Warum war Homosexualität illegal?
Warum war die Homosexualität früher illegal, bzw. warum ist sie es in einigen Ländern immer noch?
Ich akzeptiere alle Meinungen, egal ob "gut" oder "böse".
Diese Frage dient nicht als Provokation sondern wurde von mir aus reiner Neugierde gestellt.
12 Antworten
Weil sie als Perversion angesehen wurde bzw. gegen religiöse oder weltanschauliche Richtlinien verstößt.
Religion ist einer der Hauptgründe von Homophobie, aber nicht der einzige.
Es waren Christen, die massiv nach 1945 gegen Homosexuelle gehetzt haben und sich für die Beibehaltung des §175 einsetzten. Kriminalisierung (Gefängnisstrafen) von Homosexuellen war gottgefällig:
So wurde auch der § 175 des Strafgesetzbuchs, eingeführt 1872 durch das Deutsche Reich, in der von den Nationalsozialisten verschärften Form beibehalten.
Auf Homosexualität (nur) unter Männern stand Zuchthaus bis zu zehn Jahren.
An der Hetze gegen Homosexuelle beteiligten sich auch die beiden großen christlichen Kirchen.
Auf katholischer Seite war das vor allem der „Volkswartbund“, dessen Vorsitzender direkt vom Erzbischof in Köln zu benennen war
https://mh-stiftung.de/wp-content/uploads/Kurzfassung.pdf
Davor lief das unter dem Begriff Sodomie. Mit diesem Wort haben Christen jede Sexualpraktik bezeichnet, die wider die Natur ist, darunter auch Analsex. Das "Laster wider die Natur" (vitium contra naturam).
Unter Natur verstand man damals aber etwas anderes als heute. Für Paulus ist langes Männerhaar auch wider die Natur:
14 Lehrt euch nicht die Natur selbst, dass es für einen Mann eine Unehre ist, wenn er langes Haar trägt,
https://www.bibleserver.com/LUT/1.Korinther11,14
Dank christlicher Missionierung wurde christliche Homophobie in die ganze Welt verbreitet und hat die Welt 2000 Jahre lang geprägt.
Zum Beispiel gab es im Süd-Pazifik gleichgeschlechtliche Beziehungen:
In many societies of Melanesia, especially in Papua New Guinea, same-sex relationships were an integral part of the culture until the middle of the last century.
Wann begannen die Probleme?
Mit christlichen Missionaren aus Europa. Ja, wer hätte das jetzt gedacht.
Many Melanesian societies, however, have become hostile towards same-sex relationships since the introduction of Christianity by European missionaries
Besonders aufgrund von eines gewissen Sexismus (siehe Antike—> der „weibliche/ passive Part“ war verpönt; homosexuelle Handlungen, die von Personen höheren Status ausgingen waren akzeptiert), aber auch aufgrund der mittelalterlichen Kirche, die die Moral durch Indoktrination stark prägte.
Gibt es auch noch eine Begründung, mit der man etwas anfangen kann?
Lies bitte meine Antwort.
der „weibliche/ passive Part“ war verpönt
bestimmte Eigenschaften von Frauen waren Teile von Kulten und göttlich.
https://de.wikipedia.org/wiki/Isis#Zum_Charakter
https://de.wikipedia.org/wiki/Vestalin#Pflichten_und_Aufgaben_der_Vestalinnen
Die Aufgabe der Vestalinnen ist mir durchaus bekannt, jedoch waren sie nicht mit dem Leben und dem Bild der „normalen“ Frau vergleichbar.
Das habe ich getan, jedoch ändert der höhere soziale Status der Vestalinnen nichts daran, dass „typisch weibliche Dinge“ in der Antike dennoch als negativ angesehen wurden. Die Rolle der Frau in der Antike (z.B der Polis Athen, aber auch in Rom bis in die Kaiserzeit hinein) war eher schlecht.
Hier übrigens Quellen:
https://webapp.uibk.ac.at/ojs2/index.php/historia_scribere/article/view/2350
Das habe ich getan
Nun, dann kennst Du jetzt die wahrscheinlichste Ursache für die Anit-Schwulen-Gesetze.
Du stellst deine Analyse der Problematik, die zweifelsohne nicht falsch ist, als einzigen Grund dar, was aber nicht stimmt. Das Problem ist nicht monokausaler Natur. Die Christianisierung und die Macht, die die Kirche im mittelalterlichen Feudalismus erlangte, nützte ihnen, die Bevölkerung hörig zu halten. Durch ihren Einfluss auf die Gesetzgebung, da Gott über dem irdischen Herrscher steht, konnten auch homophobe Gesetze durchgebracht werden. Die Homophobie gab es allerdings länger, was unter anderem auch schon in der Antike aus genanntem Grund zu beobachten war.
Ja, genau, das wird es wohl sein. Ich denke, dass diese Konversation keinen Sinn mehr hat.
Nach Auffassung einiger verbreiteter Religionen dient Sexualität nur der Fortpflanzung.
Dabei geht man davon aus, dass die Sexualität klar getrennt ist in 2 Gruppen: männlich und weiblich. Alles was davon abweicht ist krankhaft oder aus religiöser Sicht: nicht gottgewollt, weil daraus kein Nachwuchs entstehen kann.
Alles was nicht der Norm entspricht, muss also wider die Natur und somit falsch sein. Hinzu kommt die Homophobie einiger Menschen. Sie können nicht mit Menschen umgehen, die anders sind. Hat so ein Mensch Macht über andere, wird er also mit seiner ganzen Kraft und Möglichkeit Homosexualität bekämpfen. Viele kulturelle, politische oder religiöse Führer nutzen das.
Ferner geht es bei Vergewaltigungen um Gewalt und Macht, weniger um sexuelle Erfüllung. Nach Kriegen war es nicht unüblich den Unterlegenen komplett zu demütigen und zu besiegen mit Vergewaltigungen. Hier kam/kommt es oft zu analen Penetrationen, dem Trauma vieler heterosexueller Männer.
Das war eigentlich mehr als ironisch gemeint. Nun gut, bei dir muss man das wohl dazuschreiben. (wieder Ironie)
Du darfst gerne meine Antwort lesen.
So als Beispiel, wie man fundiert argumentiert und verständlich formuliert.
Bitte, gerngeschehen.
unbrauchbare Erklärung für die Anti-Homo-Gesetze.