Warum hat sich die Gesellschaft verändert?

7 Antworten

Die Gesellschaft verändert sich immer - das ist weder positiv noch negativ.

Wenn du glaubst das die Veränderung (seit wann überhaupt?) ausschließlich negativ war, dann bist du naiv.

Wenn man sich die gesellschaftliche Entwicklung in Europa seit 2000 ansieht, dann gibt es sehr viele positive Aspekte. Ich gehe mal insbesondere auf Dinge mit technologischem Hintergrund ein, weil du ja "Technologie" die Schuld gibst:

  • Der Zugang zu Wissen ist dank Internet massiv vereinfacht worden. Dabei gibt es verschiedene Aspekte, die sich hier verbessert haben: Preis, Aktualität, Verfügbarkeit, unterschiedliche Quellen
  • Die Toleranz gegenüber Randgruppen ist definitiv größer geworden: z.B. gleichgeschlechtliche Ehen sind möglich, Homosexuelle werden deutlich weniger diskriminiert.
  • Man kann sich mit Menschen auf der ganzen Welt austauschen und andere Sichtweisen erfahren. Ohne teurer Telefongespräche oder der langsamen Post
  • Man hat immer ein Smartphone dabei - d.h. man kann Ungerechtigkeiten (Straftaten, Polizeigewalt etc.) schnell dokumentieren, man hat jederzeit Zugriff zu Informationen, kann mit Menschen kommunizieren (z.B. Notruf) uvm.

Wenn du Leute hörst die sagen "Früher war alles besser", glaube ihnen nicht. Der Blödsinn wird seit hunderten Jahren behauptet, gestimmt hat es nie. Es gab vielleicht vereinzelt Dinge, die früher besser gelaufen sind. Aber insgesamt hat sich die Menschheit mit Sicherheit weiterentwickelt.

Gesellschaftlicher Wandel passiert immer. Wir müssen ihn einfach akzeptieren, denn er war schon immer da und wird es auch immer sein.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ich bin sehr bewandert in der Politik.

In den letzten zehn Jahren ist die Technologie wirklich krass abgegangen.

Aber der Zusammenbruch gesellschaftlicher Normen durch die 68er und die Pille sind auch nicht zu unterschätzen.

Religion spielt nicht mehr die Rolle wie früher.

Frauen arbeiten und sind unabhängig. Ein uneheliches Kind ist keine Schande mehr.

Meistens reicht ein Gehalt zum ernähren einer Familie nicht mehr aus.

Und die gesellschaftlichen Milieus haben sich nicht nur finanziell, sondern auch bezüglich Weltanschauung und Werten immer weiter voneinander entfernt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Erfahrung in der Parteipolitik und als Reporter

1. Das Internet, Zugang zu vielen Informationen, die Müll sind, Leuten, die sonst früher unter der Autobahnbrücke oder in der Klapse sitzen würden haben plötzlich riesige Reichweiten und eine Plattform.

2. Der Blick für das Wichtige geht verloren. Unserer Gesellschaft ging es die letzten Jahrzehnte zu gut, da kommt eine Gesellschaft schon mal auf dumme Gedanken, sogenannte Wohlstandsprobleme.

3.Unqualifizierte Leute haben Macht. Leute ohne Ausbildung oder Studium, die niemals "schlechte Zeiten" kannten sitzen heute im Bundestag. Und füllen ihre Taschen.

4. Ideologie vor Mehrheitswille. Demokratie wird nur gewollt, wenn das bedeutet, links oder grün zu wählen.

5. Sittenverfall. Alteingebrachte Sitten, Bräuche, Traditionen, Praktiken, Werte werden als veraltet angesehen und nicht mehr beachtet. Aber es hatte eben einen Grund, dass es sie gab.

6. Unsere Geschichte. Alte Werte sollen am besten vergessen werden, aber niemals dieses eine Kapitel unserer Geschichte. Damit werden viele legitime Ansichten als unsagbar gebrandmarkt, das zerstört den politischen Diskurs und ist die wahre Gefahr für die Demokratie.

Die Gesellschaft ändert sich immer, ob zum positiven oder zum negativen liegt an uns.

Auch ein postivier Wandel kann erstmal als etwas negatives betrachtet werden, vielleicht weil man sich erst dadurch bewusst wird, das man den Iszustand eigentlich gar nicht möchte.

Technologie selber ist erstmal kein Problem, aber klar ist es oftmals schwierig, mit Dingen wie sozialen Medien usw verantwortungsbewusst umzugehen. Zum lernen gehören ab und an danna auch mal ein paar Fehlschläge dazu.

Zu guter letzt erinern wir uns vielleicht oft auch nur oder vemehrt an gute Dinge, was ja nichts schlechtes ist, aber anstatt der Vergangenheit nachzutrauern sollten wir uns überlegen, wie wir das, was vielleicht erhaltenswert ist, erhalten oder in die neue Zeit übertragen können.