Warum noch kämpfen?
Ich bin Autist und habe ADHS.
Ich habe trotz vieler Rückschläge immer gekämpft. Ich bin mehrmals von der Schule geflogen und habe es trotzdem geschafft meine Fachhochschulreife als Klassenbester zu machen. Dann der nächste Rückschlag, bin Ende der Probezeit gefeuert worden.
Ich habe mich zwar angestrengt, aber war einfach schlecht. Ich habe nix gecheckt, ich war unglücklich usw. Ich konnte nichts erfassen.
Irgendwie fehlt mir jetzt die Motivation zu kämpfen. Ich meine ich werde eh wieder scheitern. Entweder weil ich es nicht checke oder weil es wie so häufig Streit mit den anderen gibt. Spätestens bei der WM nächstes Jahr dürfte es Streit geben, da ich da jedes Spiel anschauen muss. Die täglichen 8h sind zu hart für mich. Zumindest auf Dauer. Das hat dafür gesorgt, dass ich nach 8 Wochen dauer Kopfschmerzen hatte (außer Samstag).
Also warum sich durchs Leben quälen?
Ich fühle mich glücklicher daheim und komme besser mit meiner Einsamkeit klar, wenn ich das Haus nur noch sehr selten verlasse. Außerdem kann ich durch Online Cs2 zocken meine Einsamkeit überdecken.
Ich meine was soll den schlimmstenfalls passieren? Wenn ich mir kein Fußball schauen mehr leisten kann (in ein paar Jahren), kann ich mich ja immer noch liquidieren.
Allerdings ist mir bewusst, dass es keine Lösung ist, daher wie wieder Kampfgeist entwickeln?
Warum genau bist du von den Schulen geflogen?
Es gab Streit mit den anderen. Einmal war ich hauptsächlich schuld, zweimal die anderen. An einem gewissen Punkt bin ich dann ausgerastet.
Was war die Begründung für die Kündigung in der Probezeit?
Die meinten, ich würde da nicht glücklich werden und wäre überfordert.
6 Antworten
Halli, lieber Holzwurm56. 🤗
Dein Gedankengang ist nicht der Richtige..........
Bei uns im Haus wohnt ein junger Mann, der hat auch ADHS, und er hat es geschafft........
Du darfst niemals deine Krankheit vorschieben, auch wenn es der geringste Streit ist. Du musst dich selbst am Riemen reißen, und wenn das nicht klappt, dann holst du dir professionelle Hilfe, und das solange, bis du deine Ausbrüche unter Kontrolle hast.
Ich will dich nicht maßregeln, jedoch musst du ganz intensiv mitarbeiten, dann wirst du dein Problem besiegen.
Glaube an dich.❗️❗️❗️
In diesem Sinne, liebe Grüße, herzlichst Renate. 😊
Bist du denn therapeutisch und eventuell auch medikamentös gut versorgt? Oder hast du dort nichts und niemanden unterstützend an der Hand? Das wären dann die ersten Schritte, die du gehen solltest.
Dass du den Schulabschluss geschafft hast, zeigt, dass deine Neurodivergenz sich in einem Bereich bewegt, bei dem du durchaus in der Lage bist, am normalen Leben teilzuhaben. Auch ein berufsqualifizierender Abschluss in einem Bereich, der dir liegt, sollte da absolut möglich sein. Und beim Job kommt es dann vor allem darauf an, dass du, ggf. mit therapeutischer Unterstützung, herausfindest, auf welche Rahmenbedingungen du dabei achten solltest, damit du den Job gut machen kannst.
Du brauchst eben etwas zusätzliche Unterstützung bei der ganzen Nummer. Weil du ein paar mehr Hürden als andere Menschen nehmen musst, um diese Ziele zu erreichen. Aber diese Unterstützung existiert! Also nimm sie in Anspruch, lass dich unterstützen, finde und gehe deinen Weg, der sicherlich sehr viel mehr als Zocken und Fußball beinhalten kann!
Früher hatte ich Unterstützung, aber nur bis 18 irgendwie. Jetzt hole ich mir wieder Unterstützung:)
Mach dir bewusst das es Menschen gibt die es noch übler haben und die dennoch erfolg haben.
Mir half das enorm.
Hab 9 Knochenbrüche vom Stiefvater, 2 Nahtoderfahrung usw. 19 Jahre lang ging das so.
Hatte davon schwergradige Depressionen und komplexe PTBS aufgrund der multiplen Traumata.
In der Behandlung lernte ich Menschen kennen die sogar NOCH schlimmeres erlebten. Und die dennoch erfolgreich waren im leben.
Mich zog das förmlich aus dem Sumpf.
Hab heute ne wundervolle Frau an meiner seite. Nen hammer job. Wir haben 2 Pferde und 2 Hunde und ne hochmoderne Wohnung was man sich eben nicht leisten könnte wenn nicht alles so mega gelaufen wäre.
Und das einzige was mich so einen Kickstart machen ließ, war ich selbst. Mein eigenes Mindset.
Fokussiere dich auf das gute, nicht das negative.
Denn aktuell betrachtest du nur das negative.
Es lohnt sich immer zu kämpfen in egal welcher Lebenslage. Es ist nicht immer ganz leicht aber das Leben bietet so viel mehr als nur das schlechte
Wenn du ein Leben in der "normalen" Gesellschaft führen willst, musst du lernen, dass es nicht nur danach geht, was man möchte.
Viele Menschen möchten gerne die WM Spiele zur Spielzeit sehen, aber nicht jeder kann das. Weil man einen Job, ander Termine oder eben andere Dinge hat.
Auch Autisten können lernen, dass sich nicht alles nach ihren Wünschen dreht, du musst also diese Spiele nicht dann sehen, du willst es. Weil dir diesem Wunsch nachzugeben wichtiger ist, als deinen Job in der Zeit ordentlich zu machen. Ich habe vermutlich selber Autismus, meine Schwester hat es diagnostiziert, zudem habe ich beruflich mit welchen die sehr schwer betroffen sind gearbeitet, auch die konnten Regeln lernen.
Wenn du nicht 8h leistungsfähig bist, gibt es Helferausbildungen mit reduzierter Stundenzahl, es muss nur von entsprechenden Stellen ärztlich bestätigt werden, dass du 8h nicht schaffst.
Mache dir klar, warum du das möchtest. Dass du dann z.B. mehr Geld hast, freier bist oder war auch immer deine Gründe sind und kämpfe eben dafür, dass es klappt.
Ja, das ist als nicht neurotypische Person ggf. schwerer, aber man kann es lernen. Oder du bist für den ersten Arbeitsmarkt nicht geeignet, dann gehe in den zweiten Arbeitsmarkt.