Warum soll man nicht zu oft aus dem selben Buch zitieren?

5 Antworten

Die Quellen sollten zahlreich sein, um die Glaubwürdigkeit deines Textes zu erhöhen.

Es spricht nichts dagegen mehrmals aus einer Quelle zu zitieren. Es könnte lediglich den Eindruck erwecken, es gebe nur diese eine Quelle.

Aus akademischer Sicht betrachtet würde sich hier der Verdacht aufdrängen, der Autor des Textes kennt lediglich ein Buch (oder nur wenige) zu dem Thema.

Es müsste sich bei dem zitierten Werk schon um ein international renommiertes Fachwerk handeln, das ein häufiges Zitieren rechtfertigen würde.

Kurz gesagt: Wer nur aus einem oder sehr wenigen Büchern zitiert liefert aus akademischer Sicht keine "Qualitätsware".

Daneben gibt es zu einem bestimmten Thema ja meist auch mehrere Meinungn, deren Unterschiede zueinander herausgearbeitet werden sollten. Daher: Ein Buch ist Zeichen schlechter akademischer Arbeit.

Hessen001 
Fragesteller
 22.09.2023, 16:13

Kommt vielleicht auch immer auf die Art der Arbeit an. Wenn man jetzt ne Bachelorarbeit schreibt und da nur wenige Quellen hat, wirkt es natürlich blöd. Aber wenn ich jetzt ne 10 seitige Arbeit schreibe und nen 300 seitiges Buch als Literatur habe, das ich mehrmals verwende, ist es in meinen Augen was anderes.

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gutifragerno  22.09.2023, 16:24

Ich kann das nur unterstreichen. Meine erste Seminar Arbeit an der Universität war sehr sorgfältig recherchiert, Wertete aber im wesentlichen nur ein einziges Buch raus. Das hat mir mein Dozent freundlich klargemacht und später habe ich mich auch gebessert. ;-)
Worauf ich raus will, ist folgendes: aus heutiger Sicht würde ich sagen, dass ich das Buch damals, das mich sehr gut über ein bestimmtes Thema informiert hat, nicht in erster Linie kritisch beziehungsweise weiterführend genutzt habe. Dann ist das nämlich kein Problem, weil dann die geistige Leistung ja darin besteht, die Thesen eines Buches kritisch zu durchleuchten. Dann braucht man auch häufige Zitate aus einem Buch. Letztlich kommt es also darauf an, dass man eine eigene Fragestellung hat, die man auch zu bestimmten Antworten führt.. die wiederum müssen natürlich ausreichend abgesichert werden, durch die Einbeziehung des aktuellen Forschungsstandes.

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Das macht halt den Eindruck als würdest du im Kern nur das eine Buch übernehmen und dich nicht anderweitig informieren. Das das nicht immer so sein muss und das man für manche Sachen halt echt keine 5 Meinungen braucht scheint dabei keinen zu interessieren.

Wissenschaft unterscheidet sich von Ideologie dadurch, dass nicht eine einzige wahre Meinung besteht. Sondern viele.

In der Coronazeit war das mal wieder vergessen worden und "Wissenschaft" bestand aus der einzig wahren Meinung des "obersten Wissenschaftlers" Drosten, der immer Recht hat.

In normalen Zeiten wird derlei Ideologismus nicht als Wissenschaft akzeptiert. Jedenfalls nicht von Wissenschaftlern. Wer sich als Wissenschaftler Anerkennung verdienen will, muss aufzeigen, dass er verschiedene Positionen zu einer Fragestellung kennt.

In Katholizismus oder Virologie mag das anders sein, aber eine echte Wissenschaft erkennt man eben daran.

Wird vielleicht eintönig....