Warum sind deutsche Autos in den USA so gut ausgestattet?

5 Antworten

Warum sind deutsche Autos in den USA so gut ausgestattet?

Hersteller kalkulieren für jedes Land separat, und ein Preis orientiert sich nicht nur daran, wie hoch die Herstellungskosten sind, sondern auch daran, wieviel der Markt zahlen kann, und auch zahlen möchte. Das gleiche gilt für die Ausstattung, die Ansprüche variieren hier ebenfalls. Nicht immer sind Fahrzeuge in den USA besser ausgestattet, was man zum Beispiel am Vorgänger des aktuellen BMW 5er sehen konnte. Den gab es dort nämlich als 550i und sogar als M5 ab Werk nur mit einem manuellen Getriebe, während in Deutschland bei diesen Modellen eine Automatik Standard war. Interessant auch: Vom Vorgänger des BMW 3er gab es das Modell namens "320d" in den USA als "328d". Auch daran erkennt man: Der Hersteller vermutet länderspezifische Vorlieben.

In Deutschland kann man den 330i aktuell nicht auswählen, deshalb habe ich einen 320i mit allen extras genauso konfiguriert und bin auf ein Preis von 55000€ gekommen, und DAS mit einem kleineren Motor.

Ein aktueller BMW 320i hat keinen kleineren Motor als ein 330i, beide sind exakt gleich groß, nur ist der im 330i halt stärker.

Dasselbe gilt auch für andere deutsche Hersteller dort und sogar der VW Golf in den USA hat elektrische Sitze und ein digitales Cockpit inklusive.

Wie das mit dem Sitz ist, weiß ich nicht, aber der aktuelle VW Golf (Nummer 8) hat definitiv auch in Deutschland ein (in meinen Augen übrigens furchtbares, da bei Sonnenschein schlecht ablesbares) digitales Cockpit serienmäßig.

Woher ich das weiß:Recherche

Alle deutschen Autos lassen sich in den USA nur als Premiummarken verkaufen.

Ein nackter Dreier ist hier normal, in den USA kauft den kein Mensch. Deswegen werden die "nackten" Modelle da nicht mal angeboten. Und als Paket sind Ausstattungen dann immer noch günstiger, während Deutsche dafür bekannt sind, eher viele Optionen zu bevorzugen-

Nicht zu vergessen, sind die Preise immer ohne Steuer, während in der EU nur volle Endkundenpreise mit Umsatzsteuer ausgewiesen werden - wenn man nicht spezifisch als Geschäftskunde schaut.

Bei einem immer noch so großen Unterschied ist allerdings was faul, da müssen in der Ausstattung noch Unterschiede sein.

max80935 
Fragesteller
 23.09.2021, 00:56

Nein, absolut nicht. Habe den Bmw so ausgestattet wie man den in den USA in der Basis kaufen kann.

Bmw 320i Limousine.

+sportsline Paket

+Ledersitze

+digitales Cockpit

+weiße Lackierung

+18 Zoll Felgen

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Weil nur die Deutschen bereit sind so viel für ständig kaputten Premiummist auszugeben. Kauf dir einen alten Bock und lege das Geld besser in die Aktien von Automobilherstellern an.

Ich bin zwar kein Profi aber ich glaub das liegt daran, dass die Deutschen dort starke Konkurrenz haben.

Die Amis lieben ja Trucks und V8 Motoren. Ein Mustang oder irgendein Muscle Car mit nem spaßigen V8 kriegst du dort für extrem wenig Geld, da kann BMW, bei der Kundschaft, mit ihren 330i nicht wirklich mithalten, weswegen der Preis viel niedriger sein muss als in Deutschland. Könnte vielleicht auch daran liegen, dass die Steuern weniger sind oder weil BMW in Mexiko produziert und das ist ja neben den USA

Über das Thema hatte ich es mal mit meiner amerikanischen Bekanntschaft, die selbst einen alten BMW X3 der ersten Generation fährt.

In den USA gilt: "groß, größer, USA". Auch in den Lebensmittelmärkten bekommen die Dimensionen angeboten, die hier unvorstellbar sind.

Um beim Auto zu bleiben: die Amis wollen alles. Der Standard dort ist tatsächlich ziemlich hoch, freiwillig macht dort kaum einer Abstriche. Was die Preise betrifft: die Besteuerung in den USA ist anders als in Deutschland, meines Wissens nach niedriger als hier. Dadurch kann schon einmal am Preis gespart werden. Außerdem gibt es in den USA eine ganz andere Kaufmentalität: dort wartet niemand 6 Monate auf sein Auto. Händler in den USA haben ein großes Areal, das voll bestückt mit Neuwagen ist. Extrem gut ausgestattet, lediglich die Farbe unterscheidet sich. Die Amis gehen zu ihrem Händler, suchen sich ihren Neuwagen aus und fahren damit vom Hof. Das Gefühl, wenn das Auto beim Händler vom Überführungsschutz "befreit" wird, kennt man dort nicht. Und hier komme ich auch zum zweiten, vermutlich entscheidenden Punkt:

Da die Amis ihre Autos direkt mitnehmen, entfällt die Konfiguration. Die Händler bestimmen also quasi, was sie ihren Kunden anbieten und ordern große Mengen an gleichen Fahrzeugen. Das vereinfacht die Produktionsschritte enorm und spart letztendlich Zeit und Geld. Ich denke, aus diesem Grund sind die Werke in Mexiko auch ganz anders aufgebaut als in Deutschland. Je mehr Personalisierung, desto mehr Aufwand. Je mehr Aufwand, desto teurer wird es. Das lässt sich auf nahezu ALLE Bereiche übertragen, Beispiel Bio-Nahrung.

Noch ein letztes Wort zur Motorisierung: die meisten Amis kümmern sich nicht um Klimaschutz. Die sind praktisch verwachsen mit ihren Autos, es gibt Drive-Ins für extrem vieles. Die strengen Auflagen zum Flottenverbrauch gibt es nur in Europa. Da die USA davon nicht betroffen sind, können die Hersteller dort natürlich ihre dicken Motoren an den Mann bringen. Niemandem bei Mercedes, Audi oder BMW geht es also wirklich um umweltverträgliche Fahrzeuge, sondern nur ums Geld. Mit einem 1 Liter-Dreizylindermotor würden die in den USA aber nicht ein einziges Auto verkaufen.

Außerdem lässt sich der Deutsche gerne verarschen. Das wissen die Firmen, also wird alles zum Aufpreis angeboten. Auch das lässt sich auf sehr viele Bereiche übertragen, Mobilfunktarife z.B.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung