Was bedeutet Woke?

8 Antworten

Der Begriff stammt ursprünglich aus AAVE (African american vernacular english) und beschreibt Leute, die Intersektionalität begriffen haben. AKA, den Fakt das Sexismus, Rassismus, Klassismus und Hass auf trans und homo/bisexuelle dieselbe Wurzel haben, und man nicht nur eines davon bekämpfen kann. Beispiel: Wer Feminismus befürwortet, aber ablehnt, das Transpersonen ein normales Leben führen dürfen, ruft nur hervor, das Cisfrauen (insbesondere farbige) Opfer von Gewalt werden, weil sie 'nicht feminin genug aussehen'.

Den Begriff 'woke' benutzen mittlerweile aber häufiger Menschen, die Intersektionalität für Humbug halten und an den Rechten von Minderheiten entweder nichts verbessern wollen, oder sogar Rechte wegnehmen wollen. Und zwar, um Menschen zu beleidigen, die Minderheiten gleichstellen wollen. Gerne erweitert auf zb Menschen, die sich pflanzlich ernähren, bunte Haare haben oder keine eigenen Kinder wollen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bin bisexuell und nichtbinär & kenne viele andere 'Queere'.
Garlond  31.03.2024, 06:55

Ich vermute mal, es wird auch großteils von Leuten nagativ benutzt, die bei sich selbst merken, dass sie etwas falsch gemacht haben und versuchen den Fehler zu relativieren.

Wer will schon auf seine eigenen Fehler hingewiesen werden.

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Seraphiel0  31.03.2024, 11:17
@Garlond

Glaub ich ehrlich gesagt nicht. Ich bin mir ziemlich sicher, das die Leute, die 'woke' als Beleidigung benutzen, tatsächlich zu dem stehen, was sie sagen. Und das diese genauso wie du glauben, die anderen würden diese Meinung gar nicht wirklich haben sondern nur tun als ob.

In Wirklichkeit geht doch jeder Mensch davon aus, das alle Menschen gleich denken wie man selbst, nur eben so tun, als wäre es anders. Jeder Mensch hält seine Wahrheit für die absolute Wahrheit. Deshalb sind ja neutrale Studien so wichtig - die natürlich sagen, dass Nicht-Europäer dieselbe Durchschnittsintelligenz haben wie Europäer; das nichtbinäre Gehirne, binär trans Gehirne und Gehirne, die sich in Menschen desselben Geschlechts existieren (und das außerhalb von Krankheiten); das Frauen nur aus historischen Gründen unterdrückt werden und nicht aufgrund von tatsächlichen Fakten; usw.

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Garlond  31.03.2024, 14:47
@Seraphiel0
In Wirklichkeit geht doch jeder Mensch davon aus, das alle Menschen gleich denken wie man selbst, nur eben so tun, als wäre es anders. Jeder Mensch hält seine Wahrheit für die absolute Wahrheit.

Das kann nicht sein, es gibt schon reichlich Leute, die Dinge hinterfragen und alte Muster durchbrechen. Nicht zuletzt die Leute, die neutrale Studien durchführen.

Es gibt schon Leute, die Argumente hören und auswerten können.

Ich glaube nicht, dass jeder Mensch davon ausgeht, dass alle anderen nur so tun. Nicht mal die meisten.

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Woke bezeichnet die Menschen die sich selbst für so unfehlbar halten, daß sie ihre Mitmenschen nerven, damit sie deren Meinung übernehmen. Wieder so ein Idiotentrend aus den USA.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
3KeksFuerNelly  30.03.2024, 19:24

Die meisten Menschen, die heutzutage Woke benutzen, sind Rechte oder andere Personen die Minderheiten unterdrücken wollen

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Garlond  31.03.2024, 06:49

Diese Selbstbeschreibung ist fast paradox. :)

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Das fasst es meiner Meinung nach ganz gut zusammen:

https://www.youtube.com/watch?v=9oAGaHs8OMo

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Needs one to know one

https://de.wikipedia.org/wiki/Woke

Eigentlich bedeutet es, das man wachsam sein sollte gegenüber Entwicklungen, die nicht in Ordnung sind.

Leider richtet sich das "Woke" sein, dann aber meistens gegen andere Menschen und versucht diese zu "korrigieren" in ihrem Verhalten, das nach Meinung von anderen nicht "woke" ist ... :)

Man wertet also andere Leute ab, indem man "woke" ist und versucht, die anderen Leute zu diskreditieren in ihren Ansichten.

Meiner Meinung müsste das ganze "Woke" Thema geächtet werden!

Garlond  31.03.2024, 06:51

Ja, Wachsamkeit gegenüber Dingen, die nicht in Ordnung sind, ist etwas, das man ächten sollte.

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Singuli  31.03.2024, 07:09
@Garlond

Nein, jemanden korrigieren zu wollen, weil er vermeintlich das falsche tut oder lässt ist nicht ok.

Also wenn z. B. die Grünen sagen, man solle das Klima retten, dann widerspricht das dem Mehrheitsdenken der deutschen Bevölkerung. Wenn also die Grünen dann die Mehrheit der Bevölkerung korrigieren wollen, weil sie ihre Meinung für die einzig richtige halten, ist das nicht ok!

Das Ganze hat im Prinzip schon mit den "Alternativlos"-Argumenten von Merkel angefangen.

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Garlond  31.03.2024, 07:35
@Singuli

Ich habe nur zusammengefasst, was du geschrieben hast.

Du hast geschrieben, 'eigentlich bedeutet es, dass ...' und 'man müsste das ganze Woke Thema ächten'.

Und wie ist das mit der Meinung? Sind alle Meinungen richtig?

Warum sind es eigentlich die Grünen, die meinen man sollte das Klima retten? Gibt es da nicht so einen Vertrag den Deutschland bezüglich des Klimas unterschrieben hat? Haben die Grünen das Pariser Abkommen und dann die Vereinten Nationen gezwungen zu unterschreiben?

Gibt es für alles Alternativen?

Nach welchen Kriterien sollte man seine Meinung bilden?

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Singuli  31.03.2024, 07:50
@Garlond

Du hast meinen Text aber falsch zusammengefasst. Und man könnte fast meinen vielleicht sogar absichtlich.

Dass man seine Meinung nicht für die einzig richtige halten sollte dürfte doch Konsens sein oder? Schon gar nicht sollte man dann mit seiner als einzig empfundenen richtigen Meinung andere versuchen zu bekehren oder sogar andere runtermachen weil sie eine andere Meinung haben. Sowas meine ich geht gar nicht.

Eine Meinung ist übrigens eine Meinung und die kann weder richtig noch falsch sein. Es gibt in aller Regel keine richtigen oder falschen Meinungen. Es gibt nur Tatsachen die man entweder anerkennen kann oder nicht. Ob die sich allerdings in einer Meinung widerspiegeln sei mal dahingestellt.

Seine Meinung bildet man in aller Regel nach seiner Weltanschauung. Da müssen Tatsachen nicht unbedingt eine Rolle spielen.

Und was die internationalen Verträge angeht, die haben Regierungen unterschrieben. Die hat nicht das Volk unterschrieben z.B im Rahmen einer Volksabstimmung. In solch wichtigen Fragen ist es absolut undenkbar das es sich eine Regierung herausnimmt, für das gesamte Volk zu sprechen. Hier ist das Volk gefragt.

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Garlond  31.03.2024, 10:22
@Singuli
Du hast meinen Text aber falsch zusammengefasst.

Das kann sein, aber ich finde meine Zusammenfassung durchaus schlüssig. Ich weiß auch nicht so recht, wie die beiden mittleren Absätze diese Grundaussage relativieren oder revidieren.

Und man könnte fast meinen vielleicht sogar absichtlich.

Ob ich mit meiner Zusammenfassung falsch liege weiß ich nicht, aber es ist auf jeden Fall richtig, dass ich es absichtlich etwas provokant gehalten habe um eine Reaktion zu erzielen. Eine Erklärung wie die erste und letzte Aussage zusammen passt oder ein Überdenken der Aussage.

Dass man seine Meinung nicht für die einzig richtige halten sollte dürfte doch Konsens sein oder?

Ja, das sehe ich auch so, man sollte immer in der Lage sein, sich zu hinterfragen.

Eine Meinung ist übrigens eine Meinung und die kann weder richtig noch falsch sein. Es gibt in aller Regel keine richtigen oder falschen Meinungen. Es gibt nur Tatsachen die man entweder anerkennen kann oder nicht. Ob die sich allerdings in einer Meinung widerspiegeln sei mal dahingestellt.

Hm, schwer zu analysieren. Allerdings möchte ich darauf hinweisen, das du im ersten Satz sagst 'es gibt keine', und im zweiten Satz relativierst du und sagst 'in der Regel'. Einer der beiden Sätze kann dann nicht stimmen.
Ich denke schon, dass es falsche Meinungen gibt. Um eine Außnahme von der Regel mal als Beispiel zu nehmen; Ich bin der Meinung, dass die Aussage in dem alten Pippi Langstrumpf Titelsong '3 mal 3 ist 6' nicht stimmt. Man kann dann anderer Meinung sein, weil man es vielleicht nicht besser weiß, aber in meinen Augen bleibt es Falsch, weil eben die Tatsachen dagegensprechen.

Bei komplexeren Themen wird es dann schwirieger die Tatsachen zu ermitteln und auszuwerten, aber ich denke meistens gibt es sie und entlarven eine Aussage als richtig oder falsch.

Z.B. wenn man der Meinung ist, rauchen ist gut für die Gesundheit. Es fördert das Wohlbefinden und die Geselligkeit. Die sind der Gesundheit sicher zuträglich. Aber kann das die negativen Auswirkungen aufwiegen? Kann man Wohlbefinden und Geselligkeit nicht auf bessere Art erreichen?

Und bezüglich der Volksabstimmung bin ich teilweise bei dir, allerdings würde ich es dann als Verpflichtung sehen, sich mit dem Thema auseinander zu setzten und nicht aus einem Bauchgefühl entscheiden zu lassen.

Wenn es danach ginge hätten wir auch keine Steuern mehr, keine Solidarität, kein Gesundheitssystem. Denn ich wage zu behaupten, die meisten Menschen sehen nicht die langfristigen Auswirkungen, sondern nur die kurzfristigen Vorteile.

So auch beim Klima. Und wo genau, war da jetzt der Punkt, dass den Grünen zuzuschreiben? Wann waren die denn in der Regierung (in allen unterzeichnenden Regierungen) mal so stark, dass sie das einfach durchgedrückt haben?

Wenn ich jemanden davon abhalte, zu viel Eis zu essen, nehme ich mir dann zu viel heraus, oder versuche ich ihn vor Bauchschmerzen zu bewahren?

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Singuli  31.03.2024, 10:31
@Garlond

Thema Klima: das wird im Moment deshalb den Grünen derartig zugeschrieben, weil es ihre Kernkompetenz ist und weil sie es mit aller Macht vorantreiben - obwohl, wie ich vermute, die Mehrheit der Bevölkerung gar nicht für Klimaschutz ist - zumindest dann nicht, wenn es Einschränkungen bedeutet oder viel Geld kostet. Ansonsten hätten wir längst schon ein Tempolimit beispielsweise.

Das mit dem Eis ist ein gutes Beispiel, denn eigentlich ist jeder für sich selbst verantwortlich. Jeder müsste wissen ob zu viel Eis gut oder schädlich ist. Deshalb darf man meiner Meinung nach gerne mal allgemein darauf hinweisen dass zu viel Eis vielleicht schädlich ist. Aber man darf nicht den einzelnen davon abhalten, Eis zu essen.

Man darf auch nicht Menschen bevormunden, indem man z.B die Idee publik macht, einen Veggie day einzuführen. Solche Gedankenspiele verbitten sich einfach.

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Garlond  31.03.2024, 10:53
@Singuli

Thema Klima:
Laut Tagesschau sind die meisten für einen sozialverträglichen Klimaschutz.
Die meisten wissen auch, dass es mit jeder Verzögerung einfach immer teurer wird. Stichworte Kohlesubventionen, Verhinderung von erneuerbaren Energien - siehe Bayern und seine Windräder, Ukraine-Krieg - Abhängigkeit von russischem Gas.
Würde uns wahrscheinlich alles nicht mehr interessieren, wenn wir nicht vor 10, 20, 30 Jahren immer wieder gesagt hätten wollen wir nicht weil es Einschränkungen mit sich bringt und zu teuer ist. Mit jedem weiteren zögern wird es halt nur immer noch teurer und zu noch mehr Einschränkungen mit sich bringen. Der Krug geht so lange zum Brunnen bis er bricht.

Ich glaube auch nicht, dass das von der Bevölkerung so gewollt ist. Die meisten Menschen sind nämlich recht vernünftig. Und wenn man mal schaut, wer von dem ganzen Dilemma profitiert, dann sind das nicht die Bürger und die Grünen. Ich würde da eher auf Großkonzerne wie RWE und deren Unterstützer in der Regierung tippen.

Und das mit dem Eis war sogesehen vielleicht kein so gutes Beispiel. Weil da ja nur der einzelne Betroffen ist. Kann sich ja jeder Umbringen wie er will. (Wobei das auch nicht immer erlaubt ist) Aber, um vielleicht doch beim Eis zu bleiben, die Kotze, wegen verdorbenem Magen, dürfen dann alle weg machen. Und da hört die Eigenverantwortung schon auf. Das ist der Punkt, wo das mit der Selbstbestimmung nicht mehr funktioniert.

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Singuli  31.03.2024, 11:25
@Garlond

Sozialverträglicher Klimaschutz heißt halt das niemand damit überfordert werden sollte. Und mit dem Heizungsgesetz ist das halt völlig ignoriert worden.

Sozialverträglich wäre es aber doch auch wenn man mal ein Tempolimit einführen würde. Das tut im Wesentlichen eigentlich niemandem weh. Aber da ringt sich halt auch niemand dazu durch.

Der bessere Weg wäre eigentlich, klimagerechtes verhalten zu honorieren. Stattdessen ist es aber wesentlich teurer wenn man sich klimaschonend verhält. Das ist glaube ich der Kardinalfehler warum es viele einfach nicht machen.

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Garlond  31.03.2024, 14:40
@Singuli

Und um da wieder zu den woken Grünen, die allen was aufzwingen wollen, von wem wird denn ein Tepolimit verhindert?
Auch die Honorationen für Kohle, die ja nun mal nicht klimagerecht ist, geht nicht von den Grünen aus.
Und von dem Heizungsgesetz weiß ich nur so viel, dass man ja nicht gerade neu eingebaute Heizanlagen wieder durch was anderes ersetzen muss, sondern dass man zukünftig darauf achten soll, klimafreundliche Lösungen zu wählen und so weit ich weiß, soll das ja auch bezuschusst werden.

Also wie sind denn nun die Grünen ins Schussfeld geraten?

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Singuli  31.03.2024, 16:13
@Garlond

Ja du hast schon recht es ist alles etwas komplizierter als man gerne hätte, was aber auch den Frust erhöht.

Das Heizungsgesetz ist ja auch weich gespült worden. Ich glaube nicht dass die Grünen es so eingeführt hätten. Sozialpolitik und sozialer Ausgleich ist ja nicht gerade das Steckenpferd der Grünen. Und Herr Habeck hat ja auch selber gesagt dass er Federn hat lassen müssen bei dem Thema der Kommunikation.

Ich hätte halt Kernkraftwerke weiterlaufen lassen und dafür die Kohlekraftwerke abgeschaltet. Dann hätte man dem Klima mehr nutzen zugefügt.

Nichtsdestotrotz ist halt immer noch ein Finanzierungsaufwand von 100.000 bis 200.000 € notwendig wenn es nach den Grünen geht und wenn man eine Wärmepumpe einbaut und das Dach und die Wände sanieren lässt. Und die Grünen denken allen Ernstes, dass sich das ein Hausbesitzer oder ein Rentner leisten kann der sich das Häuschen vom Munde abgespart hat und jetzt in Rente ist und keinerlei Rücklagen hat.

Die Grünen sind meiner Meinung nach deshalb ins Schussfeld geraten, weil sie beim heizungsgesetz eine denkbar schlechte Figur gemacht haben und vor allem deshalb weil sie ideologisch regieren.

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Garlond  31.03.2024, 17:56
@Singuli
weil sie ideologisch regieren.

Was soll das heißen?

Und warum geraten die anderen Parteien nicht so ins Schussfeld bei den ganzen Fehlentscheidungen?

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Als „woke“ haben sich ursprünglich Personen bezeichnet, die sich gegen Rassismus und Diskriminierung positioniert haben. Inzwischen nutzt man den Begriff eher im negativen Zusammenhang für übertriebene political correctness die gesellschaftspolitisch problematisch ist.