was hat Religion für euch für einen Wert?

9 Antworten

Mir ist meine Religion sehr wichtig. Ich finde es schön, wenn Menschen aus ihrem Glauben Hoffnung, Trost und Kraft schöpfen können. Ein solcher Glaube kann das Leben meiner Meinung nach sehr bereichern. Der christliche Glaube kann eine Motivation sein, sich für Frieden und Gerechtigkeit einzusetzen.

Ich bin Christ. Wenn Du einiges wissen möchtest, was mich überzeugt, dass es Gott gibt, dann kannst Du mich z.b. fragen oder auf mein Profil gehen.

Ich finde am Christentum u.a. schön, dass man an einen liebenden, gnädigen Gott glaubt und das die Nächstenliebe sehr wichtig ist.

wenn das Gesetz eines Landes, das von ein paar Leute geschaffen wurde, mehr Wert ist

Ich sehe keinen Widerspruch zwischen den Gesetzen des Staates und der Religion.

Ich finde die Frage gut!! Danke dir, David!

Ich bin Christ und erlebe oft, dass Menschen, die sich selbst als Christ bezeichnen, gar nicht wissen, was sie eigentlich an ihrem Glauben haben.

Was sagt denn die Kurzform "Ich glaube an Jesus Christus!" aus? Was genau heißt das jetzt? Woran glaube ich, wenn ich das sage?

Es sagt EIGENTLICH aus, dass ich glaube, dass wir als von Gott geschaffene Geschöpfe in einer von Gott geschaffenen Schöpfung leben, die das Problem haben, an ihrer Gottlosigkeit zu scheitern (sprich ewig in einer Verdammnis verloren zu gehen), da wir diese "Schuld" nicht selbst wegmachen können, worauf unser ewige (also zeitlose) Gott direkt nach dem Sündenfall seinen Rettungsplan auf den Weg gebracht hat, uns Menschen von unserer Schuld zu befreien, indem er sich in Form eines Menschen (Jesus) auf die Erde kam und, selbst schuldlos (also frei von Sünde), die Strafe erlitt, die eigentlich uns Menschen zusteht ("der Sünde Sold ist der Tod"; Sünde = Gottlosigkeit), um denjenigen, die "ihm nachfolgen", aus ebenjenem Problem der ewigen Verdammnis heraus zu helfen (bzw. "zu retten").

Dadurch ergibt sich übrigens auch, dass Jesus die EINZIGE Möglichkeit ist, um aus diesem „Verdammnis-Dilemma“ herauszukommen. Jeder Versuch, es anders zu machen, ist somit von vornherein zum Scheitern verurteilt.

Dass Gott diesen Plan erdacht, kommuniziert (-> Bibel) und zur Ausführung gebracht hat, bzw. noch dabei ist, auszuführen, zeigt dass wir es hier mit einem LIEBENDEN Gott zu tun haben, der aus Liebe zu seinen Menschen uns vor der ewigen Verdammnis erretten will.

Und: Die Bibel ist Gottes Wort, es enthält die Wahrheit, an der sich alles messen lassen muss. Die Bibel ist die Referenz, die Gottes Gedanken bezüglich uns enthält und er sich dort offenbart.

So weit, so gut. Fragt ruhig mal in eurem (christlichen) Bekanntenkreis nach, ob das überhaupt jeder weiß. Aber bitte nicht, um sie zu überführen, sondern um ein Gefühl dafür zu bekommen, was die Menschen meinen, wenn sie sagen, dass sie „Christ“ sind!

Und jetzt wieder zurück zur Frage:

Was hab ich denn jetzt genau davon, wenn ich das glaube?

Was ist der Unterschied zwischen mir (Glaubender) und z. B. einem Atheisten oder einem Anhänger anderer Religionen?

Nun, Atheisten kennen keinen Gott. Schon gar keinen liebenden Gott. D. h. nicht, dass Atheisten an nichts glauben. Was wir aber einem Atheisten voraus haben (spontaner kleiner Gehirnsturm):

-> Wenn ihr mal durch schwere Zeiten durchmüsst, sagt euch Gott zu, dass er mit euch da durch geht (Ps 23). Er hilft euch, auf Kurs zu bleiben, gibt euch Kraft und Weisheit, wenn ihr darum bittet.

-> Er schützt euch vor allerlei Gefahren, die ihr selbst vielleicht gar nicht wahrnehmt, bei Gott aber schon voll auf dem Schirm sind (er ist ja über Raum und Zeit).

-> Er gibt euch Trost, wenn ihr mutlos seid.

-> Er gibt euch Hoffnung, wenn ihr verzweifelt seid.

-> Er gibt euch Zukunft, zum Beispiel durch die Zusage, dass ihr „gerettet“ (von der ewigen Verdammnis) seid, wenn ihr „an ihn glaubt“.

-> Er gibt euch Identität, die unabhängig von eurer Gesellschaftlichen Position ist: ihr seid „seine Erben“, „Königkinder“ und „Mitbewohner in Gottes Haus“.

-> Ihr seid eingeladen, eure Sorgen auf Jesus zu werfen, damit ihr diese loslassen könnt und wieder mit neuem Mut weitermachen könnt. Glauben heißt hier: Jesus zutrauen, dass er mir meine Sorgen WIRKLICH abnimmt … Dieses Vertauen nicht zu haben, ist demnach eigentlich Sünde, oder Unglaube (weil wir nicht mit Jesus‘ Allmacht rechnen).

-> Wenn ihr euch vielleicht ablehnt oder ihr euch schwach oder blöd vorkommt, dürft ihr wissen, dass ihr bei Gott in jedem Falle angenommen seid und dass ihr euch deshalb ebenfalls annehmen dürft in aller „Fehlerhaftigkeit“ und Schwachheit. Ihr seid als Geschöpfe Gottes immer „by design“.

-> Wenn die Person, die Gott ursprünglich mit euch geschaffen hat aber durch all die gesellschaftlichen „Werte“ verkrümmt worden seid und euch nur noch vor euch sebst ekelt, seid ihr bei Jesus genau richtig: er will euch helfen, all den Müll und Unrat bei euch auszuräumen und wieder die Person zum Vorschein kommen lassen, die Gott geschaffen hat.

-> Er vergibt euch eure Schuld, wenn ihr sie bereut und ihn um Vergebung derselben bittet.

-> Bei Jesus sind ALLE willkommen, die sich zu ihm halten wollen, egal wie arm oder reich, egal von welcher Religion ihr kommt, egal, welche „Vorstrafen“: du darfst ihm alles anvertrauen und ihn bitten, in dein Leben zu kommen und so von da an dein Leben mit ihm zu leben.

-> Gott (dem Schöpfer des ganzen Universums) ist alles möglich.

-> Er ist jederzeit erreichbar (durch den heiligen Geist, der uns extra dafür geschenkt wurde) durch beten.

-> Gott hat uns Christen einiges Verheißen (allein im NT zählen wir weit über 1000 Verse, die etwas Verheißen, wenn wir an Jesus glauben). Einiges ist bedingungslos, andere sind an Bedingungen geknüpft, die aber mit dem Umstand erfüllt sind, wenn wir von ganzen Herzen an Jesus glauben. Und da die Bibel ja die WAHRHEIT ist, dürfen wir wissen, dass wir die Verheißung schon bekommen haben, wenn wir sie in der Bibel lesen und auf uns anwenden! Wir dürfen sogar schon während des Betens dafür danken, dass wir die Verheißung bekommen haben!

-> Wir dürfen aus unserer kleinkarierten Welt heraustreten und uns in neue Weiten mitnehmen lassen, die wir ohne Gott vielleicht nie gesehen hätten.

-> Wir dürfen wissen, dass alles von Gott kommt und dass die Wissenschaft nur soviel weiß, wie ihre Messgeräte genau sind. Was ein winziger Ausschnitt der gesamten Realität ist. Schön, dass ich nicht glauben muss, dass die Welt endet, wo die Wissenschaft nichts mehr messen kann …

-> Ach ja, Gemeinschaft … wir sind ermuntert, uns gegenseitig zu unterstützen und Gottes handeln in unserem Leben zu bezeugen. Es würde uns so viel fehlen, wenn wir dieses Feature nicht nutzen sollten …

Ihr kommt bestimmt auf noch viel mehr, da bin ich mir sicher.

Bleibt nur noch die Frage zu klären, was ich tun muss, damit der Tatbestand des Glaubens erfüllt ist. Dazu lesen wir in der Bibel (nur drei Beispiele):

(Jesus spricht): „Wenn ihr mich liebt, so werdet ihr meine Gebote halten;“ (Johannes 14,15) und

Johannes 14,23-24

23 Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wer mich liebt, der wird mein Wort halten; und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm nehmen.

24 Wer aber mich nicht liebt, der hält meine Worte nicht. Und das Wort, das ihr hört, ist nicht mein Wort, sondern das des Vaters, der mich gesandt hat.

Lk 10,27 Er aber antwortete und sprach: »Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben aus deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deiner ganzen Kraft und mit deinem ganzen Verstand und deinen Nächsten wie dich selbst.«

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Bei Religionen handelt es sich auch nicht um ein einheitliches universelles Kozept.

Um deine Frage zu beantworten: Religion hat für mich überhaupt keinen Wert. Es sollte auch keinen Wert für einen gebildeten Menschen haben einer Sekte anzugehören die an Lehren aus ihrer Entstehungszeit festhält die mit dem modernen Verständnis des Universums im Widerspruch liegen. Ebensowenig sollte es für einen gebildeten Menschen von Wert sein eine Fantasiefigur wie Gott anzubeten die überhaupt nicht existiert.

hoermirzu  25.07.2023, 13:35

Wertlose Menschen, sind eben solche, die keine Werte haben!

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Velbert2  25.07.2023, 13:35

Die evangelsiche und katholische Kirche sind keine Sekten. Das Kennzeichen einer Sekte ist, dass es sehr schwer bzw. unmöglich ist sie zu verlassen. Das trifft auf die Kirchen nicht zu, wie man oft lesen kann.

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Satiharu  25.07.2023, 13:37
@Velbert2

Sekte heisst einfach Gruppierung (ob nun religiös oder nicht). Daher auch "Sektion"

Nur werden grosse Gruppierungen halt eher respektiert und werden deshalb weniger als Sekte bezeichnet

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Satiharu  25.07.2023, 13:40
@Velbert2

So wie man "woke" oder "Querdenker" auch oft in falschem Kontext verwendet. Mich überzeugt das nicht, aber es nimmt dir gewissermassen die Schuld an der Wortwahl

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was hat Religion für euch für einen Wert?

Die Konfession und damit verbundene religiöse Ansichten sind mir persönlich sehr wichtig, wenn auch insbesondere deshalb, dass entsprechende Verheißungen mir schon als Kind wichtig genug waren, ohne einen religiösen Einfluss in meiner Kindheit gehabt zu haben, dass ich mich in meiner Jugend für Religion zu interessieren begann, um meinen persönlichen Glauben besser verstehen zu lernen. (Und in der damaligen DDR gab es in meiner Kindheit und Jugend leider keinen Religionsunterricht. Immerhin war ich 1990 bereits 14 Jahre alt.)

verreisterNutzer  25.07.2023, 15:04

Das finde ich gut - als ich meine Verwandten in der DDR besuchen wollte hatte ich nur eine kleine Taschenausgabe der Heiligen Schrift bei mir und sie wurde entdeckt und ich musste sie erst entledigen und dann durfte ich einreisen. Ich habe sie nach Hause per Post geschickt und vertraute dann auf andere Bibeln in den Wohnungen der DDR. Denn Luther lebte ja im "Osten" dort und die Leute haben Lutherbibeln. Halleluja

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JTKirk2000  25.07.2023, 15:11
@verreisterNutzer
Das finde ich gut

Ist das jetzt ironisch gemeint? Denn der weiter führende Text legt da eine gewisse Ironie nahe, vielleicht sogar einen Ausdruck von Sarkasmus.

Wenn ich mich recht entsinne, ist es immer noch so, dass man erst im Alter von 14 Jahren konfirmiert wird, wenn man in einer evangelischen Kirche ist, wie es damals auch bei mir war. Wenn man zudem die einzelnen Bibelübersetzungen miteinander vergleicht, erscheint die Lutherübersetzung (wie soll ich es ausdrücken?) etwas rückständig in der Wortwahl, aber sinngemäß entspricht diese soweit mir bekannt, auch den anderen seriösen Bibelübersetzungen, wie man auf Seiten wie bibleserver.com recht gut vergleichen kann.

Ich denke, was Dein Erlebnis angeht, so wollte man einfach nur sicher gehen, dass keine "klassenfeindliche" Lektüre eingeschleppt wird, was sicher nicht direkt die Bibel betrifft, obwohl Gemeinden wohl in der DDR unter Beobachtung standen, denn wichtig war damals zur Stasi-Zeit, dass das DDR-System geschützt bleibt, also einfach um Auflehnungen zu vermeiden.

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verreisterNutzer  25.07.2023, 15:27
@JTKirk2000

Ich war sehr oft in der DDR und kenne sie gut. Auch weiß ich was erlaubt war und nicht. Als Kind schon in den 60iger Jahren.

Nein - ich finde gut, dass du nicht weiter "ungläubig" bzw. "Atheist" bliebst.

Ich wurde gleich als Zeuge Jehovas identifiziert, weil es eine kleine Neue Welt Übersetzung (Taschenausgabe) war, ich verschenkte sie später an DDR Personen.

Ja - die Stasi wusste alles, kannte alles und war sehr auf der Hut. Hat ihr aber nicht geholfen, ihr System brach auseinander wie die Spreu im Wind.

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JTKirk2000  25.07.2023, 15:33
@verreisterNutzer
Ich war sehr oft in der DDR und kenne sie gut. Auch weiß ich was erlaubt war und nicht. Als Kind schon in den 60iger Jahren.

Die 60er Jahre habe ich nie erlebt. Logisch, da ich 1990 erst 14 Jahre alt war.

Nein - ich finde gut, dass du nicht weiter "ungläubig" bzw. "Atheist" bliebst.

Wie ich schon schrieb, glaubte ich schon, bevor ich mich für Religion zu interessieren begann, an verschiedenes, was durch meine weitere Entwicklung in Hinsicht auf Religion bestätigt wurde.

Ich wurde gleich als Zeuge Jehovas identifiziert, weil es eine kleine Neue Welt Übersetzung (Taschenausgabe) war, ich verschenkte sie später an DDR Personen.

Daran lag das dann also. Selbst "seriöse" Gemeinden wie etwa der EKD und so weiter standen in der DDR unter Beobachtung. Da ist es klar, dass man gegenüber (ich will es mal so ausdrücken) unbekannteren Glaubensgemeinschaften noch misstrauischer war, und damit auch gegenüber deren eigene Schriften.

Ja - die Stasi wusste alles, kannte alles und war sehr auf der Hut. Hat ihr aber nicht geholfen, ihr System brach auseinander wie die Streu im Wind.

In der Tat und in vieler Hinsicht zum Glück. Es war nicht alles schlecht in der DDR, aber vieles, auch wenn ich das nur durch eine Perspektive eines Menschen schreiben kann, der erst 1976 geboren wurde.

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"Die Ohnmacht der ausgebeuteten Klassen im Kampf gegen die Ausbeuter erzeugt ebenso unvermeidlich den Glauben an ein besseres Leben im Jenseits, wie die Ohnmacht des Wilden im Kampf mit der Natur den Glauben an Götter, Teufel, Wunder usw. erzeugt. Denjenigen, der sein Leben lang arbeitet und Not leidet, lehrt die Religion Demut und Langmut hienieden und vertröstet ihn mit der Hoffnung auf himmlischen Lohn. Diejenigen aber, die von fremder Arbeit leben, lehrt die Religion Wohltätigkeit hienieden, womit sie ihnen eine recht billige Rechtfertigung ihres ganzen Ausbeuterdaseins anbietet und Eintrittskarten für die himmlische Seligkeit zu erschwinglichen Preisen verkauft. Die Religion ist das Opium des Volks. Die Religion ist eine Art geistigen Fusels, in dem die Sklaven des Kapitals ihr Menschenantlitz und ihre Ansprüche auf ein halbwegs menschenwürdiges Leben ersäufen."

Ich teile Lenin's Ansicht nicht zu 100%, aber ich finde die Aussage nicht schlecht.