Warum können sich manche Leute bei laufender Musik nicht konzentrieren?
Also ich kann mich mit Musik eigentlich sogar besser konzentrieren, bzw. motiviert mich die Musik bei dem was ich mache.
Warum empfinden manche Menschen Musik (egal welche, egal wie leise) als extrem störend? Womit kann das erklärt werden?
Generell ist es doch so, dass Musik die Gehirnleistung fördert. Ist das also nur ein persönliches Empfinden oder quasi eine Angewohnheit? Oder gibt es eine Erklärung/Ursache dafür, dass manche Menschen sich von Musik beim Arbeiten extrem gestört fühlen?
Vielen Dank im Voraus!
Das Ergebnis basiert auf 50 Abstimmungen
23 Antworten
Ich liebe Musik zu hören und mache das täglich über Stunden, doch wenn ich tief in einer Arbeit drin bin, ein Buch lese oder etwas aufschreibe, dann kann mich die Musik komplett aus dem Konzept bringen. Ich brauche Ruhe um mich zu konzentrieren und die Inhalte zu verinnerlichen. Anders ist das wenn ich nicht denken muss, das heißt wenn ich zum Beispiel Sport mache. Da brauche ich Musik die laut ist und knallt, aber wenn ich ruhig arbeite dann werde ich abgelenkt weil ich zuhöre.
Es gibt auch viele Untersuchungen die festgestellt haben, dass Musik, vor allem hektische Musik mit Text, einen von der Konzentration ablenken. Die Gründe dafür sind zum einen, dass schnelle Musik den Blutdruck anhebt und eine innere Unruhe beim Arbeiten verursacht und, dass Musik mit Text das Denken beeinträchtigt. Das kann man ausprobieren wenn man zum Beispiel Matheaufgaben löst. Wenn jemand irgendwelche zufällige Zahlen aufsagt während man Kopfrechnet, dann sorgt es dafür dass wir aus dem Konzept gebracht werden. Musik die uns gute Laune macht und auch noch sehr melodisch ist kann dafür sorgen dass man mitsummt oder unterbewusst die Musik mitverfolgt.
Genau das passiert mir auch beim lernen oder arbeiten. Wenn ich hingegen zeichne oder andere kreative Dinge mache ohne viel denken zu müssen, dann habe ich Musik immer an.
Welche Musik aber helfen kann beim arbeiten ist ruhige instrumentale Musik. Meditationsmusik oder orientalische Klänge. LoFi soll auch sehr gut funktionieren. Aber das muss man selbst ausprobieren. Bei mir hat das nicht geklappt.
Da muss man einige Dinge auch richtig verstehen, einordnen. Musik fördert die Denkleistung, wenn man sie achtsam hört, z.B. um sie mal "von allen Seiten" zu hören. Das Berieseln im Hintergrund und extrem einfache (einfältige) Rhythmenen und Takte sind eher dafür geeignet, das Gehirn abzustumpfen.
Andere "Hirnarbeit" ist auch geeignet, das Denken zu "schmieren", es zur Arbeit anzuregen, damit es flexibel und in seiner Struktur offen bleibt. Kreuzworträtsel, Scrabble, oder etwas lesen, das einen immer wieder dazu bringt, über das Gelesene kurz nachzudenken, um es zu verstehen und zu speichern (lernen). Oder schau mal einen neuen Film und höre Musik dazu. Da wird nichts in deinem Gehirn passieren was deine Leistung betrifft, dem Film besser folgen zu können.
Ich bezweifle deine Aussage, dass Musik hören deine Konzentration für parallele Tätigkeiten verbessert. Probiers aus und sei ehrlich, was deine Erfahrung dabei angeht: Hör ein Musikstück, das du nicht kennst, mach dabei so angestrengt wie möglich etwas Anspruchsvolles, z.B. CDs neu sortieren (alphabetisch rückwärts) und wenn die Musik zu Ende ist, erinnere dich an den Text. Du wirst nicht viel davon behalten haben. Warum? Weil du eben nicht mit voller Aufmerksamkeit bei einer Sache warst, gar nicht sein kannst, außer du bist wirklich ein Mensch, der das kann.
Musik hören kann man so nebenbei beim Sport, bei anderen Tätigkeiten, die mehr oder wenig in gewisser Weise automatisch ablaufen, auch das Autofahren auf bekannter Strecke. Aber glaub mir: Wenn du in einer unbekannten Stadt bei Rush hour mehrmals die Spuren wechselst (selbstverständlich ohne Navi) weil du dich an Schildern orientierst - dann wird dich Musik nicht in der Konzentration unterstützen, eher das Gegenteil oder die Musik läuft "an dir vorbei".
Was ich meine: Musik fördert die Verbindungen von Synapsen, wenn "komplizierte" Melodien und vor allen Neues das Gehirn zum Folgen und Aufnehmen anregt.
Das, was heutzutage u.U. als Musik hören verstanden wird (ich weiß nicht, wie es bei dir ist) ist nur ein Berieseln. Hast du schon mal wirklich nur Musik gehört, ruhig zuhörend, auf die Musik konzentriert, im Stereobild durch achtsames Lauschen/Hören versucht zu erkennen, wo im Raum welches Instrument plaziert ist?
Nicht jede Musik ist dazu geeignet, weil sie im Mainstream eben nur das produzieren was gerade in ist, was so viel heißt wie bekannt und bekannt heißt wieder gleich, wenige Variationen. ;-)
Musik kann Genuss sein, wenn man Genuss zu würdigen weiß. Aber allein schon zwei Dinge gleichzeitig zu machen, zersplittert ja quasi die Kapazitäten des Gehirns.
Also bitte, die Aussage, Musik hören erhöht die Leistungsfähigkeit des Gehirns, richtig verstehen. ;-)
Hallo IneedHelpOver90!
Wenn Musik an meine Ohren gelangt, ist es, als würde ich Gespräche hören. Musik hat einen Rhythmus, viele Stimmen (die Instrumente), und eine Melodie, die ich nachvollziehe. Außerdem löst sie Gefühle aus. Auch wenn natürlich keine Person da ist, der ich antworten könnte, höre ich darauf, was die Musik mitzuteilen hat. Das kann ich nicht ausblenden, also überhören.
Straßenlärm, Wind- oder Meeresrauschen hingegen kann ich gut ausblenden, da dies keine Strukturen und keinen kommunikativen Aspekt für mich hat.
Deshalb kann ich mich nicht gleichzeitig doll auf etwas anderes konzentrieren.
LG
gufrastella
Ich höre z.B. früh beim Frühstück manchmal Radio. Aber auch gibt es dort manchmal Musik, die ich einfach ausschalten muss, wenn die Melodie überhaupt nicht so meinem Geschmack entspricht.
Bei der Arbeit höre ich manchmal mit Kopfhörer (entspannende chinesische) Musik, weil ich dann mich besser konzentrieren kann.
Wenn ich für die Schule lernen muss und gleichzeitig Musik höre, habe ich nur Chaos in meinen Gedanken. Aber wenn ich z. B. Sport oder etwas Ähnliches tue, dann stört mich Musik nicht, weil ich mich nicht so sehr konzentrieren muss.