Was haben alle gegen das Gendern?
Ich selbst arbeite auf dem Amt und gendere zum Beispiel garnicht. Ich versuche das immer ein bisschen zu umgehen... Beispiel:
Anstatt:
"Sehr geehrter Herr Müller, die Stundenzahl Ihrer Mitarbeiter hat sich erhöht. Ich muss Sie darauf hinweisen dies den Mitarbeitern der Versicherungen zu melden."
So:
"Guten Tag Markus Müller, die Stundenanzahl Ihrer Angestellten hat sich erhöht. Bitte melden Sie dies den Versicherungen."
Ich finde das absolut easy, es hört sich immer noch formell aber zeitgleich höflicher an. Auch wenn ich jemanden anspreche sage ich nicht "entschuldigen Sie der Herr/die Dame" ich sage einfach "Entschuldigen Sie, ich weiß leider nicht wie Sie heißen aber könnten Sie mir bitte weiterhelfen?" es ist SOOOO angenehm ohne "*" oder "endenden".
Außerdem etabliert sich das so schnell im eigenen Sprachgebrauch ohne sich groß verstellen zu müssen.
Wörter wie "Mitarbeiter*innen" oder "Student*innen" oder, oder, oder... sind grammatikalischer schwachsinn aber so wie ich es oben beschrieben habe... das ist zum einen grammatikalisch richtig, neutral, höflich und vor allem einfach.
8 Antworten
Das so zu umgehen finde ich eine gute Lösung. Nur bin ich der Meinung, dass uns das Thema Gendern total aufgezwungen wird, und dass sich die Menschen die es betrifft immer total schnell angegriffen fühlen wenn man es mal falsch macht. Total übertrieben. Ich persönlich wäre fein damit wenn man z.B. mit Schülern weiblich und männlich meint usw.....Durch das Umgehen des Gendern wäre es aber auch einfacher, so brauch sich niemand angegriffen fühlen.
So sehe ich das auch! :)
Gendern ist übelster Schwachsinn und einfach überflüssig. Mit "Schüler" sind Jungen und Mädchen, die zur Schule gehen, gemeint, und "Bürger" steht ebenfalls für beide Geschlechter. Da muss man sich nicht sprachlich verrenken.
Das Gendern ist ein ideologisch motivierter Versuch, die Gesellschaft über ein „Neusprech“ a lá Orwell umzuerziehen. So funktioniert natürliche Sprachentwicklung aber nicht. Zudem führen die uneinheitlichen neuen Schreibweisen in vielen Fällen zu grammatikalischen Katastrophen und sind weder barrierefrei noch für Fremdsprachler zu verstehen.
Man erreicht bei Anwendung der bis dato vorgeschlagenen Neuschöpfungen mit Genderstern, Binnen-I und ähnlichen Lösungen nur, dass weibliche Wortformen optisch und akustisch absolut dominant erscheinen und die männlichen Formen mit Endung -er fast völlig verschwinden. Das hat mit Gerechtigkeit und Ausgewogenheit nichts mehr zu tun. Das ist eine weibliche Sprachdiktatur.
Deutsch kennt nun mal mehrere Methoden, um ein Wort in die männliche und weibliche Form zu unterscheiden. Aus "der Leiter" wird "die Leiterin", aber aus "der Arzt" wird "die Ärztin". Während man Leiter im Plural problemlos mit Leiter*innen oder Leiter/Innen gendern kann, geht das mit Ärzt*innen nicht, denn der Plural heißt nun mal nicht die Ärzt, sondern die Ärzte. Es müsste also "gendergerecht" die Ärzte*innen heißen, was eine sprachliche Katastrophe wäre. Apropos "gendergerecht". Dieses Wort ist bereits manipulativ, denn es suggeriert, dass die Sprache bisher pauschal ungerecht war. Das ist aber gar nicht möglich. Ungerecht sein können Äußerungen und Formulierungen, also komplexe Aussagen in einer (jeden) Sprache. Ein Wort als solches kann keine Ungerechtigkeit darstellen.
Weitere Beispiele für Fehlbildungen
Alt: Ärztenotstand/Köche/Paten
Neu: Ärzt*innennotstand/Köch*innen/Pat*innen
Taliban*innen, Henker*innen, Terrorist*innen, richter:inliche Anordnung, künstler:inisches Arbeiten, Zeug:innen, Gräf:innen, Fränzös:innen, Zauber:innen, Herausforder:innen
Der Plural sowohl für den männlichen Arzt/Koch/Paten als auch für das generische Maskulinum lautet Ärzte/Köche/Paten. Der Plural für die weibliche Form lautet Ärztinnen/Köchinnen/Patinnen. Folglich unterschlägt die gegenderte Pluralform komplett die männlichen Ärzte/Köche/Paten.
Anders sieht das bei Berufsbezeichnungen aus, die im Singular auf -er enden, wie Lehrer. Hier funktioniert der Singular für beide Geschlechter: Lehrer*innen.
In meinen Beispielen hab ich das aber gar nicht erwähnt. :)
Was du machst ist nicht die Art von Gendern, die nicht so beliebt ist, im Gegensatz zu den merkwürdigen Schöpfungen mit Sternchen, Schrägstrichen und Co.
Man ist dagegen, weil Gendern den Lese- und Redefluss stört und damit unnötig viele Prozesse verlangsamt, während die bestehenden Regeln und Umgangsformen das nicht tun. Der Großteil der Bevölkerung dagegen. Dass die Pro-Gender-Fraktion versucht den Spieß umzudrehen und verlangt, dass man sich als Mehrheit rechtfertigen muss, wenn man von oben herab deren Gendern nicht eingeführt haben will, sorgt selbstverständlich für viel Gegenwehr.
Ich weiß was du meinst... da geh ich ja voll und ganz bei dir mit aber viele finden ja schon meine Umschreibungen welche den Les- und Redefluss ja wirklich nun NULL beeinträchtigen schon schlimm... da denk ich mir halt auch... "da braucht man sich nicht wundern wenn sich unsere Sprache immer ördinärer entwickelt"...
Es gibt einfach Wörter die sich neutral richtig anhören Lehrkräfte nenne ich meine Lehrer es hört sich gleichzeitig professionell und neutral an so ist es auch gut man redet tatsächlich ziemlich schnell neutral in gehobener Sprache
Ja oder? Man findet für alle Wörter ein nach deutscher Grammatik richtiges "Alternativwort". Man hört sich dadurch professioneller an. So hört sich die deutsche Sprache auch einfach wieder schöner an finde ich! Auch höflicher!
Lehrkräfte sind aber semantisch was anderes als Lehrer. Nicht jede Lehrkraft ist Lehrer. Außerdem klingt es immer so ein bisschen nach "Hilfskraft". "-kraft" klingt immer ein wenig ungelernt und distanziert. Wäre ich Lehrer gleich welchen Geschlechts wollte ich Lehrer genannt werden und nicht Lehrkraft.
In meinem Beispiel habe ich ganz normale Sätze und Wörter nach der deutschen Rechtsschreibung benutzt. Da ist nichts neu! Was ist daran schlimm?