Warum hat der Mond keine feste Himmelsrichtung (Frage vom 2019-12-10)?

6 Antworten

Hallo Traeumer300!

Warum sollte sich der Mond völlig anders verhalten als Sterne und Planeten.

Durch die Erdrotation wandern diese Objekte über den Himmel. Zudem bleibt der Mond durch seine Eigenbewegung gegenüber den Sternen täglich etwas zurück

Ich wünsche Dir eine schöne und Stress arme Woche.

Weil der Mond in ca. 28 Tagen um die Erde läuft, das tun die Sterne bekanntlich nicht. Wie bei der Sonne läuft auch der Mond täglich über den Himmel allein aufgrund der Erddrehung, natürlich um den 1/28. Teil einer Vollrotation korrigiert, den der Mondumlauf selbst aus macht.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Hallo Traeumer300,

ich bin mir ganz sicher, dass Du weißt, dass die Sonne jeden Morgen im Osten aufgeht, über den Himmel zieht und abends im Westen wieder untergeht. Und ich bin mir ganz sicher, dass Du auch weißt, dass das daher kommt, dass sich die Erde jeden Tag einmal um ihre eigene Achse dreht.

Richtig?

Wenn wir uns so weit einig sind, verstehst Du ganz bestimmt auch, dass diese Bewegung von Osten nach Westen die Sterne und der Mond jeden Tag ganz genauso mitmachen müssen. Einfach, weil diese Bewegung dadurch entsteht, dass wir uns auf einer bewegten Plattform befinden.

Auch der Mond und die Sterne gehen also im Osten auf, ziehen über den höchsten Punkt ihrer Bahn und gehen im Westen wieder unter. __Wann__ der Mond oder ein bestimmter Stern auf- oder untergeht, hängt aber auch noch von etwas anderem ab: Bei Sternen von der momentenan Position der Erde auf ihrer jährlichen Bahn um die Sonne - und beim Mond von der Mondphase.

Die Mondphase entsteht wiederum von der Bahn des Mondes um die Erde. Die Position des Mondes relativ zu Sonne __und__ Erde bestimmt, wie viel der von der Sonne beschienenen Seite des Mondes wir sehen.

Hier ist dazu ein Bild:

http://aktuelle-sonne.de/Mondphasen.pdf

Wie verändern sich also Auf- und Untergangszeiten des Mondes mit der Mondphase?

Fangen wir mal für Vollmond an: Der Mond erscheint uns voll und rund, weil wir genau auf die von der Sonne beschienene Hälfte des Mondes schauen. Das ist dann der Fall, wenn die Erde zwischen Sonne und Mond steht. Der Mond ist dann also der Sonne gegenüber: Der Vollmond geht (im Osten) auf, wenn die Sonne untergeht. Der Vollmond steht dann fast die ganze Nacht am Himmel und geht morgens im Westen gerade wieder unter, wenn die Sonne aufgeht.

Auf seiner Wanderung um die Erde bewegt sich der Mond aber jeden Tag ein paar Grad Richtung Osten zwischen den Sternen. Er verlässt also Richtung Osten diesen Punkt genau gegenüber der Sonne. Auf der Westseite des Mondes sehen wir deshalb jeden Tag etwas mehr von der unbeschienenen Seite. Der Mond ist nicht mehr voll, sondern abnehmend.

Durch diese Bewegung Richtung Osten geht der Mond jeden Tag etwas später auf und etwas später unter. Das heißt, dass es zunächst nach Sonnenuntergang etwas dauert, bis der Mond aufgeht. Auf der anderen Seite steht der Mond am Vormittag noch am Westhimmel.

Entsprechend wirst Du feststellen, dass der Mond, wenn Du jeden Tag zur selben Zeit nach ihm schaust, jeden Tag etwas weiter östlich steht - also "noch nicht so weit" auf seiner täglichen Runde ist, wie am Tag davor.

Im weiteren Verlauf wird der Mond sich immer weiter von Westen her der Sonne annähern. Die abnehmende Mondsichel wird immer schmaler, bis wir nur noch ganz am linken Rand des Mondes etwas von der beschienenen Seite sehen. Dann geht der Mond nur wenig vor der Sonne auf und nur wenig vor ihr unter.

Steht der Mond von der Erde aus gesehen in etwa in derselben Richtung wie die Sonne sehen wir ihn gar nicht, es ist Neumond. Wir blicken dann auf die unbeschienene Seite des Mondes. Und der für uns unsichtbare Mond steht wie die Sonne am Taghimmel.

Ist Neumond vorbei, hat sich der Mond weiter zwischen den Sternen Richtung Osten bewegt: Auf der rechten Seite sehen wir die erste schmale Sichel, das erste Stück der beschienenen Seite.

Der Mond steht dann etwas östlich der Sonne, geht kurz nach ihr auf und kurz nach ihr unter. Kurz vor oder nach Neumond steht der Mond also wie die Sonne am Morgen im Osten, am Abend Richtung Westen.

Jeden Tag wandert der Mond dann wieder ein Stückchen weiter Richtung Osten. Die Sichel am rechten Rand des Mondes wird damit jeden Tag wieder etwas breiter. Der Mond geht immer später auf als die Sonne, bis er ihr schließlich wieder gegenüber steht und rund 12 Stunden nach ihr aufgeht. Dann ist wieder Vollmond.

Also: Fazit:

Warum befindet sich der Mond ständig woanders?

Weil Du Dich auf einer bewegten Beobachtungsplattform (Erde) befindest. Wir drehen uns 1x am Tag um die eigene Achse und einmal im Jahr um die Sonne. Und zudem wandert der Mond einmal im Monat auch noch um uns rum.

Vor einer Woche sah ich ihn in Richtung Südosten, heute in Richtung Osten. Warum ist das so?

Wie gesagt: Das hängt von der Mondphase und der Tageszeit ab, bei der Du guckst.

Beobachtest Du an ein und demselben Tag den Mond mehrmals, zum Beispiel im Abstand von jeweils einer Stunde, so steht er jedesmal etwas weiter westlich als beim Blick zuvor, weil wir uns mit der Erde nach Osten drehen. Beobachtest Du zur selben Zeit an aufeinanderfolgenden Tagen, so steht der Mond von Tag zu Tag etwas weiter östlich, weil er sich um die Erde bewegt.

Und wie kann ich herausfindet, auf welcher Position der Mond wann ist?

Auf- und Untergangszeiten des Mondes kannst Du auf Webseiten wie heavensabove nachschauen.

https://www.heavens-above.com/moon.aspx?lat=0&lng=0&loc=Unspecified&alt=0&tz=UCT

Wenn Du es minutengenau brauchst, musst Du Deinen Beobachtungsort angeben. Nützlich für solche Fragen ist auch das Programm "Stellarium", das Du von www.stellarium.org herunter laden kannst. Auch dort gibst Du einmalig Deinen Beobachtungsort an und dann zeigt Dir das Programm immer den aktuellen Anblick des Sternhimmels. Mit schnellem Vor- und Rücklauf kann man dann schön die Bewegung des Mondes über den Himmel verfolgen.

Grüße

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Diplom in Physik, Schwerpunkt Geo-/Astrophysik, FAU

Der Mond ist kein geostationärer Satellit, der die Erde genauso schnell umrundet, wie diese sich um sich selbst dreht.

Der Mond braucht über 27 Tage für eine Umrundung und nicht 24 Stunden.

Traeumer300 
Fragesteller
 10.12.2019, 18:15

So viel ich weiß: Ein kompletter Mondmonat beinhaltet 29 Tage + 12 Stunden + 44 Minuten + 2,9 Sekunden. Das ist ein synodischer Monat.

Und was für nen Monat machen 27 Tage?

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Slarti  10.12.2019, 18:36
@Traeumer300

Soviel ich weiß, funktionieren Google und Wikipedia heute. Warum beantwortest du dir deine Fragen also nicht selbst?

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Traeumer300 
Fragesteller
 10.12.2019, 18:35

Ist der Vollmond stets im Osten,
Letztes Viertel im Norden,
Neumond im Westen,
und Erstes Viertel im Süden?

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