War früher vor 30 40 Jahren Mobbing bei Auszubildenden normal ?

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Ja früher war es meistens rauer. 

Ich habe 1992 nach Abi und Zivildienst mit 21 meine Ausbildung angefangen - und wurde am ersten Tag vom Azubi im 3.lehrjahr zur Seite genommen und der sagte mir, das er wirklich nichts gegen mich habe sondern wirklich glücklich sei, das ich da wäre, das ich nun die drecksarbeiten übernehmen müsse, bis der nächste 'neue' Azubi käme ... und das ich am besten meine Menschenrechte mit der Jacke an der Garderobe aufhänge!

Und so war es! Und was soll ich sagen - nach einem harten ersten Jahr hat man sich kennengelernt - und einer der damaligen Ausbilder ist heute mein bester Freund und Patenonkel meines Sohnes!

'Mobbing' wird immer schnell gebrüllt, wenn man nicht gelernt hat Konflikte zu gewältigen!

Aber es gibt leider immer mehr Jugendliche die einfach nicht verstehen, das SIE sich in eine bestehende Gruppe integrieren müssen - und das kleinere provokationen auch dazu gehören, schon allein um zu sehen wie der andere mit Stress Situationen umgeht!

Wer aber einen vernünftigen Einstand in seiner Abteilung gibt - ggfs einfach mal nachfragt wie das sonst gehandhabt wird (z.b. Frühstück oder Kuchen) und auch mal über sich selber lachen kann, aber in der Zwischenzeit Augen und Ohren offen hält wenn einem was erklärt wird, auch selber mal Arbeit 'sieht' , wenn die Mülleimer voll sind, die werkstatt mal gefegt werden müsste oder die Kaffeemaschine leer ist, dann  registrieren das auch die Kollegen und nehmen das IMMER positiv auf - dann steigt man in deren Wertschätzung!

Oder FRAGEN - und nicht so tun als wenn man alles schon wüsste - und das am besten noch besser, weil You Tube das anders gezeugt hat... böser Fehler!

Motivation ist toll, besserwisserei ist jedoch tödlich - erst recht als Azubi!

Ich bin heute Meister und wenn ich einem Azubi etwas erkläre, sag ich ihm folgendes:

"Egal was du für eine arbeit auf dem Platz hast, du machst es so, wie ich es dir gezeigt habe! Denn dann weiß ich das du es schaffst! Wenn du deine Gesellenprüfung bestanden hast, interessiert mich der Weg der Fertigung nicht mehr, dann darfst du auch andere -schnellere- Techniken anwenden, aber dann bewerte ich nur die fertige Arbeit! - aber vorher gilt mein Gesetz; ich Zahl dein Gehalt also machst du es wie ich es dir sage!"

Ich muss mich neben dem betreffenden Azubi nebenbei auch noch um den Rest des Betriebs kümmern ;)

Und wer sich an die paar Regeln hält. hat ne super Chance richtig viel Input aus seiner Ausbildung mitzunehmen und darf auch danach gerne jederzeit auf ne Tasse Kaffee wieder kommen.

Wer aber meint irgendwie drei Jahre da abzuhängen und irgendwie die Prüfung zu bestehen als Ziel ansetzt, bei jedem Schnupfen krank feiert aber abends von den Kollegen in der Stadt gesehen wird, der darf sich nicht wundern wenn er sich als Außenseiter fühlt!

boiteschema  09.06.2019, 22:49

"und das ich am besten meine Menschenrechte mit der Jacke an der Garderobe aufhänge!" Das hört sich ja dann schon schlimm an. Was bedeutete das konkret? Dass man brutal zusammengeschlagen wurde? Keinen Lohn gezahlt bekam? Oder was ganz anderes?

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Vampire321  09.06.2019, 23:36
@boiteschema

Ne, dumme Sprüche, drecks-arbeiten (Stichwort ‚Gips-sickerbecken-reinigen‘ - das macht immer der jüngste Azubi, Müll runter bringen, einkaufen... drecksarbeiten halt. Mimosen sehen das als Schikane ... ist es aber nicht... es ist einfach der normale weg seinen Platz in so einem Team zu finden...

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boiteschema  10.06.2019, 00:11
@Vampire321

War das Mobbing oder noch keines? Wie soll man es sich vorstellen, mit einem Gips-Sickerbecken? Das war wohl ein Bauarbeiterbetreib oder sowas? Wo also eh ein ziemlich rauer Umgangston vorhanden ist? Und einkaufen? Privat für den Chef oder wie? Aber mit dem Gehalt war es ok? Und Überstunden? Urlaub? Ich meine, das hört sich ja alles halb so schlimm an, wenn man ansonsten relativ freundlich behandelt wird, wenn man alles gefügig so macht, wie angeordnet. Als ich ein Praktikum in einem Handwerksbetreib machte, musste ich auch fast nur niedere Arbeiten verrichten, aber ansonsten war es eigentlich nicht schlecht, die Leute waren freundlich und offen. Also nehme ich an, der Knackpunkt ist eher, ob man es akzeptieren kann, die "Drecksarbeit" machen zu müssen? Ich habe dort auch den Hof gekehrt, aber kam dadurch jetzt nicht so voll erniedrigt vor oder sowas.

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Mitte der 80er war das nicht mehr normal das einziegst was da der Chef noch verlangen konnte war das der Lehrling zb Bier mitbrachte wen er sich was zu trinken holte aber ab Mitte der 80er wurde das sogar auf dem Bau verboten in den 50-.70er durfte Azubis sogar noch geschlagen werden,und Die Firmen- wagen bzw auch mal den privatwagen des Chef womit er auhc zum Kunden fuhr zu waschen war normal auch wen man mal das am samstag machen muste.An meinem ersten Tag   war es scheinbar üblich das der gesllen der neuen Azubi 1 ,mal reinlegte was in meine fal so Schief ging das der Gessele sich selber Reinlegte aber das war aber auch schon mit Solchen Sachen

Das Wort Mobbing Existiere zu der zeit nicht mal...Auch wen das Verhalten in der Schule schon Mobbing gleichkam da muste man ein dickes Fell sich zu legen oder es schaffen das sich seine Peiniger Selbst bloßstellten oder sich selber zu Lachnummer machten .Das haben solche Menschen früher nicht Verkraftet und  tun es auch heute nicht wen man das Schaft.

 Dan  ist aber auch immer schluß  mit Mobbing!.

Das der Azub i immer die Drecksarbeiten macht ist normal aber das ist noch kein Mobbing.Egal ob dazu das Aufraümen in der Werkstatt gehörte oder beim Kunden den Dreck weg zumachen aber Das ändert sich  meistens nach 3 Monaten etwas.Oder wen der Nächste im 1ten anfängt-Auch bei mir kamm es mal vor das der Chef sagte ich bin dumm aber beim dritten mal habe ich gefragt wen ich so dumm bin wieso darf ich dann Selbständige arbeiten ?Da war Schluß damit.

Dem kann ich nur zustimmen. Früher wurden die Azubis nicht sehr gut ausgebildet. Sie bekamen nur die letzten Arbeiten zugeteilt. Das hat sich zum Glück sehr stark geändert.

Mobbing nicht ,aber ein härterer Umgangston,  es hieß immer Lehrjahre sind keine Herrenjahre. 

Mobbing war seltener als heute, aber Sachen ,wie Brotzeitholen ,Werkstatt aufräumen waren damals normal.

adlersammy 
Fragesteller
 10.12.2016, 23:26

Aber mir wurde gesagt das man auch gesagt bekam man sei zu blöd oder ähnliches ist das kein Mobbing?

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Schlauerfuchs  10.12.2016, 23:34
@adlersammy

Wenn es nach eine Fehler war nicht und 5 min später wieder vorbei ist ,hält es an auch ohne Fehler schon.

Aber es gab damals wie heute schlechte und gut Vorgesetzte.

Im Handwerk ohne Lehrlingswerkstatt war es damals wie heute ein Glückspiel. 

In der Industrie mit Lehrlingswerkstatt und Betriebsrat und Jugend -bzw Azubivertreter ist man heute sensibilisierter als vor 30 Jahren und so.

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Vampire321  05.02.2017, 13:49
@adlersammy

Nee, wenn dir jemand sagt, das du zu blöd bist, ist das kein Mobbing

Das ist normaler Umgangston in der Berufswelt der Erwachsenen in bestimmten Berufen...werd langsam erwachsen, mach deine Arbeit dann unterstellt dir auch niemand Dummheit!

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