Warum arbeiten im Vatikan so viele gegen den Papst ?
Vor einiger Zeit sagte Papst Franziskus, Homosexuelle hätten ein Recht auf Partnerschaft. Kurze Zeit später hieß es von den Kardinälen, das wäre alles ein Missverständnis und es ist alles Sünde.
Heute sagte Papst Franziskus, dass man queere Menschen in der Familie auf jeden Fall akzeptieren muss. Aber morgen kommt dann wahrscheinlich wieder ein Brief von den Kardinälen, wo alles wieder umgedeutet wird.
Mich regt das jedes Mal auf, wenn der Papst; der Heilige Vater; der Stellvertreter Christi; (so seine Position in der Kirche) sich ganz öffentlich für Toleranz und Reformen ausspricht, aber seine eigenen Mitarbeiter dann wieder alles revidieren. Ich finde, das hat manchmal schon etwas von Entmündigung.
8 Antworten
Liegt wahrscheinlich daran, dass du denen nicht genau zuhörst.
Der Papst ist nicht frei, was er predigt. Sämtliche Priester, Bischöfe und Päpste sind dem katholischen Glauben verpflichtet.
Der katholische Glaube sagt, dass wir ALLE Menschen akzeptieren sollen. Das heißt natürlich, dass wir Menschen nicht ablehnen, weil sie eine bestimmte sexuelle Neigung haben.
Der katholische Glaube sagt ebenso, dass man nicht tun und lassen kann, was man will, wenn man es mit dem Glauben ernst meint. Das heißt, dass man sich mit der Sexuallehre der Kirche auseinandersetzen soll. Denn dort wird genau erklärt, warum die einen Praktiken gesund sind, und warum die anderen ungesund (sündhaft) sind.
Und weil viele Menschen anscheinend den Unterschied nicht kennen, der gemeint ist mit "Hasse die Sünde, aber liebe den Sünder.", müssen Papst und Kurie ab und zu deutlicher reden. Und wenn man dann nur mit halbem Ohr hinhört, kommt eben auch nur eine Halbwahrheit an.
die Kurie, also die Kardinäle, die rund um den Papst leben und arbeiten, haben schon immer jedes Moderne und Aufgeklärte bekämpft. Kein Papst ist bisher mit der Kurie fertig geworden. Man darf nicht vergessen, dass nicht so oft ein Kurienkardinal zum Papst gewählt wird, sondern meist kardinäle aus der Provinz. Und die haben keine Ahnung von den Intrigen und Machtspielchen der Kurie. Und da sie keine Ahnung als Outsider haben, werden sie mit diesen Höflingen kaum fertig. NIcht umsonst gab es - vermutlich aber falsche - Gerüchte, dass Johannes Paul I abgemurkst worden sei, nachdem er sich mit den Praktiken der Vatikanbank - Geldwäscheinstitut der Mafia - beschäftigen wollte.
Selbstverständlich. Aber trotzdem gilt, daß der Papst es in der Hand hat, wer in der Kurie sitzt. Meines Wissens könnte er theoretisch jeden einzelnen ohne Angabe von Gründen austauschen. Es ist sogar die Praxis, dass nach jedem Konklave alle Chefs der Kongregationen zurücktrten.
(Was - siehe Gelu Müller - sie natürlich nicht hindert, in der Öffentlichkeit weiterhin aufzutreten.)
ich denke, es ist einfach ein Kampf zwischen konservativen und liberalen Kräften, wie er sich in der gegenwärtig auch inner gesellschaftlich und über verschiedene Nation auftut.
Eigentlich wärs doch ganz schön, wenn der Papst und die Kardinäle gleichermaßen wieder mehr über Jesus sprechen würden als über queere Menschen, oder?
Vielleicht gäb's dann auch weniger "Missverständnisse".
Nicht alle Bischöfe sind mit so einem liberalen Kurs einverstanden den man in Deutschland befürwortet oder auch der Papst teilweise durchziehen will, in Polen Italien oder Ungarn ist man da viel Konservativer eingestellt und der Vatikan muss versuchen die Kirchen alle zusammenzuhalten
Naja, die Kurienkardinäle werden ja vom Papst bestimmt (wie die anderen Kardinäle auch). Da ist natürlich ein "Time Lag" drin, aber beim Tod von Johannes Paul II. waren fast alle Kardinäle von ihm selbst ernannt worden.
Und die Wähler von Franziskus waren alle von JP II und Benedikt ernannt worden, die zum konservativen Flügel zählten, und haben trotzdem einen Liberalen gewählt....