Was haltet ihr von so 30 jährigen Leuten die noch bei ihren Eltern wohnen?

9 Antworten

Deren Entscheidung und nicht meine...

Und es kommt doch am Ende auch immer auf das WARUM an.

Ein Kind welches mit 30 noch Zuhause wohnt, weil es nur auf dem Sofa hockt, nichts macht obwohl es könnte und seine Eltern tyrannisiert ist natürlich gruselig.

Aber wenn das 30 jährige Kind deswegen Zuhause wohnt, weil es der Platz hergibt, es behindert ist und gar nicht ausziehen kann oder es z.B. vorübergehend wieder Zuhause einziehen musste, dann ist das doch völlig verständlich.

In anderen Ländern sind auch z.B. Mehrgenerationenhäuser völlig normal. Hat ja auch absolute Vorteile.

Ich finde, da sollte man sich niemals ohne die genauen Umständen zu kennen ein Urteil drüber erlauben. Und am Ende müssen es die Kinder samt Eltern doch selbst entscheiden. Was geht mich das also an?

Es kommt immer auf den Kontext an.

In vielen großen Städten wie München oder Berlin können sich auch 35 jährige Menschen keine Wohnung leisten und müssten in ejenr wg wohnen oder bei den Eltern weil sie sonst nichts bekommen.

Ebenenfalls zahlen viele Leute auch Miete an ihre Eltern.

Oftmals können nur bwl Justus Kinder sich ein Eigenheim in diesem Alter leisten weil Papa auf das abbezahlte Haus einen Kredit nimmt und die neue Wohnung kauft und die Kinder zu besseren Zins Konditionen das dann zurück geben.

Man schafft es nicht mehr aus eigener Kraft Wohlstand in Deutschland aufzubauen. Wir haben die geringste Eigenheim quote in Europa.

Ebenfalls können Menschen auch ihre Eltern pflegen oder Oma, oder sie haben ein behindertes Kind oder hatten vielleicht selbst eine Krankheit und müssen von vorne anfangen.

Zuhause wohnen ist noch nicht assozial. Da würde ich eher darauf achten ob jemand arbeitet, studiert, eine Ausbildung macht, einen Führerschein hat und nicht nur pornos guckt und mama in die Laken spritzt....

Es ist eher so dass Frauen ihrer Familie helfen während Männer im Hotel mama leben.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Kommt ein Jahr zu spät, aber ja nach wie vor aktuell. Ich bin durch Zufall darauf gestoßen und kann (leider) eigene Erfahrung beisteuern, während die Antworten hier größtenteils rein oberflächlich und eben von Personen stammen, die ganz offensichtlich in keinster Weise selbst betroffen waren und nur ihre teils extrem ignorante Einstellung die auf ihrer Situation basiert und alle anderen Umstände vollkommen ausblenden.

Ich habe mit etwa 20 Jahren das erste Mal komplett alleine gewohnt, zuvor hatte ich für knapp zwei Jahre die Wohnung im Wohnhaus meiner Mutter bewohnt. Auch alleine, aber eben dennoch im Haus mit zumindest einem Teil der Familie.
Das war eine sehr, sehr schlimme Zeit, mit vielen Konflikten und Ausnahmezuständen in einem ohnehin sehr konfliktreichen Leben aber ich hatte die Wahl zwischen eben diesem Zustand oder der Obdachlosigkeit.

Krankheits- und Situationsbedingt war es mir schwer bis unmöglich eine eigene Wohnung zu finden und vor allem auch zu bekommen. Da es sich bei meiner Erkrankung/ Erkankungen, um einen permanenten Zustand handelt, der mich dazu verdammt teils bis eigentlich voll arbeitsunfähig zu sein und mit teils massiven Einschränkungen daherkommt, welche man anders (wenn man es eben nicht selbst hat/ kennt) eben auch verständlich nicht nachvollziehen könnte.

Im Endeffekt hatte ich Glück und fand mit Unterstützung dann dennoch einen seltenen Fall von (man muss es einfach so sagen) Menschlichkeit bei einem Vermieter, der mich nicht nur akzeptierte, sondern auch zusätzlich viel Unterstützung zu Gute kommen ließ - zumal sein Mietpreis echt mehr als nur fair war (bei 45m² für etwa 350€ warm konnte man auch Seinerzeit nicht meckern).
Das war vor 10 Jahren und leider muss ich sagen, hatte ich in der Zeit dann trotz meiner Erkrankung den Versuch gestartet arbeitstechnisch Fuß zu fassen und für eine Ausbildung alles aufgegeben und wortwörtlich meine Koffer gepackt.
Kurz zuvor war gerade so die Episode mit den massiven Flüchtlingswellen ins Rollen gekommen, während meiner Ausbildung kam dann noch Corona dazu was auch für mächtig Chaos und massive Unsicherheit sorgte und als ich letztlich meine Ausbildung beendet hatte, startete der Krieg in der Ukraine - sprich noch mehr Flüchtlinge in einem Land in welchem die Wohnungssituation schon vor den ersten Flüchtlingswellen aus u.a. Syrien mehr als nur prekär war.

Und mittlerweile dermaßen desaströs, das man selbst mit Erwerb und auch guter finanzieller Lage, extreme Schwierigkeiten hat eine Wohnung zu finden und eben insbesondere auch zu bekommen. Ohne Beziehungen (das gute alte Vitamin-B) eigentlich wie Lotto spielen und ein Wettbewerb in dem man gegen teils mehrere dutzenden Mitinteressenten steht.

Bei mir lief es sowieso katastrophal weiter. Zwar hatte ich meine Ausbildung trotz oder vielleicht auch dank der Schwierigkeiten (Corona) einigermaßen erfolgreich bestanden, aber da meine Arbeitsfähigkeit, Zuverlässigkeit und Belastbarkeit weiter mehr als zweifelshaft war, wurde ich nicht übernommen und letztlich landete ich eben wieder in der Arbeitsunfähigkeit. Ich war dann de facto Obdachlos und wurde lediglich diesmal von meinem Vater aufgefangen, bei welchem ich seit nunmehr mehreren Jahre und mittlerweile tatsächlich auch in meinen 30ern angekommen wohne. Ohne Chance eine Wohnung zu bekommen und letztlich auch finanzieren zu können u.a. noch zusätzlich erschwert dadurch das der Regelsatz an Mietkostenübernahme die Mieten in der Region gerade so trifft und die Suche somit vollkommen aussichtslos macht. Ein Zimmer von 20m² würde man damit vielleicht bekommen, aber selbst die gibt es hier entweder nicht mehr oder eben weit mehr Interessenten als Angebote, was die Mietkosten nur noch weiter in die Höhe treibt. Für eine zweizimmer-Wohnung in einer WG mit mehreren Mankos und letztlich nur einem Zimmer von gerade mal 15m² über 600€ warm gilt hier schon als Schnäppchen. Geschweige den Sozialwohnungen. Was vor 15 Jahren als Sozialwohnung galt, ist heute eine normale Wohnung die für gut und gern 800€ monatlich über den Tisch geht. Bei einem Regelsatz von 500€ kalt hat man sehr, sehr schlechte Karten, zumal es das Jobcenter oder Behörden allgemein, einem auch zusätzlich erschweren und behindern.
Dabei ist Wohnen nicht nur im Grundgesetz sondern auch im Menschenrecht verankert. Also Leben in der Lage, ich für meinen Teil bin damit weiter gezwungen bei meinem Vater zu wohnen - ein Zustand der ja auch einfach nach Konflikt schreit.

Also im Endeffekt ich in meiner Situation und viele andere auch, würden es sich ganz anders wünschen. Ich denke von den Leuten die tatsächlich noch mit ü.25 bei den Eltern wohnen, sind bestimmt 9 von 10 echt nicht begeistert davon, haben aber einfach keine oder nur schlechtere Optionen.

Also was halte ich letztlich von Personen wie eben auch mir die warum auch immer mit 30 noch bei ihren Eltern bzw. einem Elternteil wohnen. Nicht weniger als von Leuten welche schon mit 20 alleine wohnen. Ich meine... das ist doch keine Basis um Personen zu werten.
Ich werde mich ganz klar nicht auf die Minderheit stürzen die willentlich noch zu Hause wohnen und insbesondere diejenigen die da dann eins auf Hotel Mama machen nicht wie einige andere hier als das Alpha und Omega oder anders gesagt die Ausnahme zur Regel machen.

Die Regel die da lautet, das der absolute Großteil schlicht und ergreifend Probleme (welcher Art auch immer) haben, welche diesen Umstand eben letztlich erklären, die aber sonst jedem einfach vollkommen egal sind. Hauptsache ihnen geht es gut, da kann alles und jeder andere zum Teufel gehen. Was ja leider eine der Grundeinstellung in diesem Land ist und noch nicht die schlimmste.

Punkte wie Erkrankungen (psychisch, geistig, körperlich), finanzielle Engpässe eund Notsituationen (auch so Sachen wie Schulden) und letztlich eben vor allem die zwei absoluten Hauptpunkte: Wohnungsmangel und Mietkostenexplosion.
An dieser Stelle ein Beispiel. Ich wohne mit meinem Vater zusammen in einer eher kleinen 2Zimmer-mit-Balkon-Wohnung in einem Haus mit mehreren Mietparteinen dessen Wohnungen einen recht ähnlichen Aufbau und Größe aufweisen. Mein Vater hat hierbei das Glück von seinem Mieter nach wie vor die alten Mietkosten wie vor ~20 Jahren zu haben. Er zahlt für eine etwa 50m² Wohnung gerade einmal 450€ warm. Die anderen Wohnungen mit angepassten Mietkosten mit selben Maßen sind mittlerweile bei über 600€ wahrscheinlich sogar bald 700€ warm - monatlich. Das ist ein Unterschied von 150 bis 250€ - das ist viel Geld. Da kommen ja noch gestiegene Lebenserhaltungskosten usw. dazu.

Also frage, wie soll sich das ein junger Mensch überhaupt noch leisten können? Selbst mit Arbeit und ich habe Geschwister welche auch gerade in den 20ern sind. Die arbeiten, sind dauerhaft Pleite und haben Wohnungen welche zu nicht viel mehr als reinen Schlafquatieren nutzen und nebst Größe oft noch andere Mängel aufweisen.

Wenn du dann noch arbeitslos oder eben arbeitsunfähig bist, dann hast du komplett verloren. Wenn du keine Eltern hast die dich aufnehmen oder eben Glück oder halt einfachere - funktionale - Bedingungen hast, dann kannst du dir ja aussuchen ob es dir lieber ist vor allem im Winter auf der Straße zu leben.

Somit würde ich manch einem raten seine ignorante Haltung und asozial-feindseelige Einstellung noch einmal zu überdenken oder sich besser mal dem auszusetzen, um mal einen Einblick in diese Realität zu gewinnen.

An sich kann so manch einer froh sein, dass sich diejenigen welche unter diesen und anderen Zuständen zu leiden haben, sich eher damit abfinden, sich sogar eher selbst etwas antun um diesen zu entfliehen, als zum Gegen- oder Rundumschlag auszuholen und eben diejenigen anzugreifen die nicht nur eben nicht mit solchen Missständen zu kämpfen haben, sondern sie auch mit größtmöglicher Verachtung und Ablehnung bedenken. Also von Gesellschaft und vor allem einem sozialen Miteinander brauch da mit Sicherheit niemand anfangen. Das ist durch und durch asozial und das weit mehr als es selbst so manch einem dieser extrem-negativ stereotypen arbeitslosen (ala RTL2) vorgeworfen werden kann!

Das sollte man nämlich am Ende auch bedenken. Das es im Endeffekt eben auch ein Mensch ist, egal was seine Verfassung und Situation ist.

An sich bin ich der Meinung, dass sollte dies die Menschen wirklich so stören, das es eben verschiedene Fälle gibt, in denen Personen eben einen fragwürdigen Wohn- und Lebensstil etc. führen (warum auch immer), dann sollte sich diese Gesellschaft welche auf der anderen Seite solche Zustände aber auch mitunter fördert und erzwingt, Gedanken darüber machen, ob sie da nicht lieber das Konzept der Euthanasie legalisiert, um den Menschen denen sie jegliche Würde, Lebensberechtigung und Existenz abspricht so eben zumindest zu ermöglichen auf eine würdige Weise aus dem Leben zu scheiten, das ihnen erschwert und abgesprochen wird.

Entweder die Gesellschaft findet sich damit ab, dass es unterschiedliche Fälle ich nenne es mal (oder fasse salopp zusammen als) gescheiterter Existenzen gibt, die es zu unterstützen und falls möglich einzugliedern gilt und zwar nicht mit Zwang etc. oder aber man behält es bei wie man es eben hält indem man Spreu vom Weizen trennt und entsorgt diese Spreu oder ermöglicht dieser immerhin einen würdevollen und 'einfachen' Abschied, welchen man ja selbst Tieren als Akt der Gnade gewährt.
Menschen zusätzlich in Not und Leid zu treiben, auszugrenzen und regelrecht zu verfolgen wenn sie ein Soll nicht erfüllen, ist zumindest nicht sozial vereinbar.

Eingliederung, Förderung und Anerkennung und letztlich eben auch Beseitigung von Hindernissen und Problemen, welche zu Zuständen führen welche eben u.a. auch Menschen mit ü.30 bei ihren Eltern wohnen lassen. Wobei man bspw. auch unterscheiden muss zwischen Leuten die das tun um sich bspw. um ihre Eltern zu kümmern. Bspw. der Kouseng meiner Mutter, der mittlerweile sogar über 60 Jahre alt ist lebt sein ganzes Leben lang zu Hause und kümmert sich um seine verwitwete Mutter die mittlerweile über 90 Jahre alt ist. Sowas gibt es auch.

Lebt wie ihr wollt und vor allem lebt wie ihr könnt!

Es wäre schön in einer Gesellschaft zu leben, in welcher man auf die Unterstützung und Achtung seiner Mitmenschen zählen könnte. In welcher man darauf hinarbeitet, dass es für alle funktioniert, zumindest diejenigen welche nicht klar dagegen arbeiten (und das sind die wenigsten, wobei es eben auch bei denen viele gibt die es mehr aus Not oder aus Verzweiflung tun) und sich ein jeder wohl fühlen kann, der sich diesem Land zugehörig sieht und fühlt.
Es ist schlimm das dem nicht nur nicht so ist, sondern Mitmenschen in vielerlei Hinsicht und Gegebenheit zu Gegenmenschen mutieren, welche aktiv daran arbeiten Profit aus dem Leid und der Not anderer zu ziehen oder sich dadurch zu profilieren, nach dem Motto, wenn andere verlieren, macht mich das zum Gewinner.
Das ist letztlich auch einfach eine Gesellschaft die sich nicht zu wundern brauch, dass viele willentlich und wissentlich, andere aber auch einfach zwangsweise ihr den Rücken kehren und die disfunktionalität auf verschiedenste Arten und Weisen begünstigt. Als Beispiel möchte ich hierbei u.a. psychische Krankheiten und deren Anstieg aufführen oder ein weiteres die Sicht auf junge und kommende Generationen, welche bereits vorab schon automatisch vernichtend ist. Ihrerseits begünstigt durch das Verhalten und das darauf hinarbeiten der vorherigen Generationen, bei denen man sich manchmal fragen muss, ob sie sich überhaupt bewusst ist, dass sie doch diejenigen waren, welche sie zu dem gemacht haben was sie sind oder zumindest eben auch ihren Anteil daran hatten.
Es gibt sehr viele Missstände in diesem Land und der Umstand das viele junge Menschen sich nicht von ihrem Elternhaus lösen können und manche auch nicht wollen, ist mitunter wohl eben auch eine Folge dessen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Von Experte DianaValesko bestätigt

Gut finde ich es nicht.

Es mag Gründe geben, dass es notwendig ist, aber grundsätzlich fördert ein Auszug aus dem Elternhaus die Eigenverantwortung und Selbständigkeit.

Ich verstehe nicht ganz, wie man mit 30 unter "normalen" Umständen "immer noch" bei den Eltern wohnen kann. Das erklärt kein Wohnraummangel.

Wir haben selbst zwei erwachsene Kinder: Unsere Tochter ist gerade 23 geworden und studiert aktuell das dritte Mal im Ausland, immer an verschiedenen Orten. Wenn alles gut läuft, folgt im Januar das vierte Semester im Ausland - wieder in einem anderen Land. Unser Sohn ist gerade 21 geworden und bewirbt sich gerade auch für das Auslandsjahr in seinem Architektur-Studium.

Wir wohnen in München: Hier ist Wohnraum knapp und wirklich sehr teuer, aber es gibt immer eine Möglichkeit, das Elternhaus zu verlassen.


Claphamroad  26.11.2023, 22:25

Modernes psycholigisches Märchen. Die Märchen von früher: Homisexualismus ist Folge der falschen Erziehung, hystherischen Frauen soll man die Gebärmutter ausschneiden, Kinder gehören geschlagen... Jetzt sollen Kinder in die KITA, KiGa, Schule, mit 18 sollen sie Eltern verlassen, sonst aua... Und die Eltern gehörem ins Altersheim, das sei richtig. Und die Mehrheit glaubt brav daran. Wie damals, so heute.

Kommt sehr auf den Grund drauf an. Jemand der studiert kann fast unmöglich schon mit 30, genug Geld verdienen um selbstständig zu leben.