Warum gibt es Gras und Fleischfresser?

7 Antworten

Es ist eine Kaskade:

  • Einzeller, Algen, höhere Pflanzen usw. können mit Hilfe von Sonnenlicht (Photonen), Energie für ihr Leben aber auch energiespeichernde Moleküle synthetisieren.
  • Diese Stoffe, bspw. Zucker, sind für andere Lebewesen interessant, bspw. Pilze, Insekten, Bakterien, … Gazellen, Kühe, … Damit können sie ohne selbst aus Licht Lebensenergie zu generieren, leben. Und einige davon haben den Vorteil, sich auch noch frei zu lokalisieren zu können, also "gute Weidegründe" aufzusuchen.
  • Einfachere Lebewesen (Algen) bis höhere Lebewesen (Gazelle) speichern wiederum Stoffe (bspw. Fette) für ihre Lebensenergie. Diese Stoffe wiederum sind für weitere Lebewesen interessant, um weder aus Licht noch aus Pflanzen selbst Lebensenergie synthetisieren zu müssen. Das können bspw. Wale sein (Algen) oder hat die von Dir erwähnten Löwen.

Und wir Menschen können sowohl Bakterien, Algen, Pilze, Pflanzen als auch Fleisch usw. verdauen, was uns – im Besonderen bei letzteren – einen Vorteil in der Energiebeschaffung für unser "hungriges" Gehirn verschafft hat und uns zu ein großes, aktives Gehirn bescherte und uns (neben anderen) zum Menschen werden ließ.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Diplom in Physik

Der Grund sind die verschiedenen Verdauungssysteme. Tiere, die nur Gras fressen, müssen das besonders gut verdauen, damit sie es nutzen können und sich daher meistens Wiederkäuer.

Aber warum es die verschiedenen Verdauungssysteme gibt, weiß ich auch nicht.

Außerdem muss es ja Tiere geben, die die Grünfresser fressen, sonst gäbe es davon irgendwann zu viele.

"Photonen der Gräser"? Photonen sind Lichtteilchen, die haben mit Pflanzen nichts zu tun.

Die Antwort auf deine Frage ist einfach: Weil sie sich so entwickelt haben.

Fleisch zu fressen, ist eine gute Überlebensstrategie. Pflanzen enthalten nur wenig Energie. Man muss viele Pflanzen fressen um den Energiebedarf eines Körpers zu stillen.

Viel einfacher ist es das Fleisch eines Körpers zu fressen, denn da ist die Energie der Pflanzen nicht nur konzentriert, sondern auch in eine leicht zugängliche Form umgewandelt die man leicht verdauen und damit verwerten kann.

In Sachen Energie ist eine Zelle einer Pflanze eine metaphorische Holzkiste in der ein Stück Kohle liegt. Die Kohle brauchst du zum Heizen. Die Holzkiste ist schwer zu öffnen und es ist nicht viel drin.

Eine Zelle eines Tiers ist hingegen wie eine Pappschachtel in der ein ganzer Haufen Kohle liegt. Du kannst die Pappe leicht öffnen und hast viel Kohle zum Heizen.

Unschwer zu erkennen warum sich also Tiere entwickelt haben die andere Tiere fressen.

Aber warum machen das dann nicht alle Tiere so? Warum gibt es trotzdem Pflanzenfresser obwohl Fleisch mehr Energie liefert?

Ganz einfach: Strategie.

Fleisch läuft weg oder wehrt sich. Es zu bekommen, ist nicht leicht. Ein Löwe scheitert bei etwa 80% seiner Jagdversuche. Der effektivste Jäger der Welt ist die Libelle, die bei nur 20% ihrer Jagdversuche scheitert. Das heißt aber immer noch, dass sie von 10 Versuchen 2 verhaut und ihre Beute entkommt.

Die Chance zu verhungern oder sich zu verletzen, ist also immer gegeben. Großes Risiko, große Gewinnchancen sozusagen.

Pflanzen hingegen sind passiv. Sie sind da. Wenn man sie essen kann, kann man sie immer essen solange sie da sind und vielen Lebensräumen gibt es genug Pflanzen. Sie geben zwar wenig her, aber sind leicht zu haben. Man braucht also weniger Energie sie zu bekommen. Dafür muss man eben dauernd fressen um genug Energie zu erhalten.

Auch Gazellen ernähren sich nicht von den "Photonen der Gräser", sondern von deren Inhaltsstoffen. Genau genommen sogar zu einem großen Teil von Mikroorganismen, die sie in ihrem Pansen züchten und sogar mit Harnstoff düngen.

Jede Tierart muss sich auf eine Weise spezialisieren. Löwen können kein Gras verdauen und Gazellen können keine Tiere fangen. Allesfresser gibt es nicht sehr viele, bekannt sind Bären, Schweine und Menschen.

Was du dir anschaust, hört sich weniger nach einer Doku und mehr nach einer Esoterik-Märchenstunde an.

Evolution optimiert ein Gesamtsystem so, dass alles im Gleichgewicht ist. Ohne Löwen gäbe es bald kein Gras mehr und dann auch keine Gazellen.

Farelius  25.11.2022, 07:37

Die Evolution "optimiert" nichts. Es setzen sich Eigenschaften durch, die in einem entsprechenden Lebensraum aufgrund von z.B. Nahrungsverfügbarkeit das Überleben und die Reproduktion begünstigen.

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Farelius  25.11.2022, 12:46
@hologence

Ja, aber wenn man sagt "die Evolution optimiert etwas" klingt das, als würde die Evolution ein bewusster Prozess sein der das aktiv tut, also optimiert. Und dem ist nicht so.

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hologence  26.11.2022, 08:53
@Farelius

wenn das so klingt, dann ist das ein Artefakt ahnungsloser Zuhörer, die nie von Systemanalyse gehört haben.

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Farelius  26.11.2022, 10:43
@hologence

Nein, es ist einfach falsch formuliert.

Da hilft auch kein pseudo-mit-fachbegriffen-herumposen.

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hologence  26.11.2022, 21:24
@Farelius
pseudo-mit-fachbegriffen-herumposen

das muss ich zurückweisen. Ich habe nicht jahrelang beruflich Softcomputing betrieben, um mir ein Missverständnis anderer anhängen zu lassen. Selbst informieren, dann urteilen.

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Farelius  27.11.2022, 16:30
@hologence

Nochmal, es ist etwas anderes ob man sagt

Etwas wurde evolutionär optimiert

oder

Die Evolution hat etwas optimiert

Das Zweite ist nicht korrekt formuliert, denn die Evolution führt keine Optimierung durch. Die Evolution ist nichts was etwas tun könnte. Die Evolution beschreibt einen Prozess von Mutation und Selektion.

Und auch im Computing spricht man davon dass etwas evolutionär arbeitet, z.B ein Algo.

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