Warum sind Damenfahrräder eigentlich keine Herrenfahrräder (Bitte Beschreibungstext lesen)?

8 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Ursprünglich gab es nur Fahrräder für Herren. Konstruktionstechnisch dient die Stange der Stabilität des Rahmens.

Als die Frauenwelt Fahrräder entdeckte, mußte ein Kompromiß gefunden werden, denn Frauen trugen in früheren Zeiten nur Kleider und Röcke - Rad mit Stange von Damen nicht benutzbar. Daher wurde für Damenräder der Rahmen verstärkt, was sich auch in den Herstellungskosten auswirkt.

Mittlerweile sind Damenräder rückläufig.


GlaenziBlase2 
Beitragsersteller
 10.03.2025, 15:51

Danke.
Das mit Rock habe ich schon geahnt.

Hallo GlaenziBlase2🚲

Das geht nicht auf eine Männerhasserin zurück, denn das Fahrrad wurde von einem Mann erfunden, mal nebenbei, der Vorläufer des Rades ist von Karl von Drais erfunden worden im Jahre 1817 und war damals eine Laufmaschine, Michaux fügte dann noch den Tretkurbelantrieb hinzu im Jahre 1861/63, ein Engländer machte weiter und entwickelte das erste Sicherheitsniederrad, das unserem heutigen Fahrrad ähnelt und nicht zuletzt beteiligte sich auch John Boyd Dunlop an dem Fahrrad als Fortbewegungsmittel und erfand 1888 den Luftreifen für das Fahrrad.

Warum Fahrräder für Damen und Herren so unterschiedlich aussehen, geht auf diese Zeit zurück, denn damals hatten Damen noch lange Kleider oder Röcke an - Versuch damit mal über ne Stange zu kommen und wieder runter.

Damenfahrräder sind an die weibliche Anatomie angelehnt, der Rahmen ist dementsprechend kürzer und das Oberrohr niedriger, das bietet mehr Komfort und Kontrolle beim Fahren.

Bei Männern oder dem Herrenrad stand die Sportlichkeit und Geländetauglichkeit im Vordergrund, denn der horizontale Rahmen bietet zusätzliche Stabilität und dementsprechend Sicherheit. Zudem wird die Kraftübertragung gesteigert, die Rahmenkonstruktion bietet auch hier mehr Kontrolle und erlaubt höhere Geschwindigkeiten.

Der Rahmen hat meist ein längeres Oberrohr und eine größere Rahmengröße, eben abgestimmt auf die durchschnittliche männliche Körpergröße und Körperform.

Männer trugen damals im Gegensatz zu Frauen auch keine Röcke, sondern Anzüge, sie konnten also leichter über den Rahmen steigen, ohne ihren Anzug zu beschädigen.

Heutzutage ist es vollkommen egal, ob du als Mann ein Herrenrad fährst oder ein Damenrad mit tiefem Einstieg, heute entscheiden andere Aspekte, nichtsdestotrotz sind Größen wie Rahmenhöhe oder Einstieg wichtige Anlaufstellen um sein Rad zu finden, das passend für einen ist, abhängig von eigener Körpergröße und Nutzen.

Letzteres macht eben viel aus heute mehr als damals, die Frage danach, wofür möchte ich mein Rad gebrauchen, ist es zum brettern durch den Wald oder möchte ich es für den Alltag nutzen, welchen Unebenheiten begegne ich im Alltag, habe ich viel Asphalt oder gemischte Wege, so empfehlen sich eben MTB, Citybikes oder wie ich eines besitze ein Trekkingbike mit einem Trapezrahmen.

ich denke eher, das man es genau andersherum betrachten sollte, der Prototyp des Fahrrades war ein Herrenrad, und anfangs fuhren (nehme ich mal an) auch nur Männer mit einem Fahhrad, irgedwann wollten aber auch die Damen Fahrrad fahren, aber wegen der waagerechten Stange war ein Auf und Absteigen für sie schlecht möglich, weil sie ja Röcke trugen - und so wurde dann speziell für die Damenwelt die Form des Fahrrades dahingehend geändert, das man auch mit Röcken bequem Auf und Absteigen konnte, und so war das Damenfahrrad "geboren"

Die horizontale Stange wird keine Gefahr für die Hoden.

Aber sie behindert Frauen in Röcken beim Aufsteigen und Fahren. Als Frauen noch mehrheitlich Röcke trugen, wurden darum extra Damenräder konstruiert. Dazu gehörte auch ein spezieller Speichenschutz am Hinterrad, damit sich die Röcke nicht um die Speichen wickelten.

Diese umgangssprachliche Bezeichnung bzw. Unterscheidung beruht noch auf Grundlagen des ersten sogenannten "Sicherheits-Niederrades".

Die gab es zwar erst auch mit gerader Rahmenstrebe im oberen Rahmentrapez, aber später wurden dort auch für bewegungsbeeinnträchtigte Menschen und Damen mit Röcken auch Fahrräder mit niedrigem Einstieg, bzw. "Tiefeinsteiger" entwickelt.