Waren die Menschen vor 100-200 noch sehr ungebildet und dumm?

16 Antworten

Ungebildet und dumm ist nicht dasselbe und es gibt auch hochgebildete Menschen , die keine intelligenten Entscheidungen treffen.

Bildung über die Volksschule hinaus war als Privileg nur höheren Kreisen vorbehalten. Es gab ja nicht in jeder Kleinstadt ein Gymnasium, oft war damit eine teuere Internatsunterbringung verbunden.

Das Wissen früherer Generationen bezog sich mehr auf die natürliche Umgebung. Die Kinder schauten noch zu woher die Milch kam. Vermutlich waren die Menschen auch aufmerksamer.

Heute sind auf der Festplatte (Gehirn) insgesamt mehr Bytes gespeichert, aber im Lebenspraktischen gibt es zunehmend Wissenslücken.

Vor 200 Jahren gab es noch keine Schulpflicht. Das bedeutet ja nicht, dass die Menschen dumm waren. Höhere Schulbildung war was für Kinder wohlhabender Menschen und ein Studium natürlich auch. Als die Schulpflicht eingeführt wurde, war nur die Volksschule kostenlos. Für höhere Schulen musste Schulgeld bezahlt werden und auch die Ausbildungen mussten von den Eltern bezahlt werden. Wer Glück hatte und beim Meister auch noch die Werkstatt putzte und im Haushalt mithalf, der konnte auch mal kostenlos eine Lehre absolvieren.

Der Zugang zu umfassender Bildung war früher deutlich schwieriger, als heute. Ka, wann hier die Schulpflicht eingeführt wurde - dürften so 100-150 Jahre her sein? Aber auch da - und mehr noch in der Zeit davor - war Bildung eher eine Sache für gut betuchte Leute.

D.h. es gab mehr Menschen, die weniger gebildet waren, ja.

Aber das hat nichts mit Dummheit zu tun - nur mit fehlenden Möglichkeiten.

Nein, wenn sie dumm gewesen wären, hätten sie gar nicht überleben können. Sie wussten, wie man sich vor Kälte schützt, vor Hitze, vor Hunger, vor Durst, vor Dürren, vor Überflutungen. Sie haben ihr Essen selbst angebaut und ihre Behausungen errichtet, wussten sich auch in schweren Zeiten immer wieder selbst zu helfen, und davon gab es mehr als genug.

Wenn man sich dagegen die wohlstandsverwöhnten Leute von heute ansieht, die nur noch Gendersprache, Geschlechtsidentitäten und das neueste Smartphonemodell im Kopf haben, und sie solchen Lebensumständen aussetzen würde wie damals, ohne Strom, ohne fließendes Wasser, ohne bunt gemixte Lunchboxen, Supermärkte oder Rund-um-die-Uhr-Lieferservice, ohne richtigen Schutz vor Wind und Wetter, ohne Auto, das einen schnell zum Arzt oder ins Krankenhaus bringen kann, wenn man sich mal wieder irgendeine Seuche, eine Blut- oder Lebensmittelvergiftung oder sonst was eingefangen hat, die würden wahrscheinlich keine 7 Tage überleben.

Ja, ziemlich. Das Leben der meisten Menschen bestand in einfachen und monotonen Beschäftigungen, Schule ging nicht lange, Studium und hohe Bildung war nur für wohlhabende Männer gedacht die Eliten, Frauen und Arbeit eher at home. Heute weiß ein Teeni gefühlt mehr einfach durch Zugang zu Suchmaschinen wie Google.