Das war zu meiner Zeit (1970er/80er-Jahre) noch nicht üblich, dass Eltern über Erziehung planvoll reflektiert haben, zumindest nicht in der breiten Allgemeinbevölkerung.
Keine stabilen Partnerschaften, keine eigene Familie, keine Kinder– das sind die mit zunehmendem Lebensalter (Ü50) schmerzlichsten Einschränkungen, die ich bei mir erlebe.
Als ich jung war, standen Probleme mit Ausbildung, Beruf und Arbeitsplatzsuche im Vordergrund. All das gelang mir nur mit umfassender, teils sehr zäher Unterstützung von außen (Arbeitsamt usw.).
Ob man das alles als „schlimm“ empfindet, ist eine Frage der Perspektive, der persönlichen Ressourcen und Verarbeitungsmöglichkeiten. Man kann sich auch mit Autismus so etwas wie ein kleines Lebensglück aufbauen.
Bei allen Einschränkungen weiß ich heute umso mehr zu schätzen, was ich erreicht habe, zum Beispiel meinen Arbeitsplatz, meine lebenspraktische Selbstständigkeit, meine eigene Wohnung. Das mag für die meisten erwachsenen Menschen selbstverständlich sein. Autisten müssen sich solche Schritte oft hart erkämpfen, brauchen dafür mehr Kraft und Energie als andere Menschen. Solche Erfolge können dann aber, wenn man es geschafft hat, auch eine enorme Kraftressource sein.
Ich hab auch gehört Autismus kann Entwicklungsstörungen verursachen sowie geistige Behinderungen.
Autismus „verursacht“ keine Entwicklungsstörung, sondern ist definiert als solche. Ebensowenig verursacht Autismus eine geistige Behinderung, beides kann aber gemeinsam auftreten.
Nein, es sind nicht alles Autisten in der IT--Branche. Ich kenne selbst genügend Kolleginnen und Kollegen aus der IT, auf die die offiziellen Diagnosekriterien nicht einmal im Ansatz zutreffen.
Zu deiner Auflistung: Die ersten vier Punkte könnte man mit etwas Wohlwollen noch als Beschreibung eines autistischen Charakters durchgehen lassen. Der Rest hat mit Autismus rein gar nichts zu tun. Schon von daher steht deine Annahme auf höchst wackeligen Füßen.
Niemand von uns nimmt die Realität zu 100% objektiv wahr. Die Wahrnehmung eines jeden Menschen ist immer selektiv und subjektiv verzerrt (beim einen mehr, beim anderen weniger), das kannst du gar nicht bewusst steuern.
Das Wichtigste zuerst: „Falsch“ ist mit dir gar nichts! Du hast Probleme, die machen dich aber noch lange nicht zu einem „falschen“ Menschen. So sollte niemand über sich selbst denken.
Konkrete Ratschläge kann man schlecht geben, weil wir deine Lebensumstände und deine Vorgeschichte nicht kennen. Es wäre gut, wenn du mit Menschen aus deinem realen Lebensumfeld sprechen könntest, denen du vertraust und die dich wirklich kennen.
Bis 1994 hatte sie ehemalige Sowjet-bestände. Heute hat die Ukraine leider keine Atomwaffen mehr. Hätte sie noch welche, dann hätte es Russland mit Sicherheit nicht gewagt, diesen furchtbaren Krieg zu beginnen.
Nein, nur ein Egomane und ein Wichtigtuer.
Eins ist für mich klar: Jesus ist sicher nicht (gewissermaßen wie ein „Untoter“) als physischer Mensch wieder aus dem Grab gestiegen, denn biologisch ist der Tod ein absolut ihr irreversibler Vorgang.
Darüber hinaus lässt die Aussage „Jesus ist auferstanden!“ viele theologische Interpretationen zu, die sich nicht im naturwissenschaftlichen Sinn als richtig oder falsch klassifizieren lassen.
Schwierigkeiten in der sozialen Interaktion und Kommunikation sind ein Kernkriterium von Autismus. Damit gemeint sind zum Beipiel das Erkennen und Aussenden von Körpersprache, das Ausdrücken von Gefühlen, die Fähigkeit Smalltalk zu führen oder versteckte Botschaften hinter sprachlichen Formulierungen zu erkennen. Dass sich das auch (und gerade) auf den Bereich Beziehungsanbahnung auswirkt, liegt auf der Hand.
Bei autistischen Männern wahrscheinlich noch mehr als bei autistischen Frauen, weil von Männern tendenziell noch immer erwartet wird, dass sie beim Dating den aktiven Part übernehmen und selbstbewusst die Initiative ergreifen, was ihnen naturgemäß schwer fällt. (Nicht, dass ich dieses traditionelle Rollenbild gut finde, aber es ist noch weit verbreitet.)
Dazu kommen noch andere Faktoren wie zum Beipiel, dass Autisten im allgemeinen reizbelastete Situationen (laute Geräusche, Licht, Gerüche, viele Menschen usw.) meiden, so dass viele klassische Locations zum Kennenlernen (wie Partys oder Discos) von vornherein wegfallen. Einschränkend sind auch häufig vorkommende Co-Erkrankungen wir Ängste und Depressionen, die nochmals ganz eigene Probleme mit sich bringen.
Autisten haben außerdem wenig Gespür für Modetrends, für (unausgesprochene) gesellschaftliche Erwartungen und ähnliche Aspekte, die beim Dating ebenfalls eine Rolle spielen (können).
Viele erwachsene Autisten stecken außerdem in schwierigen beruflichen Situationen, sind arbeitslos oder nur eingeschränkt arbeitsfähig, haben wenig Geld zur Verfügung, blicken auf gebrochene Lebensläufe zurück usw. Aus so einer Situation heraus selbstbewusst das andere Geschlecht anzusprechen (oder auch das eigene), ist ebenfalls sehr schwer, das weiß ich aus eigener Erfahrung.
Das muss nicht bei allen Autistinnen und Autisten in dieser geballten Form auftreten (tut es bei mir auch nicht), dennoch sind das typische Grundmuster, die das Dating für Autisten zu einem nicht gerade einfachen Unterfangen machen.
Ich mag Frauen, die beide Seiten in sich tragen, so dass man gemeinsam immer wieder die Perspektive wechseln kann.
Ich fand es an den Linken schon immer abstoßend, dass sie Selbstjustiz befürworten und damit letzten Endes den Rechtsstaat ablehnen – und ihn vermutlich auch nie verstanden haben.
Boykottaufrufe und gewaltfreie Demos wären OK, aber Selbstjustiz nicht.
Dass du deinen Klassenkameraden als langweilig wahrnimmst, kann mehrere Gründe habe. Einige mögliche Erklärungen:
- Autisten haben reduzierte Mimik und Gestik, wirken deshalb vielleicht teilnahmslos und desinteressiert, obwohl sie es nicht sind. Es kommt nur nicht die nonverbale Interaktion von ihm rüber, die du als Nichtautist instinktiv erwartest.
- Autisten bevorzugen Routinen und immer gleichbleibende Abläufe, was auf nichtautistische Menschen langweilig wirken kann.
- Autisten haben – gerade im Teenageralter – oft andere Interessen als ihre Altersgenossen, aus denen sich wenig soziale Anknüpfungspunkte ergeben. Generell suchen Autisten den Kontakt eher über Sachthemen als über Smalltalk, auch daraus können sich vielerlei Missverständnisse ergeben.
- Autisten sind – je mehr sie sich ihrer Schwierigkeiten bewusst werden – oft unsicher im Umgang mit anderen Menschen, haben Angst etwas falsch zu machen und halten sich im Zweifel dann eher zurück. Auch Dadurch können sie auf andere uninteressiert wirken, wissen aber in Wahrheit nur nicht, wie sie auf andere zugehen und den Kontakt aufbauen sollen.
Das sind jetzt Erfahrungswerte hauptsächlich von mir und meinem Neffen. Welche dieser Punkte auch auf deinen Klassenkameraden zutreffen, kann ich nicht beurteilen.
Diese Frage habe ich mir auch schon oft gestellt. Inzwischen glaube ich, das linksgrüne Weltbild ist für seine Anhänger (psychologisch betrachtet) eine Art Ersatzreligion, das genauso missionarisch vertreten wird wie eine traditionelle Religion.
Weiterhin glaube ich: Wer andere Menschen permanent von der „richtigen“ Religion, Weltanschauung etc. überzeugen muss, projiziert etwas nach außen und will unbewusst immer wieder sich selbst davon vergewissern, der „richtigen“ Überzeugung anzuhängen, damit Zweifel gar nicht erst aufkommen.
Folglich sind linksgrüne Menschen (wie die Anhänger aller fundamentalistischen Weltbilder) im Grunde ziemlich unsichere Menschen, was sie durch ihr oberlehrerhaftes und missionarisches Auftreten überspielen. Dass das Leben auch aus Zweifeln, aus Hinterfragungen, aus dialektischen Wahrheiten und nicht nur aus schwarz-weiß besteht, können sie nicht ertragen, weil ihre unsichere Persönlichkeit das nicht aushält. Sie brauchen ihre linksgrüne Ersatzreligion, an die sie sich klammern können, die ihnen Halt gibt. Das wiederum projizieren sie nach außen auf alle anderen, daher die Oberlehrerhaftigkeit.
Ich bin M/52 und hetero. Darüber hinaus werde ich meine Sexualität hier nicht öffentlich zur Schau stellen.
Ich glaube auch nicht, dass dir die Antworten wirklich weiterhelfen würden, denn es gibt keine typisch „autistische Sexualität“, falls das deine These sein wollte.
Es gibt Autisten, die leben in Partnerschaften und eigener Familie; andere haben wenig bis gar kein Interesse an Sexualität; wieder andere haben ihr Leben lang Schwierigkeiten, ihre Bedürfnisse umzusetzen (zum Beispiel einen Partner zu finden), obwohl sie es sich wünschen.
Ich verstehe, dass dich das Thema beschäftigt, aber du musst deinen eigenen Weg finden, so oder so. Versuche einfach herauszufinden, was du möchtest und überlege dir Wege, wie du es am besten umsetzen kannst – ohne alles durch die „Autismus-Brille“ zu betrachten. Das erklärt vielleicht manches, bringt dich einer Lösung aber nicht wirklich näher.
Schwierig zu sagen, was in deinen früheren Therapien schief gelaufen ist, denn keiner von uns war dabei.
Grundsätzlich geht in einer guten Psychotherapie aber niemals um Schuld, sondern darum, die eigenen inneren Kräfte (wieder) zu entdecken; Einstellungen und Verhaltensweisen zu ändern, an die man bisher noch gar nicht gedacht hat.
Es geht natürlich immer auch darum, die Verantwortung für sich und das eigene Verhalten zu übernehmen. Im Sinne einer gesunden Selbstfürsorge, nicht im Sinne von: „Du bist selbst schuld, dass es soweit gekommen ist.“ Solche Schuldfragen wären schon deshalb nicht im Sinne einer Psychotherapie, weil sie ein Verharren in der Vergangenheit wären, die keiner Veränderung mehr zugänglich ist. Psychotherapie lebt von der Veränderung im Hier und Jetzt, sie richtet nicht über deine Vergangenheit.
Bis du einem gewissen Grad liegt es natürlich auch in der Verantwortung des Therapeuten, dir ja eine positive Therapiemotivation zu vermitteln, so dass du sie auch annehmen kannst.
Wenn sich deine innere Einstellung allerdings dagegen sträubt, dämacht es keinen Sinn, über eine erneute Therapie nachzudenken, denn die würde dich unter diesen Umständen nicht weiterbringen.
Dann würde ich lieber noch eine Zeit lang warten, wie sich die Dinge für dich entwickeln; ob du vielleicht auch andere Ressourcen anzapfen kannst. Eine Therapie steht dir ja zu einem späteren Zeitpunkt immer noch offen. Falls du eine erneute Therapie machst, rede dann aber auch offen mit dem Therapeuten über deine Zweifel und deine bisherigen Erfahrungen.
Meine Diagnostik war 2012 und umfasste lau Bericht:
Exploration, ICD/DSM- Kriterien (Teile aus dem ADOS -Diagnostische Beurteilungsskala für autistische Störung), Fragebogen von Baron-Cohan (AAA): A-Q (Autimus-Score), SQ (Systematisierungsquotient) Q und E-Q (Empathiequotient) ADI-R (Diagnostisches Interview für Autismus), Fragebogen für Eltern M-BAS (Marburger Beurteilungsskala zum Asperger-Syndrom) , MASK (Videotest zur theory of mind)
Ob das heute noch alles Standard ist, weiß ich nicht.
Die Diagnostik fand ambulant statt und umfasste fünf oder sechs Termine, verteilt auf etwa zwei Monate. Bin froh, dass ich das damals schon gemacht habe, heute müsste ich wahrscheinlich Jahre auf einen Termin warten.
Ich wäre so einem Beziehungsmodell gegenüber offen, weil ein Mensch niemals einem anderen „gehört“. Besitzansprüche jeglicher Art sind für mich das Gegenteil von Liebe. Jeder Mensch muss in jeder Situation frei über sich und seinen Körper (auch über seine Sexualität) entscheiden dürfen. Auch eine Beziehung würde diesen fundamentalen Grundsatz der Selbstbestimmung für mich nicht außer Stadt setzen. Liebe und Respekt sind für mich nur in Freiheit möglich, niemals in Kontrolle und Exklusivansprüchen.
Mensch sein und perfekt sein (im Sinne von unfehlbar, vollkommen usw.) widerspricht sich.
Davon abgesehen wäre mir ein perfekter Mensch unheimlich, denn in Gegenwaet eines solchen Menschen könnte man sich selbst nur schwach und klein fühlen.
Aktuell nicht, aber in den 1990er Jahren kannte ich zwei transsexuelle Männer, die damals als Frau lebten.
Verspürt ihr auch ohne Promistatus den Drang dieses zu tun oder haltet ihr das eher für Unsinn?
Ich hab meine meine bisherigen Lebensbotschaften auch aufgeschrieben, sofern ich glaube, dass andere Menschen vielleicht etwas damit anfangen können. Allerdings in einem eher bescheidenen Rahmen auf einer kleinen Privathomepage mit dem Untertitel „Meine Online-Autobiografie als ehemaliges Heimkind“. (Der Link steht in meinem Profil, daraus hab ich nie ein Geheimnis gemacht.)