Warum sind manche Eltern so extrem verständnisvoll zu ihren Kindern bei einfach allem?
Ich kenne eine Familie. Der Sohn ist 9 Jahre alt... Und er hat absolut kein gefühl für sauberkeit.
Macht sich z.b. einfach mal in die hose und ich meine nicht pinkeln... Oder auch wenn er alleine auf die toilette geht... Sieht die toilette danach aus wie ein schlachtfeld... würg....
Hab einmal mitbekommen wie die mutter dort eben reagiert. sie ging zu dem jungen und meinte "Ist doch kein problem, mama macht das sauber"..................
Der ist 9... Warum macht er es nicht selbst sauber? Es kommt wohl auch STÄNDIG vor.
Wie gesagt der junge scheint es überhaupt nicht als schlimm oder eklig anzusehen wahrscheinlich weil er ja immer gesagt bekommt es ist nicht schlimm...
Und nein. Dieser junge hat NICHTS gesundheitliches wodurch es so ist. Ihm fehlt einfach nur der "ekel" vor sowas wie es scheint....
Also. Wie können manche Eltern SO verständnisvoll sein??? Selbst bei sowas???
Der arme Junge wird sowas von gemobbt wenn das mal in der Schule passiert. Ist quasi nur die Frage WANN es passieren wird.....
Damit tut man dem eigenen Kind doch absolut keinen gefallen.
7 Antworten
Ich bin Erzieherin. Das was du beschreibst gibt es in vielen Formen und Fällen bei den Eltern. Es muss nicht nur bei der Sauberkeit vorkommen.
Wenn du Mutter das Kind anmault und sagt das Kind soll das wegmachen, wird das Kind sich zur Gegenwehr aufstellen, weil das Kind wird das nicht wegmachen wollen. Es wird Diskussionen geben, die Mutter und das Kind wird unter Stress gesetzt und am Ende knallen die Türen.
Die Mutter umgeht das in dem sie den geringsten Weg des Widerstandes geht. Es ist leichter für sie das ganze zu beschwichtigen und wenn sie das sauber macht, dann sind das vielleicht 5-10 Minuten investierte Zeit. Eine Diskussion mit dem Kind, in dem die Nerven am Ende blank liegen kann länger dauern.
Das heißt jetzt nicht das die Erziehungsmethode der Mutter gut ist. Weil auch das kann nach hinten los gehen, wenn das Kind älter ist. Denn wo fängst denn bitte an? Die Mutter führt sie wie Hauspersonal auf. Einfach machen, aber nix sagen. Er ist der Herr im Haus. Wenn er ein Teeny wird, dann wirds lustig. Weil er dann genau weiß, wo der Hebel bei der Mutter liegt um alles zu bekommen was er will und sei es nur dass er machen kann was er will.
Rein Theoretisch brauchts keine Diskussion mit dem Kind. Das Kind ist im Alter, wo man auf Augenhöhe kommunizieren kann. Er wird genau verstehen was die Mutter will. Es muss auf Augenhöhe passieren und er muss am Erziehungsprozess beteiligt werden. Denn nur wenn er die Regel mit aufstellt und auch die Konsequenz mit aufstellt kann er sich hinterher überlegen, ob er so handelt oder nicht.
Sie müsste sagen das ihr aufgefallen ist wie das Klo immer nach seinem Besuch aussieht. Sie müsste ihn fragen warum das so ist. Er muss Zeit zum Antworten bekommen. Dann muss sie ihm sagen das das so nicht geht und ihn dann fragen, was er anders machen könnte damit das Klo danach nicht mehr so aussieht. Er muss auf eigene Ideen kommen. Wenn er auf gute/positive Eigenlösungen kommt kann sie ihn loben das ihm das aufgefallen oder eingefallen ist. Danach kann auch sie 1-2 Lösungen noch hinzu fügen, weil es ist ja eine gemeinsame Entscheidung. Dann muss sie ihn auch fragen, ob er bei irgendwas Hilfe braucht. Es kann ja sein, dass er keine Ahnung hat wie zB die Klobürste funktioniert oder so.... Wenn er da irgendwo ein Problem hat muss sie ihn anleiten, damit er überhaupt die Möglichkeit hat, angemessen zu reagieren.
Dann muss eine Konsequenz gefunden werden. Auch beim Finden der Konsequenzen muss das Kind mit einbezogen werden. Auch hier wieder das Kind fragen, was soll passieren, wenn das Bad hinterher wieder schlimm aussieht, obwohl er ja jetzt weiß wie alles gemacht werden kann. Jetzt muss die Mutter lenken. Entweder ihm werden keine Konsequenzen einfallen, weil er ja keinen Bock hat was zu ändern. Oder aber er wird Konsequenzen nennen die keinen nennenswerten Effekt hervorbringen. Auch die Mutter muss nun Konsequenzen hervorbringen, diese allerdings müssen deutlich sein und so aufgestellt sein, dass er schon merkt, ok was ich jetzt gemacht habe war nicht in Ordnung, vielleicht sollte ich mein Verhalten doch ändern.
Das heißt die Mutter gestattet eine seiner Konsequenzen, weil er muss ja beteiligt werden, aber ihre Konsequenz wird härter sein. zB Falls er Konsolenzeit hat oder so, fällt die so lange aus, bis das Bad wieder sauber ist. Sie räumt die ganzen Mediensachen weg, verschließt diese. Es kann sein das er dann anfangs sagt, ich brauche das eh nicht. Ich kann das ja bei nem Kumpel machen. Dann wird es so sein, dass das mit einberechnet wird und er dann auch nicht zum Kumpel kommt. Die Mutter muss hier konsequent sein. Sie darf keine Ausnahmen machen, auch wenn er bettelt oder heult. Das wird passieren. Es klingt hart, aber anders lernt er es nicht. Wenn sie jetzt eine Ausnahme macht, dann hat er gewonnen und das darf nicht sein, weil sonst kein Lerneffekt vorhanden ist. Sobald die Aufgabe erledigt ist bekommt er seine Konsolenzeit zurück.
Dieses konsequente Verhalten, das können viele Eltern heute nicht. Sie sind unfähig konsequent zu sein. Manche sagen sich, meine Eltern waren selber Streng, mit meinem Kind werde ich das anders machen. Sie haben nie verstanden warum ihre Eltern selber so konsequent waren. Ein Kind zu haben bedeutet, dass man sich Zeit nehmen muss. Auch für die unbequemen Dinge. Ja, man kann sie umschiffen mit dem geringsten Weg des Widerstands, allerdings sollte man sich dann vorher überlegen, ob man ein Kind haben will, wenn man nicht bereit sein will zu erziehen.
Erziehung braucht Zeit und Erziehung ist immer ein Kraftakt. Das ist wie mit einem Weidenzweig den man in einen Korb einflechten will. Es braucht kraft und zeit ihn da hinzubekommen wo er hin soll. Mit Kindern ist es das gleiche.
Also ich selbst wuchs furchtbar auf unter extrem viel gewalt durch den stiefvater.
Keine Frage dass meine Erziehung damals absolut mist war und falsch wo es nur geht.
Dennoch muss es aber gewisse grenzen geben. Das braucht man einfach.
Wenn ich so zurückdenke war ich eins der wohl schlimmsten kinder vom verhalten das man sich vorstellen kann.
Ich prügelte mich ständig und war kaum zu zügeln. Lehrer, Eltern und andere sind regelrecht verzweifelt und so endete es dann oft in geschrei oder eben auch gewalt.
Sicherlich hätte man das auch besser lösen können bei mir. ABER ich bin heute auch dankbar für diese klaren Grenzen.
Sie formten meinen Charakter.
Mal im Ernst. So wie ich drauf war... Wäre ich drogenabhängig geworden, im Knast gelandet oder tot.
Das war meine logische entwicklung damals.
Und all die erwachsenen die mir grenzen aufzeigten haben mir quasi damit einen besseren weg aufgezeigt. Auch wenn das von meinem Stiefvater damals wie gesagt ganz klar völlig falsch und übertrieben war.
Aber auch der Lehrer war z.b. knallhart. Der saß da teilweise mit mir noch 4 STUNDEN nach der schulzeit im zimmer und ich durfte Strafarbeiten schreiben.
Und als kind ist man ja nicht dumm. Der hatte darauf auch kein Bock. Regelmäßig stundenlang mit dem chaotenkind verbringen und dafür seine eigene familie weniger sehen.... ABER er hats gemacht. Er hat diese zeit investiert.
Ich glaube alleine das war einfach sowas von "pädagogisch" richtig. Ich wurde klar bestraft für mein verhalten. Aber eben dennoch nicht ungerecht behandel von diesem lehrer.
Wie gesagt. Ohne diese grenzen die mir quasi ALLE aufzeigten... Puh das wäre richtig übel schiefgelaufen.
Möglich das bei dem Jungen ein Problem vorliegt, es muß kein Körperliches Problem sein, es kann ein psychischs Problem sein.
Es gibt aber auch Eltern die ihren Kindern keine Grenzen setzen, alles durchgehen lassen und sich alles gefallen lassen.
Was bei dem Jungen zutrifft, kann ich nicht beurteilen.
Es ist schön wenn Eltern verständnisvoll sind, was nicht schön ist, wenn die Eltern ihren Kindern keine Grenzen setzen.
es ist letzteres.
Ich kenne diese Familie ja wirklich gut.
Die lassen den kindern wirklich ALLES durchgehen. Das hier genannte beispiel ist mehr oder weniger nur die spitze des eisberges.
Aber eben eine sehr widerliche Spitze.
Wie gesagt. Der Junge scheint einfach nie gelernt zu haben das sowas NICHT okay ist.
Für jede Tätigkeit braucht man eine Berechtigung ( Führerschein, Gewerbeschein, etc.) aber Kinder in die Welt setzen darf leider jeder Trottel und die Kinder müssen es - a la longue- dann ausbaden. Fehler im politischen System!
Bei mir bekämen die Kinder auch, grosszügig Freiheiten.
So lange sich die Kinder benehmen, sich an gesellschaftliche Grundregeln halten.
Wie Ordnung jnd Sauberkeit.
Nett, Freundlich sind. Niemanden mobben...
Nicht straffällig werden.
Dann, kann über alles geredet werden.
Das sind Grundregeln, die Eltern vorleben und vermitteln sollten.
Theoretisch schon. 100% zustimmung.
Es liegt an den Eltern. Was sie ihrem Kind vorleben selbst und beibringen.
Es bringt nichts, dem Kind zu sagen: So und So.
Und die Eltern halten sich selbst nicht dran.
Von daher fände ich es ekelhaft, so selbst zu Leben.
Wie ein User schrieb.
Es gibt für alles Prüfungen und Vorschriften.
Man darf kein Inzest betreiben.
Um Eltern werden zu können, gibt es keine Prüfungen.
ja leider...
Und ja klar, dem jungen gebe ich da auch garnicht die schuld. Aber den eltern definitiv.
Der Arme tut mir wirklich leid. Das wird eskalieren. So oder so.
Das Stimmt völlig.
Viel ändern, können wir azssenstehende, schwerlich.
Wenn die Ektern beratungsresistent sind.
Unserer Tochter war auch sehr spät dran mit dem sauber werden. Das hat ordentlichen Nachdruck von unserer Seite gebraucht. Und das obwohl wir stets gesagt haben, dass Fäkalien anderswo als im Klo problematisch sind. Wenn wir das nicht getan hätten...puuh.
Was ich mich hier auch Frage: haben da die Erzieher in der Kita nicht mitgewirkt, oder ging das Kind nie in eine Betreuungseinrichtung???
Was die Eltern angeht: Es gibt alle Arten von fragwürdige Ansichten, und Erziehungsratgebern. Wenn die z.b. in so ner alternativen Helikoptereltern -Bubble leben, dann ist alles möglich. Ich selbst hab schon nen Audio Ratgeber gehört, in denen der "Dozent" ALLE Probleme den Eltern in die Schuhe geschoben hat. Jeder Zwilling ist der Gegenbeweis!
Also ich weiß von der Mutter das sie ihn quasi "zwingt" vor der schule immer auf toilette zu gehen oder eben auch vor der kita damals etc.
Damit eben sowas NIE dort passiert.
Dadurch sind die bisher zumindest diesem Problem mehr oder weniger ausgewichen.
Aber es geht eben nicht ewig gut. Ich sag nur mal Schullandheim... Wie soll er da bitte mitgehen?
Da ist dann keine Mama die hinter dem kind aufräumt....
Also ich weiß von der Mutter das sie ihn quasi "zwingt" vor der schule immer auf toilette zu gehen oder eben auch vor der kita damals etc.
Joa ham wir auch gemacht. Bei ner 6 jährigen. Auch vor Ausflügen. Das ist eher normal. Machen Erwachsene ja auch.
Also ich kann mir vorstellen, dass es sowas durchaus trotz guter Erziehung gibt. Dieses "ist doch kein Problem, Mama macht..." ist aber defintiv die falsche Message. Dem Kind muss klar sein, dass es da aktiv mitwirken muss. Und vor allem auch, dass die Toilette danach sauber zu verlassen ist.
Ja stimme ich voll zu.
Aber bei sowas muss doch auch mal durchgegriffen werden...
Wäre es mein sohn hätte er das schön selbst saubermachen müssen. Er hats so zurückgelassen, ergo macht er es auch sauber.
Dann macht er das sicher bald nichtmehr.