Warum Würstchen an Heiligabend?
Immer liest und hört man, dass man an Heiligabend Würstchen mit Kartoffelsalat isst. Soll eine Tradition sein, hat man immer so gemacht, ist Kult ... was weiß ich? Bei uns gab es das nie. Wir haben dem Fest angemessen etwas Feineres gegessen, wmit ich nicht sagen will, das Kartoffelsalat primitives Essen ist (Würstchen schon, aber nichts mit Kartoffeln ist primitiv).
Also, warum gab es oder gibt es noch bei euch Würstchen mit Kartoffelsalat?
Ich habe paar Ideen, aber ihr könnt gerne was Eigenes schreiben.
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31 Antworten
Traditionell ist der Heilige Abend ja noch Fasttag. Das ist zwar weitgehend in Vergessenheit geraten, aber geblieben ist doch die Tradition, ein eher bescheidenes Essen zu machen. Zu Mittag z.B. nur eine Brennsuppe oder eine Käsesuppe, am Abend dann Kartoffelsalat mit Wurst. In manchen Familien hat man das auch verfeinert, z.B. aus dem Kartoffelsalat einen Kartoffel-Gemüse-Salat gemacht und statt Wurst z.B. etwas Pökelzunge oder geräucherte Entenbrust. Am ersten Weihnachtsfeiertag wird dann groß aufgetischt.
War bei uns nur der Fall, wenn mein deutscher Opa an Heiligabend was zubereitet hat. Ich fand es nice, der Kartoffelsalat war unschlagbar und Würstchen gehen immer.
PS: der Opa hat sogar die Mayo selber gemacht.
Heiligabend gab es bei mir Daheim immer nur etwas sehr einfaches Hafersuppe, Gerstensuppe, oder eben Würstchen mit Kartoffelsalat. Ich habe es so gelernt das man daran gedenkt das die Heilige Familie überall abgewiesen wurde und Maria deswegen in einem Stall gebären musste eigentlich eine Schande für die Gesellschaft. Gefeiert wird erst am 1. Weihnachtstag da wird dann die Geburt Jesu gefeiert mit gutem Essen etc.
Das hat gleich mehrere Gründe.
1. In unserer Familie arbeiten alle an dem Tag ganz normal (es ist ja kein Feiertag!). Stellst du dich nach einem anstrengenden Arbeitstag stundenlang in die Küche und machst eine Roulade oder eine fette Pute?
2. Wir besuchen eine Christvesper am späten Nachmittag. Danach mag sich keiner von uns mehr in die Küche stellen, sondern wir sind froh wenn das Essen schnell fertig ist.
3. Die Adventszeit ist traditionell die 2. Fastenzeit im Jahr. Die Fastenzeit endet am 1. Weihnachtsfeiertag bzw. mit dem Nachtgottesdienst an Heiligabend. Kartoffelsalat mit Würstchen soll das unterstreichen. Vor allem soll damit an den strengen Fastentag zu Heiligabend erinnert werden, bevor es an den Weihnachtsfeiertagen dann wieder üppiges Essen gibt.
Deine Gründe leuchten mir ein, aber meine Frau und ich mussten 1. nie an Heiligabend arbeiten, gehen 2. nicht in die Kirche und machen 3. auch kein Fasten aus religiösen Gründen.
Wir haben aber immer gerne zusammen gekocht und den Tisch festlich gedeckt und uns mit unseren Lieben ein entspanntes gutes Mahl gegönnt.
Bei uns gab es noch nie Würstchen mit Kartoffelsalat, hahaha. Warum auch?
Haben bisher immer Raclette oder Fondue gemacht
Eine Graupensuppe lasse ich persönlich gelten. Schägt alle Würstchen um Längen. Ist aber eben für uns nicht gerade ein Familienessen.