Warum nehme ich trotz Kaloriendefizit nicht ab?

5 Antworten

Oder die Diät passt nicht zu dir, vielleicht verursacht es Stress, denn wenn Cortisol ausgeschüttet wird, kann das negativ auf das Gewicht auswirken

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Venus345  11.12.2023, 12:34

Sie sollte nicht mehr abnehmen, sie ist schlank genug.

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Ich bin seit ca. einem Jahr in einem Kaloriendefizit, aber habe eigentlich so gut wie gar nicht abgenommen. 

Ganz geradlinige Antwort: Dann bist du auch nicht im Defizit.

GOLDENE REGEL

Abnehmen tut man immer dann, wenn man weniger Kalorien zu sich nimmt, als man verbraucht. Das ist die Goldene Regel, an der absolut nichts vorbei führt. Der Energieerhaltungssatz der Physik gilt streng.

MÖGLICHE URSACHEN

Drei mögliche Ursachen für den Irrtum über das Defizit sind naheliegend:

  • Der Kalorienbedarf wurde falsch berechnet (zu hoch). Eventuell wurde körperliche Aktivität hier und später beim Sport erneut berücksichtigt.
  • Der Kalorienverbrauch durch Sport wurde zu h och angesetzt. Sehr viele Sport-Apps geben extrem unrealistische, zu hohe Werte für den Verbrauch durch Sport. Dies ist ein häufiger Irrtum.
  • Die Erfassung zu sich genommener Kalorien ist falsch niedrig, z.B. weil Snacks, Obst oder vor allem auch Getränke nicht vollständig erfasst werden.

Sicher ist eines: Wärest du im Defizit, würdest du auch abnehmen. Daran führt absolut nichts vorbei, nicht mal Stoffwechselanomalien oder Krankheiten.

Ich bin 18, weiblich, 173cm groß und wiege 60kg

Die Werte klingen sehr schlank und gut. Du solltest gar nicht weiter abnehmen.

Ich weiß, dass ich ein normales Gewicht habe, aber ich fühle mich einfach wegen meinen Oberschenkel und meinem Bauch nicht wohl.

Das ist deine Psyche, eindeutig falsche Selbstwahrnehmung des Körpers, wahrscheinlich droht dir eine Essstörung.

Den Bauch kannst du durch Bauchmuskeltraining flacher und straffer bekommen. Weiteres Abnehmen wird den Bauch nicht verbessern. Auch sehr magere Menschen können noch einen aussackenden oder geblähten Bauch haben, wenn die Bauchmuskeln diesen nicht einhalten.

Wie groß Oberschenkel sind, ist weit überwiegend Veranlagung. Daran wirst du durch Abnehmen im gesunden Bereich nichts ändern können.

RATSCHLAG

Ruiniere nicht deine Gesundheit durch zu viel Hungern. Deine Werte klingen gut.

Du könntest Sport und Muskelaufbau einsetzen, um deinen Bauch zu straffen und die Taille zu verbessern.

Daniel551980  11.12.2023, 13:58

Deine goldene Regel ist allerdings nicht in Stein gemeißelt. Der Energieerhaltungsatz der Physik nützt hier eher nichts. Die Körperphysiologie ist viel komplexer als eine Regel aus dem Physikunterricht.

Zunächst mal basieren viele Kalorienrechner auf Schätzwerten von Durchschnittsmenschen. Die Formeln, auf denen dieser Rechner basieren, sind mittlerweile deutlich über 100 Jahre alt. Eine genaue Berechnung der Kalorien sind so gar nicht möglich. Da wäre eine Messung über die Atemluft genauer.

Der Stoffwechsel passt sich ständig mit Verzögerung an die Gegebenheiten an. Bei einem längeren Defizit fährt er deutlich weiter runter, als man mit dem Gewichtsverlust vermuten bzw. errechnen würde. Eine ganz normale Reaktion, die uns in früheren Zeiten das Überleben gesichert hat.

Und nicht nur die Kalorienanzahl hat Auswirkungen aufs Ab- oder Zunehmen. Auch die Verteilung der Makronährstoffe, die Anzahl der Mahlzeiten, die Qualität und der Verarbeitungsgrad der Lebensmittel und Mahlzeiten.

Zusätzlich beeinflussen neben den Kalorien auch Hormone maßgeblich die Zahl auf der Waage. Dazu spielen Schlaf, Stress, Salz- und Flüssigkeitskonsum eine maßgebliche Rolle.

Von einer goldenen Regel zu sprechen, die für alles und jeden gültig ist, kann also keine Rede sein.

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Kajjo  11.12.2023, 22:23
@Daniel551980

Ja und nein.

Die Goldene Regel gilt absolut streng. Der tatsächlich zu sich genommenen, verwertbaren Kalorien zählen und der tatsächliche Verbrauch. Die Frage ist eher, wie genau oder ungenau man eben diese beide Teile bestimmen kann -- nur insofern hast du eingeschränkt recht, da man das eben nicht besonders sicher kann.

Dass vor allem der Verbrauch schwer zu bestimmen ist, habe ich ja bereits erwähnt.

Der Stoffwechsel mag die verwertbaren Kalorien manchmal einschränken, jedoch nur sehr selten über die bekannten Werte erhöhen. Dass die tabellierten Werte für viele Lebensmittel ungenau sind, stimmt. Dies erschwert das Berechnen.

Zusätzlich beeinflussen neben den Kalorien auch Hormone maßgeblich die Zahl auf der Waage. Dazu spielen Schlaf, Stress, Salz- und Flüssigkeitskonsum eine maßgebliche Rolle.

Salz/Flüssigkeit... du weißt, dass es um Körperfett und nicht um temporäres Gewicht geht. Bleibe fair!

Alles andere Genannte beeinflusst eher Appetit und Konsumverhalten und nicht die beiden genannten Werte "verbraucht/aufgenommen".

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Ja, da kann ein Therapeut bestens weiter helfen. Denn wir du schon sagst:

Ich weiß, dass ich ein normales Gewicht habe, aber ich fühle mich einfach wegen meinen Oberschenkel und meinem Bauch nicht wohl.

Das hat also nicht mit deiner körperlichen Verfassung zu tun, sondern mit der geistigen.

Außerdem ist es natürlich nicht gesund, wenn du dich permanent im Kaloriendefizit befindest.

Dein Körper kann rein biologisch gar nicht das Gewicht halten, wenn die Energie dafür fehlt.

Außerdem solltest du lieber einen Therapeuten aufsuchen, da das Problem nicht körperlich sondern psychisch zu sein scheint. 60kg bei 173cm Körpergröße ist schon das Limit. Noch mehr abnehmen und du schadest deiner Gesundheit.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Kraftsport seit 2014 und 2 J. als Fitnesstrainer gearbeitet

Du scheinst nicht im Defizit zu sein.

Dein Grundumsatz liegt ungefähr bei 1700kcal, dh du wärst bei einem Defitzit von 400kcal.

Damit würdest du definitiv abnehmen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung