Warum lernt man in der Schule nicht wie man das Leben leben soll?

16 Antworten

Das liegt vor allem daran, daß viele auch in der Schule zuerst vorrangig lernen, was alles machbar ist, obwohl man es besser nicht tun sollte.

So etwas hat unangenehme Folgen. Sehr viele Lehrer sind dann bereits damit überlastet, die vielen Baustellen des stattgefundenen Fehlverhaltens zu bearbeiten, und haben so für die eigentlich wichtigeren Dinge (zu sagen, wie man es stattdessen machen sollte) kaum noch Zeit.

Das war nicht immer so kraß. Vor Jahrzehnten war es noch so, daß Lehrer sehr wohl auch immer wieder einmal darauf hingewiesen haben, wie Verhalten sein sollte, damit das Leben funktioniert. Leider gab es damals aber auch noch einige Beimischungen der Art, die heute teilweise strafbar sind.

Doch eigentlich geht es um ein gesamtgesellschaftliches Problem. Es ist im Trend, Profit und auch Ellenbogengebrauch über alles zu setzen und dabei komplett zu vernachlässigen, daß charakterliche Eignung eine der unverzichtbaren Vorbedingungen ist, damit überhaupt etwas im positiven Sinn funktioniert.

Weiterhin ist ja die Schulzeit ein recht langer Zeitraum, in welchem aber ziemlich zwangsläufig nur das unterrichtet wird, was jeweils aktuell im Trend ist und im Berufsleben gebraucht wird.

Bei den stattfindenden sehr kurzfristigen Änderungen und Neuerungen in so vielen Bereichen kann die Schule nicht mehr mithalten. Da bleibt es dann nicht aus, daß z. B. bei 9 oder 10 Jahren Schulzeit einiges von dem in den vorherigen 6 oder 7 Jahren Gelernten nur noch wenig oder gar nicht mehr gültig ist, mal abgesehen von den dauerbeständigen Inhalten einiger Grundfächer (Mathematik usw.)

Doch selbst Fächer wie die Mathematik erlitten seit der Verbreitung der Digitaltechnik erheblichen Schaden, indem auch massenhaft Schüler dazu übergingen, intensiv zu lernen, wann man wie welchen Knopf drücken muß, anstatt zu lernen, Formeln zu verstehen.

casss77 
Fragesteller
 14.04.2017, 20:28

danke viel mal :)

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motte30  14.04.2017, 20:33
@casss77

Wenn ich überlege allerdings wie viele Lehrer es auch gibt, die sowas lassen, dann grauts mir.

Ich rate daher, gute Lehrer zu genießen, die gibt es für jedes Fach. Dann noch das für einen persönlich wichtige rausfiltern und schon bist du bestens vorbereitet :)

wenn du z.B. Biologe werden willst, ist der ganz detaillierte Knochenkram wichtig, wenn du Politiker werden willst, solltest du in Politik eher aufpassen ;)

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Dxmklvw  14.04.2017, 20:52
@motte30

Ja, das ist gut ausgedrückt und auch zutreffen. Aber einen kleinen Haken hat die Sache dennoch: Um sich so, wie empfohlen verhalten zu können, ist auch eine geistige Mindestreife erforderlich, die bei sehr vielen Schülern meisten noch nicht im notwendigen Umfang vorhanden ist.

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motte30  14.04.2017, 20:54
@Dxmklvw

Mir kam die Erkenntnis früh genug find ich :)

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Dxmklvw  14.04.2017, 20:58
@motte30

Es hört sich vielleicht plump an, aber es trifft sehr oft zu: Ausnahmen bestätigen die Regel.

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Unter anderem solltest du in der Schule Dinge lernen, die dir in deinem Leben weiterhelfen. Wir haben das zum Teil noch im Philosophie Unterricht gemacht und hoffen, dass du das auch so erlebst. 

Andererseits wird jedes Leben nach der Schule anders verlaufen, deswegen ist es sehr schwierig, Inhalte zu vermitteln, die das Leben jedes Schülers bereichern. Dazu gibt es sehr viele Dinge, die man am besten aus Erfahrungen lernt und nicht schulisch vermitteln oder erzwingen kann. 

Trotzdem finden wir deinen Gedankengang interessant und danken dir für die Frage. 

Wenn du ein Lehrer wärst, was würdest du denn deinen Schülern beibringen? 

Viel Spaß und Erfolg in deinem weiteren Leben :)

Fragte ich mich auch schon öfter also zumindest bei einigen Sachen, die definitiv wichtiger für das spätere leben sind als die Sachen die wir tatsächlich lernen. Die Schule jedoch lehrt uns die Grundsachen und "der Rest" sollte uns von den Eltern beigebracht werden. Dies gehört wohl zur Erziehung der Eltern.

Weil das Schulsystem einfach sinnlos ist. Sage mal einem Elefanten, Affen, Fisch und einen Hund dass sie einen Baum hochklettern sollen. Wird eher schlecht klappen weil es sich auf die einzelnen Schüler anpassen sollte und man außerdem was sinnvolles lernen sollte und nicht irgent einen scheiß den man nie wieder braucht.

Es gibt an jeder Schule Religions- und Ethikunterricht, wo genau das gelehrt wird.

Dxmklvw  14.04.2017, 20:43

Lernen hat leider nur dann einen Nutzen, wenn es mit Verstehen einhergeht. Es ist ein Erscheinungsbild im System, daß alle vorrangig darauf wert legen, Inhalte korrekt wiedergeben zu können, wobei es nur im geringen Umfang mit dazu gehört, daß es auch wirklich verstanden wurde.

Verstehen, das ist Begreifen, und um das zu bringen, gehört das ständige praktische Üben auf diversen Schauplätzen dazu und damit verbunden auch positive Erfolgserlebnisse.

Ich meine, bzgl. solchen Begreifens gibt es Defizite, die von den real gegebenen Umständen herrühren, welche zum erheblichen Teil negatives Verhalten loben und positives Verhalten auch outen.

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