glauben gar nichts, sondern tasten sich ganz langsam an Antworten heran, wobei im Moment immer noch neue Fragen entstehen. Das ist die wissenschaftliche Methode.

Wenn du sagst, dass Gott der Anfang war, verschiebst du einfach nur die Ursache und nennst die Materie "Gott", und sagst, dass Gott immer schon da war. Das ist für wissenschaftlich denkende Menschen nicht überzeugend.

So gesehen ist deine Argumentationsweise streng materialistisch nach deiner Definition, nur dass du deinen strengen Materialismus mit Gott verschleierst.

Was du dir durch den Kopf gehen lassen solltest, ist, dass Menschen, die so denken wie ich, kein festes Weltbild haben, sondern wissen, dass sie nicht alles wissen. Es kommt also für mich und viele andere nicht in Frage, Unwissen mit einer strengen, starren Antwort zu überdecken, sondern zu forschen.

Die Antwort, dass Gott oder die Materie oder Wasauchimmer immer da war ist unbefriedigend. Wir wissen es nicht, deswegen fragen wir immer weiter. Eine feste Antwort lähmt aber jede Erkenntnis entscheidend.

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DarkSepia  16.02.2012, 14:35
@Rose1122

Entweder besteht die Materie und das Leben immer schon, so wie es auch einige griechische Philosphen und auch die Materialisten annehmen. oder ihr Vorhandensein wird auf einen schöpferischen Akt zurückgeführt.

Das ist ein falsches Dilemma, wie Daisyfields schon schrieb.

Beide Erklärungen sind legitim, doch gibt es weder Beweise dafür noch dagegen.

In diesem Satz befinden sich gleich zwei Worthülsen: "Erklärung" und "legitim". Beide können je nach Kontext so viel bedeuten, dass man deiner Behauzptung zustimmen kann, oder nicht.

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Enki40  16.02.2012, 17:49
@Rose1122

Ich bin der Ansicht, dass Rose versucht hat das verständlich zu erklären. Ihre Erklärung zu zerreißen sind Wortklaubereien. Natürlich gibt es nicht zwei Erklärungen, sondern viele Theorien usw. Das Prinzip ansich bleibt jedoch bestehen.

Niemand regt sich über die Bibelaussage auf, dass Gott angeblich alles aus dem Nichts geschaffen hat, was ein Widerspruch in sich ist. Aus dem Nichts kann nicht geschaffen werden. Wo war das Nichts? Innerhalb oder außerhalb von Gott?

Was ich damit sagen will ist, dass wir über Einzelheiten der Wörter im Forum diskutieren könnten. Den Versuch einer verständlichen Erklärung finde ich von Rose - trotz möglicher Diskussions- und Schwachstellen - sehr gelungen.

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Daisyfields  16.02.2012, 18:06
@Enki40

Das Prinzip ansich bleibt jedoch bestehen.

Dass es eine Glaubensentscheidung wäre? Nö. Kritische Wahrheitsfindung ist harte Arbeit und kein Glaube. Das kann man nicht gleich gewichten.

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DarkSepia  16.02.2012, 18:30
@Enki40

Ich bin der Ansicht, dass Rose versucht hat das verständlich zu erklären.

Möglich, aber einige Behauptungen waren trotzdem falsch.

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Rose1122  17.02.2012, 09:19
@Daisyfields

Daisyfields

Es wäre zu begrüßen, wenn hier eine sachliche Diskussion geführt würde.

Jeder kann sich davon überzeugen, dass ich niemand angreife, sondern bemüht bin Positionen aufzuzeigen.

Du schreibst:

   "Darauf können wir unendlich viele Antworten geben
     und nicht nur zwei."

Du hast hier eine Behauptung aufgestellt!

Könntest Du bitte einige dieser vielen Möglichkeiten oder Alternativen für die Entstehung der Matreie und des Raumes anführen, da mir diese vielen anderen Möglichkeiten nicht bekannt sind.

Danke

Genauso ist die Annahme von einer ewigen Materei kein Unsinn, weil diese Auffassung vertreten wird.

Die neuerste Version sind die Multiversen.

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Daisyfields  17.02.2012, 10:50
@Rose1122

Multiversen. Richtig. Oder eben einzelne Universen aus Singularitäten heraus. Neben Deinem Gott dann die dritte Möglichkeit. Wir könnten die Projektion/Simulation in einer sonst materielosen Welt sein, gesteuert von materielosen Wesen. Vierte Möglichkeit. Fünfte Möglichkeit: Das ganze Universum inkl. der uns allen bekannten Welt, ist Deine Einbildung und nichts davon ist real existent. Sechste Möglichkeit: Branenkosmologie. Siebte Möglichkeit: "Ich glaube übrigens, dass das gesamte Universum mitsamt allen unseren Erinnerungen, Theorien und Religionen vor 20 Minuten vom Gott Quitzlipochtli erschaffen wurde. Wer kann mir das Gegenteil beweisen?" - Bertrand Russell. Achte Möglichkeit bis ∞: Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Tatsache ist: Du kannst das nicht einfach auf ein entweder/oder herunterbrechen, nur weil Du Dir nicht vorstellen kannst, dass es keine weiteren Möglichkeiten gibt. Außer Du bist allwissend, versteht sich. Aber das schließe ich mal aus. Damit begehst Du also folgenden Fehlschluss: http://de.wikipedia.org/wiki/Falsches_Dilemma

Es wäre zu begrüßen, wenn hier eine sachliche Diskussion geführt würde.

Ich war Dir gegenüber bislang nicht unsachlich. Die Formulierung "Glauben an Ewige Materie" als Unsinn zu bezeichnen ist legitim, da erstens das derzeitig gängigste Modell einer Singularität Materie erst mit dem Beginn der Raumzeit entstehen lässt und sie somit einen Anfang hätte und zweitens man nicht daran glauben muss, sondern die empirischen Daten und Beobachtungen das hergeben. Siehe Rotverschiebung, siehe kosmische Hintergrundstrahlung, etc. Das sind FAKTEN. Das ist somit also Ergebnis harter Forschungsarbeit zehntausender von Menschen, die über weit mehr als ein halbes Jahrhundert hindurch, solche Daten und Erkenntnisse zusammengetragen und erstellt haben. Da kann man den Begriff "Glauben" schon mal mit "Unsinn" durchaus abbürsten, da er eine Unverschämtheit diesen Menschen gegenüber darstellt. Da widmen Menschen ihre ganze Kraft und Zeit, ein ganzes Leben lang dem Gewinn von Erkenntnissen mittels harter Arbeit, studieren dafür unendlich schwer und dann kommt jemand daher, die verträumt aus dem Fenster kuckt, dabei an einem Computer sitzt den sie just diesen Menschen zu verdanken hat und sie aber all das als lediglich einen weiteren Glauben deklariert???

In aller gebotenen Sachlichkeit also: Unsinn!

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Rose1122  17.02.2012, 11:24
@Daisyfields

Es gibt keine Beweise für alle Deine angeführten Spekuationen.

Genauso wenig gibt es empirische Erkenntnisse wie das Raum/Materiegefüge entstehen konnte, weil sich das unseren empirischen Möglichkeiten entzieht.

Rotverschiebungen, Hintergrundtrahlung usw. hat bereits mit der vorhandenen Matrerie zu tun und nichts wie sie entstehen konnte.

Was wir untersuchen können ist das Vorhandene, aber wir können mit keiner wissenschaftlichen Methode untersuchen wie die Matreie und der Raum entstehen konnte.

Es handelt sich um zwei völlig unterschiedliche Dinge, die man nicht miteinander vermischen kann.

Gleichzeitig geben Kosmologen zu, je mehr sie in den Kosmos vordringen, um so schwieriger wird es schlüssige und sichere Antworten zu geben.

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Daisyfields  17.02.2012, 11:36
@Rose1122

Es gibt keine Beweise für alle Deine angeführten Spekuationen.

Muss es auch nicht geben. Was zeigt, dass Du das Problem nicht verstanden hast.

Wenn ich meine Handschuhe nicht in der Garderobe finden kann, bedeutet es nicht automatisch dass sie im Auto liegen müssen. Falsche Dichotomie. Die kann mir jemand gestohlen haben, die kann mir nachts ein Waschbär im Garten vergraben haben... Alles Möglichkeiten für die es keinen Beweis braucht.

Rotverschiebungen, Hintergrundtrahlung usw. hat bereits mit der vorhandenen Matrerie zu tun und nichts wie sie entstehen konnte.

Falsch. aber um Dir das beizubringen, fehlt mir etwas die Zeit.

Was wir untersuchen können ist das Vorhandene, aber wir können mit keiner wissenschaftlichen Methode untersuchen wie die Matreie und der Raum entstehen konnte.

Falsch. aber um Dir das beizubringen, fehlt mir etwas die Zeit.

Gleichzeitig geben Kosmologen zu, je mehr sie in den Kosmos vordringen, um so schwieriger wird es schlüssige und sichere Antworten zu geben.

Kann sein. ...Und?

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Fantho  20.11.2012, 23:16

Einfach so zu glauben ist schwer. mit Beweisen, wenigstens für die Existenz Gottes, fällt es leichter.

Deswegen nimmt man lieber den leichten Weg und setzt daher das 'Rasiermesser' an.

MfG Fantho

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Hallo - meiner Meinung nach haben Gottesbeweise überhaupt keinen Sinn. Sie sind der verzweifelte Versuch, uralte Mythen in unumstößliche Wahrheiten zu verwandeln.

Die Mythen beruhen auf menschlichen Erklärungen für Unverstandenes oder Trost für Schmerzliches und sind bis heute im Ahnenkult und tausenden von Götterlegenden lebendig.

Der Kern jeglicher "Gottesbeweise" liegt in der persönlichen Erfahrung des Gläubigen mit dem Gott, an den er glaubt. Die biblischen Berichte sind nichts anderes. Diese Erfahrungen sind aber ledigliche eine subjektive Deutung eines Geschehens und können deshalb nie und nimmer bewiesen werden. Sie ähneln sich in jeder Religion und jeder Kultur. Für mein Empfinden ist dies der "Beweis", dass es entweder jeden Gott gibt, den die Menschen sich vorstellen - auch das FSM -, oder keinen.

Die Existenz oder die Nicht-Existenz von Gott macht einen klaren Unterschied wie der Mensch fühlt, denkt und handelt. Es geht vor allem um die Frage nach dem Sinn des Lebens.

Existiert ein Gott, dann hat alles einen Sinn. Das Universum wurde somit für den Menschen erschaffen, die Erde damit sie bewohnt wird und wir sind einem allmächtigen und liebevollen Schöpfer untergeordnet. Außerdem würde die Existenz Gottes uns auch zu denken geben bezüglich der Geschichte der Menschheit, ihrem Werdegang, dem Sinn und Unsinn der Menschlichen Regierungen und dem baldigen Machtwechsel (Zerstörung der menschlichen Regierungen bei Harmaghedon und der Errichtung von Gottes Königreich auf Erden mit all ihren Segnungen wie ewiges Leben und vollkommener Gesundheit, sowie Frieden und Sicherheit) laut den Prophezeiungen der Bibel.

Die Nicht-Existenz von Gott würde dem Universum nur einen Zufälligen Charakter zuweisen. Rein gar nichts im Universum hätte einen Sinn. Das Leben, vor allem das Intelligente Leben (Mensch) wäre eine absolute Anomalie, eine Laune der Natur, ein Zufallsprodukt, das Resultat einer Kette von Ereignissen die auf chemischer und physikalischer Basis verlaufen sind. Der Mensch wäre ohne einen Schöpfer nichts anderes als ein Tier das spricht und auf zwei Beinen läuft. Das Gesetz des Dschungels würde für immer herrschen (bis die Erde vergeht) und somit ist Chaos vorprogrammiert.

Daisyfields  16.02.2012, 10:58

Rein gar nichts im Universum hätte einen Sinn.

Das Leben hat den Sinn, den Du ihm zuweisen möchtest. Wo soll da ein Problem sein?

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Daisyfields  16.02.2012, 11:44
@Melanie19880203

Seltsame Frage. Weshalb soll das irgendwas der Qualität oder dem gegebenen Sinn des Lebens etwas nehmen, wenn es endlich ist?

Der Tod gehört zum Leben dazu und ist völlig natürlich. Wo ist da ein Problem?

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Melanie19880203  16.02.2012, 13:16
@Daisyfields

Ich stelle die Behauptung "der Tod sei natürlich" deswegen in Frage, weil kein Mensch freiwillig seinen eigenen Todeszeitpunkt festlegen würde. Die Lust zu leben ist in uns drin und kann man nicht verleugnen. Auch was man nicht leugnen kann, ist diese Kluft die zwischen Mensch und Tier existiert. Der Mensch hat ein Gehirn welches in seinen Fähigkeiten so weit vom dem des Tieres abhebt, dass die Wissenschaftler die an die Evolutionstheorie glauben sich diese Tatsache nicht erklären können. Unser Gehirn könnte bis in alle Ewigkeit Informationen speichern und bis in die Ewigkeit neues lernen. Auch kann der Mensch über die Ewigkeit nachsinnen, was die Tiere nicht können. Welchen Zweck würde das innerhalb der Evolutionstheorie erfüllen?

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Daisyfields  16.02.2012, 14:11
@Melanie19880203

Ich stelle die Behauptung "der Tod sei natürlich" deswegen in Frage, weil kein Mensch freiwillig seinen eigenen Todeszeitpunkt festlegen würde.

Kein Mensch will freiwillig Grippe, Krebs oder ein gebrochenes Bein. Stellst Du somit also auch die Natürlichkeit von Grippeviren, Krebszellen und die Eigenschaft von Knochen, brechen zu können in Frage? Wenn nein, warum nicht?

Die Lust zu leben ist in uns drin und kann man nicht verleugnen.

Ja. Und? ...Nur weil wir beide gerne Leben, kannst Du den Tod nicht einfach in Form von Deinem Wunschdenken ausklammern. Du bastelst Dir hier eine Dir genehme Realität zusammen, die aber mit der Wirklichkeit eben nichts zu tun hat.

Der Mensch hat ein Gehirn welches in seinen Fähigkeiten so weit vom dem des Tieres abhebt, dass die Wissenschaftler die an die Evolutionstheorie glauben sich diese Tatsache nicht erklären können.

Erstens: Falsch. Dies ist relativ gut erklärbar. Außerdem ist es keine "Kluft", wir sind eben anders entwickelt, nicht "besser".

Zweitens: Wissenschftler "glauben" nicht an die Evolutionstheorie, sondern sie wissen weitestgehend wie sie funktioniert. Die Evolution ist ein beobachtbares Faktum und kein Glaube.

Unser Gehirn könnte bis in alle Ewigkeit Informationen speichern und bis in die Ewigkeit neues lernen.

Und die Spinne könnte bis in alle Ewigkeit Netze weben. ...Und?

Auch kann der Mensch über die Ewigkeit nachsinnen, was die Tiere nicht können.

Ja. Weil er erstens ein Bewusstsein entwickelt hat und er zweitens ein Verständnis für Abstraktion und von Ursache und Wirkung beherrscht. Das hat aber wieder nichts mit der simplen Tatsache zu tun, dass wir eben nun mal irgendwann sterben werden. Wie sollte es? Wo ist da der Zusammenhang?

Welchen Zweck würde das innerhalb der Evolutionstheorie erfüllen?

In der Evolutionstheorie muss nichts einen Zweck erfüllen. Ernsthaft. Darum geht es in der Evolution nicht. Sie ist nur die Veränderung der Arten, nichts sonst. Vielleicht beschäftigst Du Dich erst mal eingehender mit einer Sache, bevor Du sie als falsch ablehnst.

Frage: Bäume spießen, wachsen heran, verstreuen ihren Samen so dass um sie herum immer neue Bäume entstehen, werden alt, sterben irgendwann ab und verwittern bis nichts von ihnen bleibt.

Was ist an diesem Zyklus seltsam oder nicht zu verstehen oder nicht zu akzeptieren?

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Daisyfields  17.02.2012, 10:54
@Melanie19880203

Warum hört Ihr Christen immer dann zu diskutieren auf, wenn sich für Euch mal die Möglichkeit einer Erkenntnis einstellt?

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Melanie19880203  17.02.2012, 11:44
@Daisyfields

Welche Erkenntnis? Das alles was existiert von jemanden erschaffen wurde? Das nichts von Nichts kommt? Das die Mehrzahl der Menschen falsch liegt und mangelndes logisches Denken besitzt? Das nur eine Minderheit die Wahrheit kennt?

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Daisyfields  17.02.2012, 11:47
@Melanie19880203

Nein. Die mögliche Erkenntnis, dass ein endliches Leben nun mal ein natürlicher Vorgang ist. Argumente die dafür sprechen, direkt über Dir. Aber Du gehst ja auf kein einziges ein.

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Einmischer  01.04.2012, 19:13
@Daisyfields

@Daisy:

Was erwiderst Du, wenn ich behaupte, du bist die "Wiedergeburt" von Solopsist? Ganz ehrlich, ist dies hier Solopsist unter neuem Namen?

Gruss

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