Was genau umfasst (ist) der Schlüssel der Erkenntnis, den die Gesetzesgelehrten weggenommen haben?
Lk 11,52: "Wehe euch Gesetzesgelehrten! Denn ihr habt den Schlüssel der Erkenntnis weggenommen; ihr selbst seid nicht hineingegangen, und die hineingehen wollten, habt ihr gehindert.
Mt 23,13: "Wehe aber euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, Heuchler! Denn ihr verschließt das Reich der Himmel vor den Menschen; denn ihr geht nicht hinein, und die, die hineingehen wollen, lasst ihr ⟨auch⟩ nicht hineingehen".
Mt 16,19: "Ich will dir die Schlüssel des Himmelreichs geben: Was du auf Erden binden wirst, soll auch im Himmel gebunden sein, und was du auf Erden lösen wirst, soll auch im Himmel gelöst sein".
3 Antworten
Der Schlüssel zur Erkenntnis ist wohl,der Gehorsam den Worten Jesus gegenüber im Kontext des Evangeliums.
Und die Tatsache ,dass man nicht all zu sicher sein darf ,in der Erkenntnis in der man gerade steht .
Die Pharisäer waren dazu nicht bereit.Sie wollten nicht in der Erkenntnis vorwärtsgehen.Man muss immer bereit sein auch noch weiter zu gehen.
Auch wenn sich erstmal alles dagegen sperrt.
Muss man oft dennoch weitergehen.
Und dein Zitat von Mt 16,19 ist ja die die direkte Folgerung von Mt 16,16-18
Da liegt der Hase im Pfeffer .
Gesetzeslehrer, Schriftgelehrte und Pharisäer hatten die Aufgabe das Volk zu belehren. Das taten sie auch.
Warum aber wurden sie von Jesus so verurteilt.
Ganz einfach. Sie enthielten dem Volk die Erkenntnis vor. Stattdessen vertraten sie die Traditionen, Erkenntnis erfordert aber Anpassung. Statt Anpassung verteidigten sie aber die Lehren des Mose, die inzwischen aber nicht mehr bindend waren.
Sie forderten die Israeliten weiterhin dazu auf, sich an die Lehren des Moses zu halten. Dadurch verweigerten sie dem Volk die Erkenntnis.
Es geht, in Joh. 5,39-47, um die Anerkennung Jesus als den Sohn Gottes, auf den Moses schon hinwies.
(Johannes 5:46) 46 Würdet ihr nämlich Moses glauben, würdet ihr auch mir glauben, denn er hat über mich geschrieben .....
(Johannes 5:43) . . .Ich [Jesus] bin im Namen meines Vaters gekommen, aber ihr nehmt mich nicht auf. . . .
Jesus nagelte sie auf Moses fest. Die Schriftgelehrten nahmen immer auf Moses Bezug, weigerten sich aber, das Geschriebene auf Jesus anzuwenden. Lieber nahmen sie Ehre von sich selbst an.
(Johannes 5:44) . . . Doch woher sollt ihr auch Glauben haben, wenn ihr voneinander Ehre annehmt und euch nicht um die Ehre bemüht, die von dem einzigen Gott kommt?
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Gott führte die Beschneidung ein.
(1. Mose 17:10) . . .Das ist der Bund zwischen mir und dir und deinen Nachkommen, an den ihr euch halten sollt: Jeder von euch, der männlichen Geschlechts ist, soll beschnitten werden. Alle Israeliten sollten beschnitten sein.
Das änderte sich aber, als der "Bund der Beschneidung" aufgelöst wurde. Die Schriftgelehrten bestanden aber weiterhin auf die Aussage Mose, dass sich alle Beschneiden lassen mussten.
Schon die ersten Christen brauchten sich nicht mehr Beschneiden zu lassen.
Man muss also differenzieren können.
Ich danke dir für deine Ehrlichkeit. Nur wenige Menschen können die "Feinheiten" in Gottes Wort herausfiltern und verstehen. Offensichtlich bist du da eher die Ausnahme.
Sie enthielten dem Volk die Erkenntnis vor.
Und was genau besagt diese Erkenntnis?
Im Text vorher (ab Lukas 11.37) wendet sich Jesus dagegen, dass die Pharisäer akribisch das Gesetz befolgen (äußerlich tadellos, lassen sich gern öffentlich sehen), aber ihr Herz ist nicht bei Gott und ihre fromme Praxis hat keine Auswirkung auf ihren Umgang mit den Mitmenschen. Sie heucheln. Es geht um den äußeren Schein. Sie legen die Gesetze eng und streng aus und knechten damit die Menschen, die bei ihnen Erkenntnis und den Zugang zum Himmelreich suchen. Ich würde die Erkenntnis so verstehen: Der Mensch sieht, was vor Augen ist, Gott aber sieht das Herz an. Lieber mit dreckigen Händen und einem liebenden Herzen essen als steril und mit kaltem Herzen, s.u.
37 Als er noch redete, bat ihn ein Pharisäer, mit ihm zu essen. Und er ging hinein und setzte sich zu Tisch. 38 Als das der Pharisäer sah, wunderte er sich, dass er sich nicht vor dem Essen gewaschen hatte. 39 Der Herr aber sprach zu ihm: Ihr Pharisäer, ihr haltet die Becher und Schüsseln außen rein; aber euer Inneres ist voll Raub und Bosheit.
Heute ist es ähnlich. Auch die Kirchen bestehen heute auf ihren Traditionen, und verweigern somit den Gläubigen die Erkenntnis.
Auch die Kirchen […], und verweigern somit den Gläubigen die Erkenntnis.
In wiefern verweigern die Kirchen heute den Gläubigen die Erkenntnis?
Kirchen lehren zB noch immer die Hölle als Bestrafung für Sünder. Obwohl die Kirchen wissen, dass die Höllenlehre der griechischen Mythologie entnommen ist, und noch nie eine biblische Lehre war/ist.
Lies das Gleichnis vom armen Lazarus und dem reichen Mann über die Hölle, wer das leugnet, was jesus über die Hölle hier sagt, ist kein Christ!
Das ist, wie du schon richtig sagst, ein Gleichnis. Du willst also tatsächlich aus einem Gleichnis heraus rückschließen, das die Hölle existiert.
Ich sagte außerdem, das die Höllenlehre der griechischen Mythologie entnommen und in die Bibel integriert wurde. Die Übersetzer waren von der griechischen Mythologie beeinflusst.
Merkwürdiger Weise taucht das Wort "Hölle" im alten Testament nicht auf. Nicht einmal Adam & Eva wurde angedroht, in eine Hölle zu kommen für den Fall, das sie sündigen sollten.
In der MacArthur-Studienbibel steht zu Lukas 11,52:
- "den Schlüssel der Erkenntnis. Sie hatten die Wahrheit der Schrift eingeschlossen und den Schlüssel fortgeworfen, indem sie dem Wort Gottes ihre falschen Auslegungen und menschlichen Traditionen überstülpten."
Diese Argumentation verstehe ich nicht, denn Jesus lehrte folgendes laut Joh 5,46-47:
Denn wenn ihr Mose glaubtet, so würdet ihr mir glauben, denn er hat von mir geschrieben. Wenn ihr aber seinen Schriften nicht glaubt, wie werdet ihr meinen Worten glauben?
LG Herbert