Was ist an Sekten so problematisch?

10 Antworten

Die psychologischen Mechanismen die der Mensch dort meist ohne seinen Wissen ausgesetzt sind, sind zum Beispiel nicht gerade gesund für die Psyche und die Nerven.

Es gibt in Sekten überdurchschnittlich viele Menschen mit Depressionen, Panikattacken oder RLS etc...

Kindesindoktrinierung führt zu zerstörter Kindheit. Kinder die in Sekten groß werden kommen mit der Realität dieser Welt oft nicht klar und isolieren sich noch mehr.

Die Anerkennung innerhalb von Sekten ist vom subtilen Zwang abhängig, von bestimmten Aktivitäten innerhalb und für Gruppe. Das kann zum Beispiel Mitglieder- Werbung für die Sekte sein oder das aktive auffrischen von übertragenen Suggestionen welche das übertragene Weltbild aufrecht erhalten sollen, z. B. durch das Erinnern an internen Lehren, auch durch die interne Sprechweise und Verwendung spezifischer Schlagwörter, sammeln von Geldern ect.

Ohne die Tätigkeit wird man dann als niederer Anhänger oder schlechter Umgang bezeichnet.

Gibt noch viele weitere Faktoren die man zurecht kritisch betrachten sollte!

LG -B.

Von Experte Bast4321 bestätigt

Sekten schaffen in der Regel ein extrem kontrollierendes Umfeld, Dies führt zu einer Einschränkung der individuellen Freiheit, ein selbstbestimmtes Leben zu führen ist in einer Sekte (religiöse Sondergemeinschaft) nicht möglich. Die Mitglieder sehen die Welt so durch die „Brille der Sekte“ und verlieren so ihre individuelle Entscheidungsfähigkeit.

Gedanken- und Informationskontrolle. Sekten verwenden oft manipulative Techniken, meisten handelt es sich hier um ständige Wiederholung von Doktrinen und vor allem den Ausschluss von alternativen Informationsquellen. Eine weiter Manipulation, ist Schuldzuweisungen oder Angsttaktiken durch, z.B. Angst vor den Weltuntergang und dass man sich die Errettung erarbeiten muss und nur die Mitgliedschaft in der Sekte sie retten kann.

Wo wir bei Exklusivitätsdenken sind, Sekten glauben, dass sie die einzigen sind, die die Wahrheit kennen oder einen besonderen Zugang zu Gott oder spiritueller Erleuchtung haben.

Sekten isolieren ihr Mitglieder von nicht Mitglieder um den zusammen halt und Loyalität der Gruppe zu stärten und externen Einflüsse zu minimieren.

Sekten verlangen oft absoluten Gehorsam gegenüber ihren Anführern und die Regeln, und Dogmen, die sie aufgestellt haben, die totale Unterdrückung individueller Meinungen und anderen Interpretinnen.

Oft werden Mitglieder durch finanzielles Spenden/Beiträge oder, unbezahlter Arbeit körperlich und finanziell ausgebeutet.

Diese Punkte zusammen machen einen Ausstieg schon extrem schwer, oft wird dieser aber noch erschwert in dem die aktiven Mitglieder den Kontakt zu dem Aussteigen völlig abbrechen und da man keine anderen Kontakte pflegen dürft, fühlt das zur völligen sozialen Isolation.

Besonders schlimm ist das für Kinder die in solche Sekten hineingeboren werden und von frühster Kindheit indoktriniert werden, die Menschen hatten nie eine echte Wahl.

Die meisten Aussteiger aus solchen destruktiven Gemeinschaften erleiden schwer psychologische Traumatas, die professionale behandelt werden müssen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Peritus Sectarum

katjacat187 
Beitragsersteller
 14.10.2024, 21:49

Vielen Dank für die ausführliche Antwort!😊

Das ist ja auch nicht das Problem.

Das Problem ist, dass es aussteigewilligen schwer bis unmöglich gemacht wird aus dieser Vereinigung wieder raus zu kommen

Es wird eine Sekte, sobald es den Anhänger in irgendeiner Form schädigt aus finanziell ausnimmt.

Gerade Sekten mit Personenkult werden oft sexueller Übergriffe beschuldigt. Häufig entstehen auch emotionale Abhängigkeiten. Man ermutigt die Mitglieder über ihre Verhältnisse hinaus sich finanziell zu beteiligen und/oder sich kostenlos einzubringen. Dazu unterbricht man den Kontakt zu kritischen oder andergläubigen Familienmitgliedern, die das verhindern könnten. Ist die ganze Familie in der Sekte ist das Druckmitteln, den Kontakt zu eben dieser Familie zu verlieren. Man arbeitet also mal so oder mit dem Gegenteil, je nachdem was besser funktioniert.

Das alles ist hochmanipulativ und toxisch. Sie springen oft in soziale Lücken, wie Einsamkeit, Zukunftsangst oder depressive Zustände, als Pforten für die Mitgliedschaft.

Sie leben doch einfach ihren Glauben aus soweit ich weiß.

Ja, wie auch Menschen anderer Konfessionen - wenn sie denn danach leben. Sekten engen aber meist das Leben und Denken iher Mitglieder so ein, daß diese zum Außenseiter in der Gesellschaft werden , d.h., das außer behinderter oder fehlender Kommunikation (fast) kein normaler "gesllschaftlicher" Umgang mit ihnen möglich ist weil deren Regeln dies verhindern und auch der "Druck" welcher auf diese ausgeübt wird.

Bedingt besteht dieses Problem auch mit Muslimen.