Warum muss ich mich wie Dreck behandeln lassen?
Ich meine warum soll ich trotz ADHS, Autismus, Einsamkeit, Erschöpfungszustand eine Ausbildung machen, die mir keinen Spaß macht, bei der ich auf mein größtes Hobby verzichten muss, bestenfalls 30 Euro im Monat verdiene, ausrasten werde, nachts weinen muss, usw?
Ich möchte arbeiten, aber eben nicht 50 Jahre mich täglich 8h durchquälen müssen und nachts heulen.
Klar ist Arbeit nicht immer spaßig, aber es sollte doch trotzdem nicht dafür sorgen, dass man sein Leben lang am liebsten Tod wäre
Heute beim Arbeitsamt, wurde ich dazu gedrängt (auch wenn die Person meinte sie zwingt mich nicht), obwohl ich kein Geld von denen brauche.
Wäre es stattdessen nicht sinnvoller erstmal selbstbewusster/selbstständiger zu werden (z.B durch eine 2 Monate Wanderung), versuchen den Erschöpfungszustand zu überwinden, mental robuster werden, harmonischer werden und dann etwas passendes zu finden, sodass meine Arbeit nicht nur mich unglücklich macht?
Mich kotzt es echt an, wie wenig Empathie manche für meine beschissene Situation haben. Es lässt sich leicht sagen, hauptsache irgendwas arbeiten egal ob es einen erfüllt, wenn man selber ein schönes Leben hat.
Aber es ist unfassbar hart als Autist mit ADHS, dazu noch ständigem Kopfweh, Erschöpfung, permanenter Einsamkeit, Angst, vielen Rückschlägen, einfach was arbeiten sollen, womit man sich 0 identifizieren kann.
Wie seht ihr das?
Keine Krankschreibung, mit dem Zustand?
Wie meinst du?
Wenn du kein Geld von denen brauchst, dann musst du ja nicht hingehen, sondern lebst von deinem Vermögen.
Ja lebe ich ja auch.
9 Antworten
Bitte versuche, ein wenig Abstand zu gewinnen und quäl dich jetzt nicht mit solchen Gedankenschleifen.
Ich weiß wie schwer es ist, als junger Autist seinen Weg zu finden. Mit Anfang 20 musste ich auch eine Ausbildung abbrechen,weil es eine totale Überforderung für mich war. Danach habe ich lange Zeit von Sozialleistungen gelebt, bis ich mit Ende 20 einen zweiten beruflichen Anlauf zu einer Berufsausbildung unternommen habe – dieses Mal mit Erfolg. Später hat es sogar mit dem ersten Arbeitsmarkt geklappt, was mir früher keiner zugetraut hätte.
Menschen mit Autismus brauchen mehr Zeit um ihren Weg zu finden als andere. Ich wünsche dir dass man dir diese Zeit zugesteht – und was was noch wichtiger ist: dass du sie dir auch selber zugestehst.
Du kannst auch mit 25 oder 30 noch einer Ausbildung nachholen, wenn es jetzt partout nicht klappen sollte. Konkrete Tipps, was für Möglichkeiten du hast, kann ich dir leider nur wenige geben, weil ich das heutige System zu wenig kenne. Bei mir ist es schon über 30 Jahre her, dass ich diese Scheiße durchgemacht habe. Ich hoffe, es hat sich seitdem etwas verändert in der Gesellschaft, aber ich weiß es schlussendlich nicht.
Womit ich dir jedenfalls Mut machen möchte: Du kannst aus diesem seelischen Tief, in dem du jetzt steckst, auch wieder rauskommen, auch wenn du den Ausweg im Moment noch nicht sehen kannst.
Eine Tätigkeit soll der Theorie zufolge die Gesundheit stabilisieren. Bin auch psychisch Krank und wurde in eine Behidnertenwerkstatt genötigt. Nach Feierabend war ich fertig und wollte nur noch meine Ruhe, sollte aber gleichzeitig Sport machen und etwas unternehmen...
such dir halt nicht immer Ausreden für das nichts anfangen!
Ausreden?
Ich wurde immer als Versager gesehen?
Ich habe mich langsam hochgearbeitet.
Wenn ich von der Schule geflogen bin, habe ich weitergekämpft.
Von Hauptschulabschluss, über Realschulabschluss zu Fachhochschulreife als Klassenbester.
Jetzt habe ich halt einen Rückschlag.
Ich will weiterkämpfen, aber ich will halt nicht am liebsten jeden Tag Tod sein (und das wäre der Fall wenn ich mich durchquäle und dann 20 Euro im Monat verdiene). Zusätzlich meine Hobbys aufgeben muss.
Ja kenne ich auch, dass mit dem Struggle.
Das mit den Einschränkungen kann ich verstehen.
Weiter im Leben kommt man aber auch, wenn man Geld verdient, sich bei der Arbeit mit seinen Schwächen konfrontiert und versucht, diese zu ändern oder auch zu akzeptieren.