Warum ist das Schulsystem so unfair für Introvertierte Menschen?
Die mündliche Mitarbeit macht die hälfte der Note aus. Es ist so unfair. Jede 3 die ich habe, war nur wegen meiner Mitarbeit. Habe fast jede Arbeit 2en geschrieben.
Als ruhige Person hat man gar keine Chancen in dem Schulsystem
9 Antworten
Jaaa das ist wirklich so. Hatte in der Mittelstufe in Deutsch immer eine 1 geschrieben, aber meine Lehrerin meinte mündlich ne 3, deshalb gibts ne 2 im Zeugnis. Wortwörtlich weil ich zu still war.
Aber man gewöhnt sich irgendwann dran und in der Oberstufe wirds auch irgendwie einfacher, sich zu beteiligen, weils einfach interessanter wird
Also man sollte schon lernen, aus sich herauszukommen.
Jedoch mit einer schlechteren Benotung wird der Schüler eher demotiviert und m.E. nicht gefördert.
Daher finde ich es gut, wenn alle Kinder gefördert werden, je nach Leistungsstand. Jeder ist ok, wie er ist. Ob still oder zappliger.
Wir hatten in der Grundschule einen Parcours mit Aufgaben. Das heißt, dass an verschiedenen Plätzen im Klassenzimmer Aufgaben ausgelegt waren.
So kamen die stillen Kinder auch in die Bewegung und die Zappelphilippe hatten auch Beschäftigung, da man immer zu der neuen Aufgabe laufen musste und dann wieder zur Bearbeitung an den Platz. Manchmal musste man sich etwas einprägen und falls vergessen, nochmal vom Platz aufstehen und in der ausgelegten Aufgabe nachschauen.
Später gab es auch Wochenaufgaben, die man sich selbstständig einteilen musste. Finde ich gut, da man so lernt Prioritäten zu setzen und Zeitmanagement.
Das war alles in der Grundschule. In der weiterführenden Schule gab es sowas nicht.
Unser Schulsystem legt nicht ohne Grund wert auf zwei zentrale Aspekte: mündlich und schriftlich! Der eine hat seine schwächen im schriftlichen Teil, der andere im mündlichen Teil.
Spätestens im Berufsleben wirst du als introvertierter und schüchterner Mensch einfach Schwierigkeiten haben. Es wird schon beim Bewerbungsverfahren die ersten Hürden geben. Später im Kontakt mit Menschen wird es immer wieder ähnliche Anforderungen geben, denen man sich jeden Tag stellen muss.
Die Schule bereitet dich eben auf beide Teile vor... außer du willst später ein Büro, ohne Kundenkontakt und nur für dich alleine sein. Aber ein Großteil der Berufe ist eben doch bisschen anders.
... weil unser Schulsystem Dich da haben will, wo Du eben extrovertiert bist. Was nützt unserem Wirtschaftssystem jede Menge Leute, die nichts von sich geben und verschlossen sind? Nichts.
Gerechtigkeit gibt es nur als Wort. Gelebt wird es fast nie.
Bestimmte Schulfächer laufen ohne mündliche Mitarbeit nicht. Wie soll der Englischlehrer/die Englischlehrerin die Leistung bewerten, wenn der Schüler/die Schülerin einfach nichts sagt?
In manchen Fächern müssen auch Schüler von sich aus spontan Impulse bringen. Nur so kann man beispielsweise im Fach Geschichte sehen, ob jemand eigenständig denkt und seine Gedanken auch artikuliert.
Die meisten Wissenschaftler sind introvertierte :)