Warum kann ich nicht trauern?
Ich habe vorhin eine geliebte Person verloren. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie ich damit umgehen soll. Es kam so plötzlich. Wieso kann ich keine Tränen vergießen, obwohl mir die Person sehr viel bedeutet hat? Es ist keine Frage, dass ich traurig über den Tod bin. Aber wieso weinen manche und manche nicht? Heißt es, dass die Person die weint mehr trauert? Ich mache mir ständig Gedanken. Ich habe Angst, dass die Person qualvollen Tod hatte. Wenn, dann hätte sie wenigstens einen friedlichen Tod verdient. Sie hatte davor schon mit einer Krankheit anzukämpfen...
11 Antworten
Trauer hat viele Gesichter. Tränen sind kein Indiz für Trauer. Manche sind erst in einem Schockzustand. Das Gehirn hat noch nicht verarbeitet was da passiert ist und welche Auswirkungen es hat.
Hetze dich nicht. Lass dir Zeit und fühl dich nicht schlecht, nur weil du keine Tränen hast. Vielleicht kommen die noch. Vielleicht nicht. Vielleicht kommt stattdessen Wut und Aggression. In ein paar Stunden, Tagen oder Wochen.
Mein Beileid, ich drück dich.
Ich verstehe das ziemlich, denn jeder Mensch verarbeitet Dinge anders. Es mag am Typ liegen oder auch an der Beschaffenheit des Gehirns. Da dieses sowieso noch nicht genau erforscht werden konnte, kann man die Ursache wahrscheinlich auch nicht herausfinden.
Bei mir war es stets auch so, dass ich in gewisser Weise tragische Dinge nie so arg sah. Andererseits machte ich mir aber auch immer schon über Dinge Gedanken, die jemand anderer nicht so ernst nehmen würde. Und einen eher abstrakten bzw eigenartigen Humor habe ich auch, wenn ich das so beschreiben würde.
Wenn es jedenfalls um den Tod eines Menschen ging, da war es bei mir stets so, dass ich das wahrscheinlich nie begreifen konnte, dass dieser Mensch nun wirklich tot ist. Die Szenen am Friedhof bzw bei der Beerdigung kamen mir immer unwirklich vor. Und so war es auch bei den meisten Begräbnissen so, dass ich mit meinen Gedanken ganz woanders war. In meinen Gedanken lebten die Menschen sowieso weiter, also war die Vorhandenheit einer Leiche für mich oft ireell.
Aber ich trauerte parallel trotzdem um diese Personen, konnte das aber nie mit Weinen oder sonstigem Betrübtsein ausdrücken. Auch habe ich immer mit den Hinterbliebenen gerne über Ereignisse im Leben der Verstorbenen geredet, auch immer gener über lustige. Nach außen hin vermittelte ich also eher den Anschein als wäre es mir egal, dass dieser Mensch verstorben war, aber in Wahrheit war es einfach nur die Reaktion, die eben aus mir rauskam und das konnte ich nicht ändern.
Alles was du in dieser Situation tun kannst ist, wenn jemand Zweifel an deiner Reaktion haben sollte, dass du denen erklärst, wie es wirklich aussieht. Ich bin auch schon draufgekommen, dass es viele gibt, die herzzereißend und bitterlich weinen beim Begräbnis, aber wenn man sie Jahre nachher über die verstorbene Person etwas fragt, wissen die nicht mehr viel und sie ist ziemlich vergessen. Ist bei mir nicht so, denn ich weiß über die Menschen immer sehr viel, weil ich immer wieder über alle mögliche Ereignisse und Vorkommnisse nachdenke. Auch solche Unterschiede kann es geben.
Vielleicht findest du dich hier bei der einen oder anderen Beschreibung auch ein bisschen wieder. Ich wollte es auf jeden Fall mal aus meiner Sicht beschreiben , so wie ich das sehe.
Hey,
Also erstmal mein beilied!!! Es tut mir sehr leid für dich!
Es stimmt auf gar keinen fall, dass wenn du nicht weinst, du weniger trauerst! Wie hier schon erwähnt wurde, du stehst wahrscheinlich unter Schock und die Tränen kommn noch... Wenn nicht, dann ändert es auch nichts daran, dass dir diese Person sehr wichtig war und du sher traurig bist.
Ich hoffe, es geht dir bald besser, liebe Grüße elinaa12sng
Das hat absolut nichts zu sagen. Wenn du weinen musst, dann weine. Wenn nicht, dann eben nicht. Das ist okay. Außerdem hat dein Verstand den Verlust wahrscheinlich noch gar nicht richtig begriffen. Warte einfach mal die Nacht ab.^^
Ich musste damals auf der Beerdigung meiner Oma die ganze Zeit grinsen, weil ich an was witziges denken musste, das ich mit ihr erlebt hatte.
Eine ältere Dame von der Trauergemeinde hat daraufhin den Kopf geschüttelt.
Trotzdem war ich sehr traurig, aber ich denke dann lieber an die schönen Momente, die ich mit diesen Menschen hatte. Ist bei mir eben so und du trägst das Trauergefühl eben nicht so nach außen.
Das ist nicht schlimm.
Manche wissen nicht was in einem vorgeht. Es ist schön, dass du dich an die schönen Dinge festhälst.
Das kann ich auch nicht realisieren. Aber wenn ich so drüber nachdenke, ist es vielleicht gar nicht mal so schlecht. Die Person wird in den Gedanken und Herzen derjenigen weiterleben.
Auch wenn es etwas spät kommt, wollte ich mich für deine Antwort bedanken.