Warum gab es bei dem Tschernobyl Vorfall keine große Druckwelle?

12 Antworten

Ein Reaktor in einem üblichen Kernkraftwerk kann nicht wie eine Fissionsbombe explodieren. Dazu gibt es darin zuwenig spaltbares Material. Die Gefahr in einem Kernkraftwerk geht von einer möglichen Kernschmelze aus, die bewirkt dass der Reaktorkern nicht mehr im Containment zurück gehalten werden kann. Weiter können andere Stoffe die in einem Kernkraftwerk Verwendung finden oder bei einer unkontrollierten Reaktion entstehen exploideren.

So ist bei der Katastrophe von Tschernobyl zunächst der Reaktorbehälter aufgrund des hohen Drucks geborsten (das ist keine "Explosion" im eigentlichen Sinn) und dann der durch die unkontrollierte Kernspaltung entstandene Wasserstoff explodiert:

https://de.wikipedia.org/wiki/Nuklearkatastrophe_von_Tschernobyl#Ursachen

RubMon  03.04.2022, 12:09

Besser kann man deine Frage nicht beantworten - es war eine Wasserstoff - Sauerstoff Explosion (auch als "Knallgas" bekannt) die das Tach vom Reacktor weggeschleudert hat und damit den Reacktor freigelegt hat.

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Eine Dampfexplosion gab es schon. Immerhin hat es eine 1000 Tonnen schwere Abdeckung weg geblasen. Aber ein AKW ist eben nicht zur Zerstörung gebaut. Der Block 4 war trotzdem ein Trümmerfeld. Kommt davon, wenn man mit Kräften spielt, von denen man nichts versteht.
Noch schlimmer war, dass sie danach wie immer gelogen haben und versucht haben, alles zu vertuschen. Typisch Sovjetbande halt.

gonzo1233  13.12.2022, 21:50

Selbstverständlich hat der Schichtleiter gewusst, was passiert, wenn er alle Kühlmittelpumpen abschaltet und die Steuerstäbe vollständig raus fährt.
Dass weiß jeder im Kernkraftwerk, sogar der, der die Mülleimer ausleert.
Er wusste sogar, dass ihm dies verboten ist laut Betriebshandbuch.
Der Militärreaktor war auch recht unsicher ausgelegt und hatte nicht mal ein druckdichtes Containment.

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Bomben zielen auf eine plötzliche Freisetzung von Energie hin und sind so konstruiert.
Ein Atomkraftwerk muss aber kontinuierlich durch Kernspaltung Energie erzeugen. Dafür werden Neutronen gebremst. Diese Materialien waren auch im havarierten Reaktor noch vorhanden aber nicht mehr kontrollierbar.

Es hätte noch schlimmer kommen können.

nix mit konventioneller Detonation.

doch, Verpuffung. Zu heißes Wasser trennt sich in Knallgas und wird beim kleinsten Funken gezündet.

Die Explosion war eine Druckexplosion, keine nukleare Explosion. Die Leistung des Reaktors stieg dramatisch an, wodurch die Temperatur und damit der Druck in einer solchen Geschwindigkeit und in einem solchen Ausmaß anstiegen, dass der Verschlusskopf des Reaktors weggeblasen wurde.

Ihnen fehlte eine angemessene Eindämmung, wie es die meisten Länder hatten (und zu dieser Zeit hatten), daher ist sich jeder über den nuklearen Unfall bewusst und warum er so schlimm wurde (ganz zu schweigen von der Tatsache, dass sie mehrere Ausrüstungsausfälle hatten, von denen sie wussten).

Kernreaktoren können nicht wie eine Bombe nuklear explodieren. Die Kerngeometrie lässt dies nicht zu. Der Brennstoff ist dafür nicht kompakt genug, und Brennstoff für eine Atombombe, insbesondere Uranbomben, muss hoch, hoch angereichert sein, was für die meisten Kernreaktoren, die schwach angereichertes Uran verwenden können, ineffizient ist.

Tjrovennett  03.04.2022, 12:04

Nicht nur nicht kompakt genug ,sondern garnicht Hochgenuss angereichert ist der Uranbrennstoff

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