Warum werden Berufssoldaten generell so massiv überbezahlt?

8 Antworten

Angebot und Nachfrage !

Die Besoldung von Soldaten ist mittelbar an die Beamtenbesoldung gebunden. Und diese ist gerade so niedrig, dass man noch ausreichend Nachwuchs werben kann.

Da nicht jeder Soldat Berufssoldat wird, zudem einem höheren Risiko ausgesetzt ist, seine psychische und physische Gesundheit aufs Spiel setzt etc. pp. gibt es Zulagen. Ähnliche Zulagen bekommen auch Beamte in entsprechenden Verwendungen.

Insgesamt kann man sagen, wenn das Gehalt, die soziale Absicherung und die "Unkündbarkeit" nicht wären, hätte die BRD richtige Probleme Nachwuchs zu werben.

Heutzutage kann z. B. ein Ingenieur oder Informatiker das doppelte und mehr verdienen als ein Soldat oder Beamter. Es ist zwar immer noch eine absolute Ausnahme (auch wenn das hier manch einer anders sehen mag), aber es ist möglich. Mit diesem Bild verlassen die Studenten jedoch die Uni - voller Hoffnung auf einen solchen Werdegang. Wie will man diesen Personenkreis werben/locken? Der Arbeitsmarkt sieht derzeit für Ingenieure rosig aus, da denken nur Wenige an die Zukunft, das Alter, eine Absicherung bei Berufsunfähigkeit etc.

Somit muss man mit Gehältern locken. Meiner Ansicht nach werden diese Gehälter jedoch noch nicht diesen Ansprüchen gerecht.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Seit 2000 bei der Bundeswehr tätig

Was lässt dich denken, dass Berufssoldaten massiv überbezahlt werden? Der Job ist verdammt hart, ich würde den für das Geld ganz sicher nicht machen.

Die sehr hohen Dienstgrade, Generäle u.ä., kriegen ganz gutes Geld, das stimmt wohl. Aber das gibt es auch keine Zehntausenden.

KrankerSpast 
Fragesteller
 15.01.2018, 20:13

Ich kenne einige von ihnen. Und ich rede nicht von sehr hohen Dienstgraden. Alleine schon niedere Offiziere kriegen viel zu viel.

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HansImGlueck178  15.01.2018, 20:23
@KrankerSpast

Ein Oberleutnant (der zweitniedrigste Dienstgrad der Offiziere), unverheiratet, Besoldungsstufe 5 (also recht hoch für einen Oberleutnant) kriegt ja nicht mal 31.000€ netto im Jahr. Davon geht dann noch 50% der Krankenkassenbeiträge ab, verpflichtende Pflegeversicherung auch. Das ist absolut nicht überbezahlt für den Job.

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Apfelkind86  15.01.2018, 20:36
@HansImGlueck178

Was redest du da? Soldaten sind nicht krankenversichert, zahlen also auch keine Beiträge dafür. Und Pflegeversicherung kostet so 10€ im Monat.

Im Übrigen hat ein Oberleutnant eher Erfahrungsstufe 2-3. Damit liegt er bei 2450€ netto, wenn er unverheiratet ist und keine Kinder hat.

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HansImGlueck178  15.01.2018, 20:39
@Apfelkind86

Wenn man als Soldat nicht nur die sehr grundlegende truppenärztliche Versorgung nutzen will (die wirklich nicht weit reicht) oder später mal Familie haben möchte, die auch versichert ist, ist man auf eine private Krankenversicherung angewiesen. Ich kenne persönlich keinen Soldaten (von etwa zwanzig in meinem Bekanntenkreis), der nicht krankenversichert ist. Und man kann als Oberleutnant durchaus auch Stufe 4 oder 5 sein, ist aber wie gesagt relativ hoch für diesen Dienstgrad. Aber mit niedrigeren Stufen fällt man natürlich nochmal um Ein- oder Zweitausend Euro im Jahr.

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Zwicknick  16.01.2018, 10:48
@HansImGlueck178

Du wirst dann wohl von der Anwartschaft sprechen, denn eine priv. KV bringt den Soldaten GARNICHTS ! Die Anwartschaft kosten dann aber auch keine 100 € (3-50 €, je nachdem ob kleine oder große Anwartschaft).

Nichtsdestotrotz bekommt der OLt, als studierter, lediger Truppendiener mit Mitte 20 etwas mehr als 30.000 €-netto Jahressold. Das ist wenig für einen Master - entspricht aber dem durchschnittlichen Einstiegsgehalt eines Akademikers.

Als Fachdienst-OLt, Techniker, verheiratet, 1 Kind - Anfang 30, liegt sein Gehalt in der LSK III bei knapp 40.000 €-netto und damit weit über dem Durchschnitt eines vergleichbaren Zivilisten.

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Apfelkind86  16.01.2018, 10:58
@HansImGlueck178

Du erzählst Blödsinn. Es gibt keinen Soldaten, der krankenversichert ist. Nicht einen einzigen.

Und wenn man als Oberleutnant so eine hohe Erfahrungsstufe hat, hat man ganz schön Mist gemacht, denn dann ist man so lange dabei, dass man längst (!) hätte Hauptmann sein müssen. Ein normaler SaZ kommt in seinen 13 Dienstjahren jedenfalls niemals in Erfahrungsstufe 5, müsste aber nach locker 10 Dienstjahren schon Hauptmann sein.

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was soll die bundesregierung machen? ich glaub da fehlt ein wort in der frage. wieso glaubst du das ein soldat (Z-Grabstein) überbezahlt ist, der evtl. nicht an Auslandseinsätzen beteiligt ist?

wenn wir die gehälter deckeln müssten in diesem land, dann doch bitte zuerst bei fussballern, managern und den ganzen vorstandsetagen großer konzerne. die verdienen ein heidengeld, verschieben es auf briefkasten firmen irgendwo auf dem globus und lassen es sich dann an der steuer vorbei überweisen!

aber bestimmt nicht bei menschen die im ernstfall ihren arsch für solche leute wie dich durch den dreck ziehen und ihr leben riskieren müssen! alle soldaten stehen unter dem gleichen eid! egal ob schreibstubentäter, instandsetzer, versorgertruppen oder angehörigen höherer stäbe, sie alle würden im "verteidigungsfall" oder "gefährdung der inneren Sicherheit" wenn die jungs der polizei und anderer einheiten überfordert wären (aufstände, flutkatastrophen, etc.) alles tun um "das recht und die freiheit des deutschen volkes tapfer zu verteidigen!"

denk bitte nächstes mal nach ob du die richtige zielgruppe angreifst!

https://www.youtube.com/watch?v=VOMb6sbH59E

sonderzuschläge gibts nur für spezielle einsatzarten oder hohe risiken!

KrankerSpast 
Fragesteller
 15.01.2018, 20:15

sonderzuschläge gibts nur für spezielle einsatzarten oder hohe risiken!

Alleine schon dieser Satz zeigt mir, dass du wenig darüber weißt. Ich weiß es aus erster Hand...von ganz diversen Berufssoldaten. Die haben keinen Grund mich anzulügen.

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McDuffee  15.01.2018, 20:52
@KrankerSpast

ICH WAR DABEI!!! bei dir ist der name echt programm! der soldat der sich hinstellt und sagt: "oh mein gott wie sehr ich mich dafür schäme das ich für das bischen schinderei so hoch überbezahlt werde..." ´MUSS ERST NOCH GEBOREN WERDEN!!! Seit heute dabei und schon EXPERTE??? Was glaubst du eigentlich? Es tangiert mich ziemlich analperipher mit welchen Soldaten du "gesprochen" hast! Fakt ist das wir in der NATO was die Besoldung angeht nur im Mittelfeld mitschwimmen.

Und während Manager, Aktionäre und Vorstandsmitglieder ihr Geld im Sitzen mit Mausklicks verdienen und sich höchstens mal an Papier schneiden, dürfen unsere Jungs den Dreck fressen, den die Politik produziert! Für Geld, für das manch ein Fussballer morgens noch nicht einmal das Haus verlassen würde!

Und unsere Soldaten sind nicht weniger Profi in ihrem Gebiet als die Stars mit Stollen oder sonst was! Nur stehen sie nie im Rampenlicht, sondern werden immer wieder an den Pranger gestellt. Sei es wegen einzelner Nationalsozialistischer Vorfälle (die ersten Ausbilder waren nun mal ehemalige Offiziere der Wehrmacht das hat sich leider nicht von selbst geregelt), zu hohem Sold oder ihren Einsätzen rund um die Welt.

Als sie jedoch beim Oder Hochwasser geholfen haben war die BW plötzlich wieder zu gebrauchen!

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Meine ganz persönliche Sichtweise: Unsere Soldaten werden nicht überbezahlt! Dafür werden sie aber verächtlich/mitleidig angesehen. Auf der anderen Seite gibt es Menschen, wie einen Bekannten von mir, der sich rühmt, dass von seiner Hand noch nie ein Schuss abgegeben wurde und darauf ist er auch noch stolz.

Nun liegt die Bundesrepublik in der Mitte Europas, reich und behäbig, wie ein fetter Braten, und ist noch nicht mal in der Lage, sich selbst zu verteidigen! Sollte eines Tages ein russischer Soldatenstiefel die Haustür meines Bekannten eintreten, wird er der Erste und Lauteste sein, der nach dem Staat schreit und ihn verfluchen, dass niemand zu seiner Verteidigung geschickt wird. Ich verachte solche Menschen zutiefst.

Wir brauchen in Deutschland ein stabiles, gut ausgerüstetes Heer von ausreichender Größe zur Heimatverteidigung möglichst im Verbund mit der Nato. Ob es notwendig ist, unsere Bundeswehr in aller Herren Länder einzusetzen, ist in der Tat fragwürdig. Ich bin nicht der Meinung, dass unsere Freiheit am Hindukusch oder sonstwo in der Welt verteidigt wird, sondern an den Grenzen Europas.

Abschließend: Ich habe die Freiheit der westdeutschen Demokratie an der innerdeutschen Grenze mit der Waffe in der Hand erfolgreich verteidigt und bin auch heute noch der Meinung, richtig gehandelt zu haben. Im Fall der Fälle hätte ich mein Leben dafür eingesetzt.

McDuffee  15.01.2018, 20:52

D A N K E ! ! !

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Weil Deutschland neuerdings ja "Verantwortung" übernehmen soll. Damit es das kann, muss man den (jungen) Leuten das Militär schmackhaft machen. Deutschland soll in den Krieg getrieben werden. Dafür braucht man Soldaten.

Was Deutschland, um es zu retten, jetzt unbedingt tun müsste, ist, aus der NATO austreten und die US-Militärs rauswerfen. Es war abgemacht, dass Deutschland nach der Wiedervereinigung in der NATO verbleibt (was heftig diskutiert wurde) in dem Sinn, dass die NATO ein Verteidigungsbündnis sei - was sie heute nicht mehr ist. Sie ist zu einem Angriffsbündnis geworden.

Man kann das alles nachlesen bei Brzezinski ("Die einzige Weltmacht" - er ist amerikanischer Präsidentenberater gewesen) oder die berühmte Rede von Friedman (Stratfor) oder Gespräche und Vorträge von Willy Wimmer (CDU-Politiker) hören.

McDuffee  15.01.2018, 19:47

Wer treibt Deutschland in WELCHEN Krieg?

Wieso sollen wir aus der NATO raus?

Weißt du eigentlich was das für unseren Verteidigungshaushalt bedeuten würde, wenn wir zukünftig für jede NATO-Patrone den offiziellen und nicht den NATO-Betrag zahlen müssten?

Natürlich treiben die Weltpolizisten aus den USA ein gefährliches Spiel mit ihrer Auslandspolitik, aber wegen eines Mitgliedes den sichersten aller BÜNDE aufkündigen? Gut wir müssen uns derzeit keine Sorgen um eine russische Invasion machen, aber was wenn die Gefahr seit 1950 noch nie wirklich vom Osten ausging?

Wenn wir den eigentlichen Unruhestifter schon seit NATO-Beitritt in den eigenen Reihen hatten? Dann waren wir nie wirklich ein Verteidigungdbündnis!

Seit Beendigung der Wehrpflicht besteht eine völlig neue Art Wettbewerb in der die Bundeswehr sich noch nicht ganz positioniert hat. Sie musste sich früher nie Gedanken um Attraktivität machen, die Soldaten kamen per Einzugsbefehl. Heute muss sie sich drum kümmern attraktiver Arbeitgeber mit Aufstiegs und Karriere-Chancen zu sein. Dazu gehört natürlich auch mehr Geld!

Für die Schinderei in der AGA muss erst mal die Kohle stimmen. Dann je nach Betätigungsfeld muss sie natürlich fürs Leben und etwas mehr reichen.

Da wir eine mittlerweile sehr geschrumpfte Truppe haben, die dadurch auch weniger verbrauchen (Nahrung, Treibstoff, Munition) sind Gelder frei geworden, die jetzt in modernere Ausrüstung/Technik investiert werden müssen.

Deutschland muss nicht gerettet werden, dafür gibt´s das KSK und die Kampftaucher und Scharfschützen. ;-)


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gamine  15.01.2018, 23:59
@McDuffee

Zum einen ist Deutschland bereits im Krieg. Deutsche Soldaten beteiligen sich aktiv in Afghanistan, in Mali und was weiss ich, wo sonst noch. Ich glaube 13 Länder sind es.

Weiters kann niemand, der Mitglied in der NATO ist, behaupten, die USA würden alleine den Weltpolizisten spielen. Alle Mitgliedsstaaten machen genauso mit.

Russische Invasion??? Du lebst wohl 30, 40 Jahre in der Vergangenheit. Die NATO steht an der russischen Grenze! Es ist das Ziel, eine Freundschaft zwischen Russland und Deutschland - um jeden Preis - zu verhindern. Russland soll in seine Einzelvölker zerlegt werden, so wie man es mit Jugoslawien gemacht hat.

Deutschland, das heute aufrüstet, kann nicht mehr behaupten, es würde sich verteidigen. Deutschland macht gemeinsame Sache mit den Aggressoren auf dieser Erde.

Wenn ich sage, Deutschland wird in den Krieg getrieben, so ist das einfach freundlich ausgedrückt. Solange Deutschland sich nicht von den Kriegstreibern distanziert, ruft es als Kumpane selbst zum Krieg auf.

Es ist mir egal, wer wieviel verdient. Ein Arzt verdient auch mehr als ich. Und wenn ein Soldat auch mehr hat, dann kümmert mich das nicht. Es ist aber Tatsache, dass in letzter Zeit das Militär den Leuten schmackhaft gemacht wird, mittels Werbung und guter Löhne.

"Nie wieder Krieg", hat es mal in Deutschland geheissen. Das ist heute vergessen.

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Jerischo  16.01.2018, 07:21

Hat nicht das geringste mit der Frage zu tun... @gamine Nein Deutschland ist NICHT im Krieg seit 1945!

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gamine  16.01.2018, 18:57
@Jerischo

Du scheinst nicht in der Lage zu sein, Zusammenhänge zu erkennen...

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Ontario  16.05.2020, 07:00

Freilich kann man darüber streiten, ob die Milliarden an Geld, die in Afghanistan verbraten werden, sinnvoll ausgegebenes Geld sind..

Am Ende, wenn sich die Bundeswehr irgendwann mal aus Afghanistan zurückzieht, werden die Taliban wieder das Ruder übernehmen.Dann wird vieles unter der Führung der Taliban wieder so wie früher..

Die Bundeswehr wurde in den fünfziger Jahren wieder aufgebaut, um im Verteidigungsfall eine Armee zu haben. Sie sollte ausschliesslich für die Verteidigung unseres Landes da sein.

Als ich bei der Bundeswehr gewesen bin, war der sog. Ostblock der erklärte Feind.. Das wurde uns schon bei der Einberufung in einem Vortrag erklärt.

Unter welcher Herrschaft wir heute stehen würden, so sich die US Amerikaner nach der Kapitulation wieder komplett zurückgezogen hätten, ist leicht auszurechnen.

Die USA war der Garant dafür, ein Bollwerk, gegen eine weitere Eroberung Deutschlands durch die Russen. Das muss man so sehen. Wir hätten keinerlei Chancen gehabt, uns gegen die Russen zu verteidigen.

Ich halte das Natobündnis für eine vernünftige Einrichtung.

Das schon deshalb, so ein Irrer auf die Idee käme, uns anzugreifen.

Ob man die Bundeswehr unbedingt überall auf der Welt in Krisengebieten einsetzen muss, darüber kann man diskutieren.

So schlecht ist die Bundeswehr nicht ausgerüstet wie es immer dargestellt wird.

Das ganze militärische Potential welches im Ausland zum Einsatz kommt, ist voll funktionsfähig. Wenn dann in heimischen Kasernen einiges nicht einsatzbereit ist, so liegt das überwiegend an dem mangelhaften Beschaffungswesen. Über 3000 Bedienstete sind in der Beschaffung angestellt und dennoch funktioniert es nicht. Hier wäre dringend geboten dieses Beschaffungswesen neu zu strukturieren. Dazu braucht man eben Leute, die von der Sache etwas verstehen und keine Verantwortlichen, die in militärischen Dingen keine Ahnung haben. Mit den Falschbesetzungen wird das nie etwas werden.

Wenn alles so schlecht wäre wie es gerne dargestellt wird, warum sind unsere Rüstungsgüter in aller Welt bei anderen Armeen so gefragt ?

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