Warum gehen die meisten Menschen keine Risiken ein?

14 Antworten

Vermutlich hätte der Titel besser gelautet: "Warum gehen die Menschen in der DACH-Region keine Risiken ein?"

Denn das ist ein kulturelles Phänomen. Schweizer sind übervorsichtig und bedächtig, dabei vernünftig wie Schwaben. Österreich und Deutschland sind auch keine Länder der zweiten Chance nachdem man einmal hingefallen ist.

Mit der Verkürzung der Privatinsolvenz in Deutschland wird es langsam etwas besser. Jetzt sind es 3 Jahre, davor 6 und davor 30 Jahre. Das steckt noch in den Knochen. 30 Jahre Schuldner - da konnte man sich den Strick nehmen.

Ich habe mich um sowas nie gekümmert. Wenn mich ein Job angekotzt hat, habe ich ihn hingeschmissen. Das war in Deutschland nicht clever.

Privat hat sich Risikofreude hingegen ausgezahlt.

Ich habe mich mit 21 mal in eine Frau verliebt und ihr meinen Wohnungsschlüssel gegeben. Ihr gesagt sie könne kommen wann immer sie wolle. Ich kannte sie erst einige Tage.

Eine Woche später kam ich von meiner Ausbildung nach Hause (ich hatte schon ziemlich früh eine eigene Wohnung) und da lag ein Zettel auf dem Fußboden im Flur. Sie war da gewesen aber ich war arbeiten.

Sie schrieb sie ist jetzt zu einer Freundin gegangen und käme später wieder. Und so war es dann auch.

Daraus wurde eine jahrelange Beziehung. Sie war älter als ich und hat gemodelt und ich dachte: "Die bekommst du nie." Ich habe sie doch bekommen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Erfahrung in der Parteipolitik und als Reporter
KarateAndi6666  02.12.2023, 10:08

Scheinst mir nicht so ein Lappen zu sein wie die meisten User hier.

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Im Wohlstand der heutigen westlichen Welt haben die Menschen es nicht mehr nötig, dunkle Pfade zu wählen. Und wegen ihrer Mentalität haben sie eine Abneigung dagegen, sie sind zu vorsichtig und tun nur das, was ihnen der Staat sagt.

Vor vielen Jahren, als ich noch im kalten Deutschland lebte, wurde einst ein südländischer Junge von der Berufsberatung ausgelacht. »Hoch qualifiziert oder reich!«, anmerkten sie spöttisch, was er angeblich brauche. Doch ich habe sie dazu gebracht, uns ernst zu nehmen. Ich zog nach Griechenland und die Lehrer nannten mich mutig. Es war eines der ersten meiner vielen guten Entscheidungen, die ich je getroffen habe.

Viele Grüße,

Anastasiya🌷

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Das ist Teil einer gesellschaftlichen Kultur, die sich über lange Zeiträume entwickelt hat. Die Risikofreudigen sind nach Amerika oder sonstwohin emigriert, die anderen haben eine Vollkaskoversicherung abgeschlossen.

Vermutlich weil die negativen Beispiele in der Gesellschaft überwiegen, die wegen ihrer Risikobereitschaft auf die Nase gefallen sind, oder die Erfolgreichen die Vorraussetzung von Risikobereitschaft für ihren Erfolg lieber für sich behalten, weil Risikobereitschaft den Beigeschmack von Glück hat, anstatt Erfolg durch Können, Fähigkeiten, Intelligenz und Persönlichkeit - so wie man sich selbst und von anderen am liebsten gesehen werden möchte.

Vielleicht haben sie zuviel zu verlieren. Und trauen sich daher nicht. Sie wägen ab.

Wer nichts zu verlieren hat, für den ist es einfacher, Risiken einzugehen.

Ich habe lange gelebt nach dem Motto "no risk, no fun". Nach meinem zweiten Unfall habe ich gemerkt, was ich Menschen antue, die mich lieben. Wegen ihnen gehe ich weniger Risiken ein. Diese Menschen sind mir einfach wichtiger.