Was haltet Ihr von Menschen, die oft eine beschmutzte oder ungepflegte Wohnung/Haus haben?

Absolutes Non Go. O.K. Manchmal kommt man nicht dazu die komplette Arbeit zu erledigen, aber im Dreck ersticken braucht man nicht. Käme ich in einen solch verdreckten Haushalt würde ich sofort wieder gehen. Schon der Gedanke mich dort auf einen Stuhl zu setzen, oder sogar noch was trinken brächte einen Würgreiz hervor.

Ich bin sehr pingelig, was meinen Haushalt und vor allem die Böden und Fenster, angeht. Bei mir muss täglich gründlich alles geputzt, gesaugt und abgestaubt werden sowie alle zwei Wochen die Fenster. Die Böden und Fenster sind die Visitenkarte einer Wohnung. Mein Motto: Zeig mir deine Böden und ich sage dir wie du tickst.

Andere Gründe

Bei vielen Leuten weiß man, woran es liegt, wenn man sie kennt. Es gibt Leute, die sind faul. Aber auch Leute, die es aus gesundheitlichen Gründen nicht so die Wohnung/Haus sauber machen können (durch das Alter, durch Krankheit, auch Depression) oder weil sie gerade viel arbeiten müssen.

Grundsätzlich sollte man seine Wohnung sauber halten. Aber ich denke, übertreiben muß man es auch nicht. Bereits während man putzt, setzt sich schon wieder Staub ab. Es sollte so sauber sein, daß man jemanden in die Wohnung führen kann. Ich fühle mich nicht wohl in Wohnungen, die pieksauber sind. Manchmal machen die Leute das auch nur, um bei andern gut dazustehen. Es würde mir nicht einfallen alle zwei Wochen die Fenster zu putzen oder jeden Tag zu saugen. Nur leben, um zu putzen ? Ich mache lieber in größeren Abständen einen Generalputz. Allerdings dann ziemlich gründlich. Einen Menschen nach der Wohnung zu beurteilen ist ziemlich oberflächlich. Meist sind sogar Menschen, die eine schmutzigere Wohnung haben, innerlich freundlicher und einfühlsamer als Menschen, die nur auf äußerliche Sauberkeit Wert legen. Als Taxifahrer habe ich in 40 Jahren diese Feststellung gemacht, da ich auch oft in verschiedene Wohnungen gekommen bin beim Kofferabholen z.B.. Es gibt auch viele Menschen, denen die innere Kraft fehlt und die einfach Hilfe brauchen, anstatt verurteilt zu werden. Dieses "Sich über den anderen stellen" zeigt einen gewissen Hochmut, quasi "mir könnte das nicht passieren". Eine Bekannte von mir hatte eine wirklich zugerammelte Messiewohnung, und war durch ihre Alkoholsucht nicht in der Lage aufzuräumen. Erst nach Hilfe durch das Amt hat sich die Situation zum Guten gewendet und sie hat heute immer aufgeräumt. Ich habe ihr immer beigestanden und wollte ihr öfters helfen, sie hat es abgelehnt, weil es ihr damals zuviel war. Ich persönlich habe mich auch oft enschuldigt, wenn jemand zu mir auf Besuch kam, und viele haben geantwortet "Wir kommen ja nicht wegen deiner Wohnung, sondern wegen DIR." Trotzdem ist es natürlich für jeden schöner wenn es einigermaßen aufgeräumt ist und sauber.

Es kommt drauf an, muss ich ganz ehrlich sagen. Allgemein würde ich niemals einen Menschen auf Basis seines Aussehens oder seiner Wohnung als Asozial abstempeln. Es kann einfach sein, dass dieser Mensch psychische Probleme hat und eigentlich aufräumen will, aber es nicht kann.

Ich bin auch so jemand. Mein Kinderzimmer ist total unordentlich und ich hab alles mögliche an Mist da rumliegen. Seit ein paar Wochen bin ich jetzt in der EinZimmerWohnung meines Vaters und da habe ich keinerlei Probleme. Da kümmere ich mich total um mich selbst und putze auch Anständig durch, wasche, kaufe ein etc. etc.

Ich kenne das selbst, da ich schon viele Jahre unter Depressionen leide.
Momentan gehts, trotzdem fällt es mir manchmal schwer Ordnung und Sauberkeit zuhause einzuhalten.
Aber ich bemühe mich.. und spätestens wenn Besuch kommt, wird durchgeputzt.

Tatsächlich kenne ich auch Leute wo die komplette Wohnung schon messiartige Zustände angenommen hat.
Was halte ich davon? Es ist schlimm, die Leute sind arm dran und sie bräuchten dringend Hilfe. Aber die müssen sie selbst annehmen/holen wollen.
Zusammenwohnen käme da natürlich absolut nicht in Frage für mich.