Warum sind soviele Nazis immer nach Südamerika geflohen?

5 Antworten

Fluchthilfe für NS-VerbrecherDie „Rattenlinie“ nach Argentinien

Als sicherer Hafen für Nazis hat Argentinien traurige Berühmtheit erlangt. Dahin zu gelangen war gar nicht so schwer. Ermöglicht durch schwache Kontrollen und Unterstützer in verschiedenen Ländern. Darunter auch der argentinische Staatspräsident Perón.

Mitte der vierziger Jahre: In der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires bevölkern elegant gekleidete Menschen die herrschaftlichen „Avenidas“, die Opernhäuser, Theater und Tangosäle. Während Europa nach dem Zweiten Weltkrieg am Boden liegt, ist Argentinien ein wohlhabendes Land mit einer aufstrebenden Industrie, das hungerleidende Länder wie Spanien mit großen Mengen an Getreide und Fleisch versorgt.

Im Vergleich zu Europa, wo Zerstörung, Elend und Chaos herrschen, sind die Zustände in Argentinien 1945 geradezu paradiesisch. Kein Wunder, dass der dünnbesiedelte südamerikanische Staat zum Magneten für Menschen wird, die der Nachkriegsnot Europas entfliehen wollen. Da trifft es sich gut, dass General Juan Domingo Perón, der 1946 zum Präsidenten gewählt wird, eine offensive Einwanderungspolitik betreibt.

„Er wollte Millionen von Europäern nach Argentinien holen – und Deutsche waren ihm dabei besonders lieb“, sagt Holger Meding, Historiker an der Universität Köln. Laut Meding kamen in jenen Nachkriegsjahren dreißig- bis vierzigtausend deutschsprachige Immigranten nach Argentinien.

„Sie galten als fleißig, innovativ und organisiert – und da wollte Perón keine problematischen Signale setzen.“

Problematische Signale: damit meint Meding, „dass man zum Beispiel die einzelnen Biografien prüfen würde und Leute gegebenenfalls zurückschicken würde – das hätte dem gesamten Einwanderungsprojekt ja Schaden zugefügt. Also fragte man hier nicht genau nach und ließ wirklich nahezu alle ins Land.

Völkermörder konnten fliehen

Meding hat die Flucht nationalsozialistischer Kriegsverbrecher untersucht und ein Buch verfasst unter dem Titel „Flucht vor Nürnberg? Deutsche und österreichische Einwanderung in Argentinien zwischen 1945 und 1955“.

Hunderte deutscher und österreichischer Nationalsozialisten, unter ihnen Schwerstverbrecher und Völkermörder wie Adolf Eichmann, Josef Mengele, Eduard Roschmann oder Erich Priebke flohen nach Südamerika, um der Strafverfolgung zu entkommen.

https://www.deutschlandfunkkultur.de/fluchthilfe-fuer-ns-verbrecher-die-rattenlinie-nach-100.html

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Argentinien liebäugelte mit den Nazis, außerdem dachten die Argentinier, das sie DE Facharbeiter bekommen würden, was sich leider als Fehlspekulation herausstellte, es sind meistenteils Kriegsverbrecher und Bürokraten gewesen.

Google "Rattenlinien".

Ich hatte mit Kinder von denen gesprochen, auch in Uruguay.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Weil sie von den dortigen Diktatoren meist ganz gerne gesehen wurden, vor allem wenn sie auch noch Geld und Macht hatten.

Weil dort niemand ausgeliefert wurde.

Weil Juan Perón ein Fan war.