Was haltet ihr davon bzw. was kann man dagegen machen, wenn beim Tod eines Alleinlebenden die Wohnung versiegelt und alles, was darin ist, beschlagnahmt wird?
Mein Bekannter und ich haben uns jahrelang um zwei alte Frauen gekümmert, die allein in ihrer Wohnung gemeldet waren. Die erste musste ich zum Schluss ins Pflegeheim bringen (ich besaß eine Vorsorgevollmacht von ihr). Dort ist sie auch gestorben. Ihre Wohnung hatte ich schon zuvor gekündigt, und wir hatten überhaupt keine Probleme, diese zu räumen und alle Pflegehilfsmittel abholen zu lassen.
Wir hatten noch eine weitere alte Dame zu versorgen, die ein schwieriger Charakter war und die wir deshalb nicht ins Pflegeheim bringen konnten. Mein Bekannter, der sich dort mehr als zu Hause aufhielt und eine Vorsorgevollmacht besaß, hatte seinen Lebensmittelpunkt quasi in ihre Wohnung verlegt. Er brachte Bilder mit, die er dort aufhängen wollte (dazu ist er leider nicht mehr gekommen), dazu ein paar Möbel aus dem Nachlass der ersten Dame (er hatte sie beerbt) und bestellte sich Euro-Münzsätze, da dies sein Hobby war. Ich selbst, die ich ihm zum Schluss half, ließ mir ebenfalls meine Bestellungen an diese Adresse schicken. Hinzu kam, dass ich manche Arbeiten (auch Briefe) dort verfasste und Bücher und Kleidung bei ihr lagerte, da ich diese nicht ständig hin- und herschleppen wollte. Wir brachten auch einen privaten Staubsauger mit, da wir dort ständig saubermachen mussten und ein privates Klimagerät wegen der sommerlichen Hitze.
Eines Morgens ist die alte Dame friedlich eingeschlafen - wir holten den Rettungswagen und dessen Besatzung die Polizei. Dann wurden wir innerhalb von 15 Minuten aus der Wohnung geworfen und diese versiegelt. Ich konnte schnell noch meine wichtigsten Sachen zusammenpacken, aber meinen Bekannten nahm der Tod seiner "Ersatzmutti" derart mit, dass er sogar sein Notizbuch vergaß. Wir hofften, unsere Sachen bald noch holen zu können, da wir in der kurzen Zeit gar nicht realisieren konnten, was sich alles von uns noch in der Wohnung befand.
Die Wohnung ist 3 Monate später immer noch versiegelt, und das Nachlassgericht rückt nichts heraus (obwohl ich zum Teil die Rechnungen mitgeschickt habe), sondern verweist auf die potentiellen Erben. Wenn ich daran denke, wie unverschämt diese zu Lebzeiten der alten Dame mit dieser umgegangen waren (bis diese sie hinausgeworfen hat), fürchte ich, dass sie alles einkassieren werden. Fast noch schlimmer finde ich es, dass sie in unseren privaten Notizen und Behördenschreiben herumschnüffeln können.
Hat jemand von euch Erfahrung in solchen Dingen und wie man sich gegen diese Behördenwillkür wehren kann? Was haben wir für Gesetze, wenn alles, was sich in der Wohnung eines/einer Verstorbenen befindet, konfisziert werden kann, ganz egal, wem es gehört? Es gibt auch mehrere Sanitätshäuser, die jetzt ihre Pflegehilfsmittel abholen möchten und es nicht dürfen.
Von einer Frau, mit der ich vor einem Jahr ins Gespräch kam, erfuhr ich, dass man die Wohnung ihrer Nachbarin ebenfalls versiegelt hatte und dann, als der Vermieter kündigte, alles auf den Müll geworfen wurde.
Deshalb eine Warnung an alle Jüngeren: Lasst um Himmels Willen nichts in der Wohnung oder im Haus eurer Eltern oder sonstiger Pflegebedürftiger zurück, wenn ihr dort nicht (mehr) gemeldet seid - das wird dann alles beschlagnahmt, falls sie sterben.
Als wir die Damen kennenlernten, waren sie voll fit, selbstbewusst und intelligent. Sie konnten das meiste noch allein regeln, und so war unser Kontakt auf gelegentliche Besuche und Freizeitgestaltung beschränkt. Die Vorsorgevollmachten stellten sie freiwillig aus, um nicht irgendwann einen gesetzlichen Betreuer aufgedrückt zu kriegen. Das muss ich hier ergänzen, weil uns hier schon Diebstahl, Urkundenfälschung und Erbschleicherei unterstellt wurden, wo ich nur einen Weg suchte, um an unsere eigenen Sachen und Notizen zu kommen. Und noch einmal würde ich keinen fremden Menschen mehr pflegen, da lässt man zu viele Nerven.
Das uns unterstellte gut gefüllte Bankkonto hatte sie nicht mehr nach dem Kauf zweier Eigentumswohnungen (bei dem wir ihr geholfen haben - und sie steht selbst im Grundbuch, nicht etwa einer von uns, wie uns womöglich auch noch unterstellt wird), und mit meinem Bekannten hatte sie einen Arbeitsvertrag geschlossen, aber nur für 25 Stunden in der Woche. Gearbeitet hat er viel mehr.
4 Antworten
Hat jemand von euch Erfahrung in solchen Dingen und wie man sich gegen diese Behördenwillkür wehren kann?
Ich sehe das nicht als Behördenwillkür. Es basiert auf gegebenen und nachvollziehbaren Regelungen. So soll hier das potentielle Erbe gesichert werden. Ihr könntet ja sonstwer sein, während das Erbe eben den Erben zusteht. An die müsst ihr euch wenden, wie das auch kommuniziert wurde.
Stell dir doch einfach mal vor ein Naher Verwandter von dir stirbt und als du dann als Erbe dann anrückst um das Zeug zu sichten hat Lieschen Müller von Nebenan bereits alles zu sich in Sicherheit gebracht, was sie für werthaltig hielt.
Mit der Begründung sie wolle nur ihr persönliches Notizbuch und die Kuchenform rausholen, die sie verliehen hatte.
Lasst um Himmels Willen nichts in der Wohnung oder im Haus eurer Eltern oder sonstiger Pflegebedürftiger zurück, wenn ihr dort nicht (mehr) gemeldet seid - das wird dann alles beschlagnahmt, falls sie sterben.
Nun das stimmt so nicht. Der Erbe kann sehr wohl darauf zugreifen. Hier ist eben das problem, dass ihr nicht Erben seid.
Aber klar... im Haushalt von Fremden sollte man sich nicht häuslich einrichten.
Hätte sie testiert, dann würde das der gesetzlichen Erbfolge vorgehen und es gäbe keine Probleme.
Wie gesagt... es kommt drauf an wer ERBE ist. Nicht darauf wer wem emotional wie nahe steht oder wie oft sich jemand hat blicken lassen. Das ist ein großer Unterschied.
Ich muss noch hinzufügen, dass zwischen ihrer und unserer Wohnung eine Stunde Fahrweg lag, deshalb haben wir auch unsere Sachen dort gelassen. Aber die Kiddies hier meinen ja alle, selbst schuld, wenn man befreundete alte Menschen pflegt, dann verdient man es auch, alle eingebrachten Sachen zu verlieren. Unmöglich, die sollen so etwas erst mal selbst machen, aber die laufen sicher schon beim ersten Sch....haufen davon.
Wenn ihr an die Erben verwiesen wurdet, denke ich, dass ihr eure Besitzansprüche, notfalls gerichtlich, geltend machen müsst.
Nach dem Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) § 1944 gilt eine Frist von sechs Wochen, um das Erbe auszuschlagen. Daher würde ich mich dann spätestens an das Nachlassgericht wenden und zudem auch an den Vermieter, falls bekannt.
Sollten aber erst erben gesucht werden müssen, greift die Frist nicht. Das kann dann auch Mal Jahre dauern.
Aber die Frist würde starten, wenn den Erben das Erbe bekannt gegeben wird. Oder haben die dann endlos Zeit? Und was ist mit dem Inventar. 3 Monate Miete deckt ja das Sterbegeld
Was ich davon halte : Es ist normal und notwendig um eventuelles Erbe zu schützen oder eine entsprechende Manipulation vor Ort.
Das hat nichts mit Behördenwillkür zu tun. Das ist aus gesetzlicher Sicht notwendig und wird grundsätzlich immer so gehandhabt bis die Erben im Zweifel feststehen.
Wer sein persönliches Notizbuch rausholen kann, kann noch viel mehr rausholen.
Offiziellen Antrag beim Nachlassgericht stellen, auflisten was zurückgelassen worden ist. Aber wenns doof läuft muss man sich tatsächlich mit den Erben rumstreiten. Mit Anwalt geht sowas natürlich schneller
Sie können ja jemanden mitschicken, der aufpasst, dass wir nur unser Eigentum herausholen.
Dazu muss ich auch ergänzen: Da wir dort auch gekocht und saubergemacht haben, haben wir einige Dinge angeschafft bzw. von zu Hause mitgebracht, die uns die Arbeit erleichterten. Auch das Klimagerät lief ständig wegen der Hitze. Wir konnten in den 15 Minuten, die man uns ließ, aber nichts davon mitnehmen.
Ganz ehrlich? Bei dem, was du da schilderst, habe ich ein extrem schlechtes Gefühl - und zwar hinsichtlich der Motive von dir und deinem "Bekannten"! Dein Text hat extrem krasse Erbschleicher-Vibes. Und genau deshalb ist es völlig richtig, gut und legitim, dass die Behörden euch dort ganz fix aus der Wohnung entfernt haben und euch auch nicht mehr dort rein lassen, bis alles rund um das Erbe sauber rechtlich geklärt ist.
Schön Vorsorgevollmachten ausstellen lassen, dann ins Pflegeheim verfrachten und wenn das nicht klappt, mietfrei einziehen - ich will ja immer an das Gute im Menschen glauben, aber in solchen Fällen fällt das wirklich schwer!
Tja, ich habe ihm ja auch geraten, die Sachen nicht mitzubringen, aber er hat nicht auf mich gehört.
Ein Motiv ist auch, dass er nur eine kleine Wohnung hat und keinen Platz für die ganzen Sachen, zumindest nicht für die Möbel.
Und dann noch: Er hat die alte Dame rund um die Uhr gepflegt, ihr geholfen, sie gewindelt, gewaschen, ihr Essen gemacht, die Wohnung gesäubert usw., und das 6 Jahre lang ohne freie Tage oder Wochenende. Da ich ihm zum Schluss geholfen habe, weiß ich, wie anstrengend das ist. Zumal sie zum Schluss auch immer das Essen auf den Fußboden gespuckt und die Teller hinterhergeworfen hat.
Macht das erst mal selber, dann wisst ihr, was für eine Leistung das ist! Und noch etwas: Wir sind jahrelang in der Wohnung ein- und ausgegangen, haben uns dort abgerackert, und ihr findet es in Ordnung, dass uns zum Schluss noch unsere Sachen weggenommen werden, vielen Dank auch! Ihr gebt eure Angehörigen sicher gleich ins Pflegeheim, damit ihr sie los seid!
Von wegen Pflegeheim, kannst du nicht lesen? Aber ich sehe schon, ihr habt keine Ahnung. Ihr würdet einen alten Menschen keine 3 Tage pflegen. Und stellt euch mal vor: Die Vorsorgevollmacht haben sie freiwillig ausgestellt, um vor Behördenwillkür sicher zu sein!!!
Und wenn ich deine Bemerkungen lese und daran denke, dass die Ärzte die alte Dame schon vor 3 Jahren aufgegeben hatten und wir sie schnell aus der Klinik geholt und zu Hause weiter gepflegt haben. Dadurch hatte sie noch einen schönen Lebensabend. Und du findest es in Ordnung, dass uns dann noch unsere Sachen weggenommen werden. Du glaubst eh nicht an das Gute im Menschen, wenn du ständig schlechte Absichten unterstellst!
Und mietfrei einziehen - geht´s noch? Welcher Vermieter sollte so etwas zulassen? Und wenn ihr die Preise für Pflegeheime kennen würdet, dann wüsstet ihr, dass die meisten alten Leute sich ein Pflegeheim gar nicht mehr leisten können und dafür die Sozialhilfe aufkommt. Aber ich sehe schon: Keine Ahnung und Vorurteile.
Habt ihr Miete gezahlt? Woher kennt ihr die beiden alten Damen, wann und unter welchen Umständen habt ihr sie kennengelernt? Wer hat den Lebensunterhalt deines Bekannten finanziert, wenn er sich rund um die Uhr um die alte Dame gekümmert hat? Na?
Durch die Arbeit haben wir sie kennengelernt, aber was interessiert dich das? Man trifft öfters alte Leute, die keine Kinder haben und nicht ins Heim wollen. Und umsonst hat sich mein Bekannter natürlich nicht um die alte Dame gekümmert, aber Mindestlohn hat er auch nicht bekommen. Die Krankenkassen zahlen übrigens auch Pflegegeld. Das ist aber wenig, wenn man sie mit den Preisen in Pflegeheimen vergleicht. Und wer kann sich ansonsten schon eine Rund-um-die Uhr-Betreuung leisten? Sie hatte das, und du gönnst meinem Bekannten nicht mal seine eigenen Sachen.
Und dann meinst du, für derartige Arbeiten sollte man auch noch Miete zahlen? Dann müssten Beschäftigte im Krankenhaus oder Pflegeheim auch Miete bezahlen, wenn sie dort übernachten. Du kannst dich übrigens gern in einem Altenheim bewerben, sie suchen Pflegekräfte, wenn du dir das so einfach vorstellst. Dann kannst du dich auch beschimpfen lassen, die Sch.... wegräumen oder das ausgespuckte Essen. Oder jeden Tag mehrmals Windeln wechseln, vor allem, wenn du dafür noch eine gelangt bekommst. Oder auch hinterherrennen, wenn sie ausbüchsen. Viel Spaß dabei, aber du hast dann wenigstens irgendwann Feierabend! Mein Bekannter hatte das auch, wenn ich ihn abgelöst habe, dann war er jedes Mal froh, endlich Ruhe zu haben (in seiner eigenen Wohnung natürlich!). Aber freie Wochenenden hatte er nicht. Und die Dame hat keine Fremden als Pfleger akzeptiert.
Du meinst also allen Ernstes, man sollte pflegebedürftigen alten Leuten aus dem Weg gehen und sie in ihrer Sch.... liegen lassen, um nicht in den Verdacht der Erbschleicherei zu geraten? Und wenn man sie pflegt, dann umsonst und wenn man dort übernachtet, auch noch Miete bezahlen? Da wirst du niemanden finden, der sich dazu hergibt.
Ich kenne sogar noch eine weitere alte Dame, die sich gern pflegen lassen würde, aber das machen wir nicht mehr, es reicht. Sie würde sicher gut bezahlen. Wenn du das machen willst, gebe ich dir die Adresse. Aber Vorsicht: Es wird ein Vollzeitjob ohne reguläre Arbeitszeiten!
Sollte eine negative Bewertung werden, habe mich aber leider vertippt. Bin immer noch sprachlos über diese Unterstellung nach der anstrengenden Pflege zweier zum Schluss demenzkranker Frauen mit unberechenbarem Verhalten.
Sicher, ihr zwei seid die absoluten Altruisten, die all diese ja ach so schwere Arbeit aus reinster Nächstenliebe übernommen habt ;). Du verrätst dich mit deinen Schilderungen doch selbst! Und ich wette, dass neben dem ach so wichtigen Notizbuch plötzlich auch das Tafelsilber und die Goldkette natürlich ganz eindeutig das Eigentum deines Bekannten wären, mmh? Von daher, es freut mich, zu lesen, dass die Behörden hier absolut korrekt und richtig auf eure Masche reagiert haben, wenn die auch leider erst nach dem Tod der alten Dame aufgefallen ist...
Du solltest nicht immer von dir auf andere schließen, Es macht dir Spaß, andere in den Dreck zu ziehen, nicht wahr? Das Angebot, eine weitere alte Dame zu pflegen, steht immer noch. Aber dazu bist du dir zu fein, nicht wahr? Nur über andere herziehen, das kannst du.
Ach ja, und eine alte Dame braucht je unbedingt einen Rasierapparat und elktrische Zahhnbürsten...........
Da hätte sie ihre wahre Freude dran gehabt. Von "Hau ab, du alte Sau..." bis einen Schlag auf die Nase, von vollen Windeln ganz zu schweigen. Oder noch besser, sie hätten sie gleich vor deiner Tür abgeladen. Weil du ja denkst, wer Alte privat pflegt, ist nur auf ihr Geld aus.
Eine alte Dame mit Eigentumswohnung und vermutlich weiteren Wertgegenständen und nicht gerade negativem Kontostand trifft auf zwei deutlich jüngere Menschen. Diese bauen "plötzlich" ein ganz intensives Verhältnis zu ihr auf, kümmern sich rund um die Uhr um sie, ziehen sogar mehr oder weniger bei ihr ein. Und das natürlich absolut nicht mit irgendwelchen niederen Absichten - sichi...
Dein "Bekannter" hat plötzlich das Sammeln von Münzen als sein Hobby entdeckt? Und diese Sammlung dann bei der alten Dame lagert? Wo Rechnungen über Internetbestellungen auf ihn existieren? Soso, spannend! Auf welchem Konto man wohl die Abbuchung finden würde, wenn man danach sucht, mmh? Oder eher die Variante, dass man so eine professionell aussehende Rechnung ziemlich easy mal eben mit Word selbst basteln kann, weil eine Rechnung eben auch nichts anderes als Worte und Zahlen auf Papier ist?
Und natürlich habt ihr euer eigenes Klimagerät zu der Dame mitgebracht. Weil ihr soooo gute Menschen seid. Gibt's dazu auch solche Rechnungen? Und wo sind die dazugehörigen Abbuchungen abgegangen, mmh?
Wie viele sonstige Überweisungen findet man wohl, wenn man die Kontoauszüge der Dame intensiv prüft und die deines Bekannten daneben legt? Wie viele Gegenstände aus ihrer Wohnung sind wohl noch natürlich ganz klar euer Eigentum? Und wie viele sind davon dann wohl so ganz zufällig die von Wert?
Kann es vielleicht sein, dass ihr euch gerade vor allem ärgert, dass ihr die Dame nur zur Unterzeichnung einer Vorsorgevollmacht ohne notarielle Beglaubigung bringen konntet, nicht aber zum Abfassen eines Testaments über die Wohnung?
Und nein, du kriegst mich nicht mit deinen Vorwürfen, dass ich angeblich ein Problem mit älteren Menschen hätte. Ganz im Gegenteil - ihr seid es doch, die die nachlassende Skepsis und die Abhängigkeit von Hilfe ausnutzt, um auf Kosten älterer Damen zu leben und wahrscheinlich auch über ihr Ableben hinaus so viel wie möglich Profit aus ihnen zu schlagen. Und ja, je mehr du hier eskalierst, desto mehr bestätigst du exakt diesen Eindruck, den du da vermittelst.
Du wirst lachen: Die Vorsorgevollmacht ist notariell beglaubigt, das Klimagerät existierte schon lange, bevor es bei der alten Dame landete, natürlich mit Rechnung und Münzen hat mein Bekannter schon lange gesammelt, bevor wir die alte Dame kennenlernten. Du kannst gern die Kontoauszüge vergleichen, er hat alle von seinem eigenem Konto bezahlt. Nur die letzten Käufe hat er bei ihr liegengelassen. Du hast aber eine blühende kriminelle Phantasie, und mein Mathematiklehrer sagte immer: "Der Mensch geht zu 99% von sich selbst aus". Und hättest du eine aggressive alte Dame jahrelang gepflegt? Im Krankenhaus hat man sie mit Psychopharmaka abgefüllt, denn sie hat auf die Pfleger eingeschlagen. Jede Kontrolle bei ihr zu Hause (die aller Vierteljahre vorgeschrieben ist) hat gute Pflege, guten Zustand und Zufriedenheit bei ihr festgestellt. Mein Bekannter hat sie regelrecht verwöhnt. Aber gegen deine Vorurteile kämpfen selbst Götter vergeblich. Natürlich würdest du nie einer alten Dame regelmäßig die Windeln wechseln, sie waschen und anziehen, ihr Essen kochen oder bestellen, die Wohnung reinigen, sie spazierenfahren und 7 Jahre auf Urlaub verzichten, wahrscheinlich noch nicht einmal bei deiner eigenen Mutter. Und quasi eingezogen sind wir auch erst, als sie nicht mehr alleine zurecht kam. Also dein Credo: Wenn ein befreundeter alter Mensch pflegebedürftig wird, dann lasst ihn in der Scheiße liegen, ansonsten seid ihr Erbschleicher. Und alles, was ihr mitbringt, gehört sowieso den Erben. Menschenverachtender geht es kaum.
Aber wenn ich noch einmal in die Verlegenheit kommen sollte, einen alten Menschen zu pflegen (was ich aber nicht glaube - die nächste Pflege brauche ich wahrscheinlich selbst), werde ich deine kriminellen Vorschläge vielleicht beherzigen.
Du kennst uns gar nicht, aber unterstellst uns von vornherein schlechte Absichten. Aber; "Der Mensch geht zu 99% von sich selbst aus". Und Pflege ist für dich wahrscheinlich ein Kinderspiel - mach es erst mal selbst! Hier auf GF gibt es genug Leute, die verzweifelt fragen, wie sie mit ihren alten Eltern oder Verwandten zurechtkommen, da sie es selbst nicht mehr schaffen.
Du glaubst ja doch nur deiner dreckigen Phantasie. Pflege du erst mal einen zum Schluss demenzkranken Menschen, dann kannst du mitreden. Wir hätten dich gern in die Pflege eingespannt, um etwas Entlastung zu haben, aber nun ist es leider zu spät.
Kann es sein, dass du vielleicht irgendjemanden in deinem Bekanntenkreis auf die von dir beschriebene Weise ausgenommen hast oder es jedenfalls versucht hast und jetzt annimmst, es wären alle so? Natürlich ohne die ganze Arbeit, die wir verrichtet haben. Na, erwischt?
So fremd war sie nicht, aber eben nicht verwandt. Sie war wie eine Ersatzmutti für ihn, und er hat sie jahrelang gepflegt. Aber so etwas zählt eben nicht, sondern nur die Verwandtschaft, selbst wenn die sich jahrelang nicht hat blicken lassen.