Was haltet ihr von der Idee des minimalistischen Lebensstils?

15 Antworten

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Um die Frage zielführend zu beantworten, bedarf es zuallererst der Feststellung der dahinter liegenden Motivation.

Wird man dazu von außen gezwungen oder kommt das aus einem inneren Bedürfnis heraus (intrinsische Motivation)?

Bei intrinsischer Motivation wird es viel leichter fallen, da man sich aus Verführung, Ablenkung und Abhängigkeit befreien möchte. Wer weniger besitzt, muss sich weniger um diese Sachen kümmern und hat keine Ängste, diese zu verlieren. Diese fehlenden emotionalen Aspekte können die Aufmerksamkeit nach innen linken, wo viele Fragen und Antworten warten und der Platz frei wird für die tiefgreifenden Wünsche für das eigene Leben.

Wenn jemand diesen Vorsatz hat ist das eigentlich eine super Sache.
Würden wir alle etwas sparsamer leben und wirklich nur so viel kaufen und konsumieren wie wir brauchen, wäre das einfach ein Segen für die Umwelt.

Aber auch für das eigene Leben kann es hilfreich sein, wenn man nicht unglaublich viele Sachen besitzt, um die man sich eben auch kümmern muss.

Als Beispiel: Manche Menschen haben mehrere Autos und/oder Motorräder oder ein Haus das deutlich größer ist als man es zum Leben eigentlich bräuchte.

Natürlich macht dann auch die Instandhaltung mehr Arbeit.

Und man muss ja nicht komplett auf alles verzichten, wenn wir alle etwas bewusster leben würden und weniger verschwenden, wäre schon viel gewonnen.

Minimalismus als Lebenszweck finde ich etwas arg wenig. Das kann dann auch richtig langweilig werden.

Wenn es bedeutet, ohne Auto, Flüge, verarbeitete Lebensmittel und so weiter zu leben, hat es aber was. Schädliches einfach weglassen finde ich gut.

Frugalismus ist für mich aber absurd. In der Sturm-und drang-Zeit des Lebens zu sparen und dann 20 Jahre später das Leben und vielleicht noch 20 Jahre früher das Ableben anzufangen ist das, worauf Frugalismus rausläuft.

Man fängt beim Frugalismus mit dem Leben an, wenn der Körper schon gewaltig abbaut und mit dem Ruhestand, wenn der Körper und der Geist noch viele Jahre beschäftigt sein möchte. Ich kenne zu viele junge Privatiers, als dass ich das irgendwie erstrebenswert finde. Manche sterben gewaltig vor der Zeit.

Das kommt ein bisschen auf die konkrete Definition an. Geht es hier einfach nur um die Konzentrierung auf Wesentliches und dadurch letzten Endes eine Fokussierung eben auf das Grundlegende, was eine spürbare Änderung des Ich-Bewusstseins zur Folge haben könnte. Oder geht es um generellen Konsumverzicht, um solcherlei Extreme wie Selbstversorgung, die schlussendlich auch zur Abkapselung führen. Ersteres halte ich zumindest als kurzfristiges Experiment für einen Versuch wert, wenn man sich unausgeglichen fühlt und neue Wege sucht. Zweiteres schätze ich als geprägt von einer romantisierenden Vorstellung, mühsam umsetzbar und letzten Endes in seinem Effekt mehr als fraglich ein.

lg up

Finde ich absolut super, ist aber auch ziemlich herausfordernd.

Der Welt würde es guttun.