Warum vergeht die Zeit gefühlt plötzlich schneller?
Ich (23/bald 24) erinnere mich gerade an November 2015, als ich mit irgendeinem Mädchen geschrieben habe, an das ich gerade gedacht habe. Das sind nun tatsächlich knapp 3 Jahre her! Von 2015 3 Jahre davor war noch 2012!
Gefühlt verging die Zeit von 2015 bis jetzt viel zu schnell. Ich hab immer weniger Lust, in die erwachsene Welt aufgenommen zu werden. VOn 2012 bis 2015 waren es gefühlt aber 10 Jahre.
Wie kann das sein? Hat es was mit dem Älterwerden zu tun, dass die Zeit gefühlt plötzlich schneller geht?
17 Antworten
Aus meiner Lebenserfahrung heraus habe ich das auch schon oft festgestellt.
Als Kind dauert ein Jahr ewig und die Zeit zieht sich endlos hin, bis es wieder Weihnachten ist. Kinder sehen den eigenen Geburtstag, Weihnachten und vielleicht noch die Urlaubsreise mit den Eltern. Als Erwachsener verschwindet diese Betrachtungsweise. Es gibt einfach zu viele Ereignisse von Bedeutung in einem Jahr und vieles gerät ins Unterbewusstsein. Schon schneller vergeht die Zeit, wenn man die eigenen Kinder groß zieht und heranwachsen sieht. Eben noch Schulanfang gefeiert und heute schon das Zeugnis der 7. Klasse in der Hand. Richtig krass wird dann, wenn man die Enkelkinder aufwachsen sieht. Die Zeit vergeht dann wie im Flug und man kann am schnellen Wachstum der Enkelkinder sehen, wie alt man eigentlich schon geworden ist.
LG Lazarius
Wenn Du die Zeit, die vergeht, auf Dein Lebensalter überträgst, wird diese im Verhältnis halt immer kürzer.
Für ein 3jähriges Kind sind 3 Jahre halt sein ganzes Leben. Für Dich halt nur 1/8 :o)
Auch arbeitet man Terminen entgegen... besonders in der Berufswelt. Da sind Termine, die mehrere Jahre in der Zukunft liegen, die JETZT geplant werden.
Ein Kind lebt im Hier und Jetzt.
Ansonsten schließe ich mich MaraMiez an :o)
Dein Gehirn blendet bekanntes und Alltägliches umso Älter du wirst aus, das ist ein normaler Effekt. Du gehst auf Autopilot und alles verschwimmt bis du feststellst oh Gott das schon 7 Jahre her?...
Wenn du dagegen steuern willst mache jeden Tag etwas was du noch nie gemacht hast. Oder was ungewöhnliches, dann wird das leben wieder langsamer und sie Zeit fliegt nicht so schnell dahin.
Dein Gehirn braucht Impulse, aufregendes, dinge die dich in Wallung bringen, das merkt es sich, daran erinnert es sich, fühlst du deine Tage damit wird die Zeit wieder langsamer. Aber das muss man bewusst machen und die wenigsten haben das Geld, die Zeit oder die Kraft nach einem 10H Tag noch was neues zu machen.
Es gibt zwei verschiedene Zeiten:
a) Die unerbittlich auf der Uhr gleichmäßig voranschreitende
b) und die subjektiv über unseren biologischen Schrittmacher empfundene.
Deshalb passiert es immer wieder, dass die Zeit (oder besser gesagt die Zeiten) uns einen Strich durch die Rechnung machen.
Interessant aber auch Deine Aussage:
"Ich hab immer weniger Lust, in die erwachsene Welt aufgenommen zu werden."
Dazu sei gesagt, dass Du ein Leben lang auch Kind bleiben kannst und darfst. Viele denken immer, sobald sie die Schwelle zum Erwachsensein überschritten haben, ist es Essig mit ihrer Jugend. Dass ist nicht so ! Man ist nach wie vor noch Kind und Jugendlicher - nur eben auch zusätzlich Erwachsener.
ALICE COOPER geht in seinem Song "Eighteen" speziell auf diese Problematik ein.
Genau.
Als Kind zählt man die Tage oder Wochen, Monate bis Event X. Bis zu Weihnachten, Geburtstag, bis man 14 ist, bis man 18 ist usw. Die Zeit, die man bewusst erlebt hat, ist nur ein Bruchteil von dem, was noch vor einem liegt, bis man dieses und jenes machen kann.
Je älter man wird, desto mehr Zeit hat man aber bewusst erlebt und das, worauf man hinarbeitet und wartet liegt gar nicht mehr so weit in der Zukunft. Man wartet auch nicht mehr ungeduldig bis man Geburtstag hat, oder bis man endlich legal Alkohol kaufen kann oder was weiß ich, sondern hofft, dass das Gehalt am Ende des Monats rechtzeitg auf dem Konto ist. Man zählt nicht mehr die Tage bis zu den Sommerferien, sondern die Stunden, bis Feierabend.
Früher als Kind kam einem die Warterei zwischen Silvester und Weihnachten ewig vor. Weil man den ganzen Tag lang im Grunde überhaupt nichts zu tun hatte. Jetzt steht man da und denkt sich "Heilige Mutter Jesus, das sind nur noch 3 Monate, wtf, ich hab doch gefühlt gestern erst das Geschenkpapier vom letzten Jahr weg geschmissen und die Gans liegt auch noch in meinem Magen?"
Und wenn man sann selber Kinder hat, die es kaum erwarten können, während man selbst denkt "Boah nee, nicht schon wieder oder?" dann verght die Zeit nochmal schneller.
Das ist total normal.