Gab es früher mehr Auszubildende die in Ihrer Ausbildung Psychisch krank wurden als heute?

9 Antworten

Ich habe in den 80zigern meine Ausbildung absolviert. Was zu der Zeit anders war, so gut wie kein Mensch hat unangenehme Arbeiten, ein hartes Wort vom Meister oder allgemein die Umstellung von Schule auf Ausbildung sofort mit Mobbing, Stress oder Überlastung gleichgesetzt.

Das war dann halt so, wenn man Mist gebaut hat bekam man eine Ansage und es wurde vermittelt das man nicht nur Arbeiten machen kann die durchweg Spaß macht. Was ich auch immer lustig finde, wenn Azubis krampfhaft versuchen auszuloten welche Arbeit gehört zur Ausbildung und was ist ausbildungsfremd. Ihr könnt euch auf den Kopf stellen, Arbeitsplatz aufräumen und anderen Kollegen helfen gehört nun einmal in den normalen Arbeitsablauf, auch wenn es mit der eigentliche Ausbildung relativ wenig zutun hat.

Ich habe den Eindruck, heute ist es fast ein Volkssport hinter allem direkt eine mögliche psychische Erkrankung zu sehen und das auch lautstark als Schutzschild zu verwenden.

Ich denke das Problem ist mehr die heutige Einstellung das nicht wenige Jugendliche die Erwartung haben das ihre Bedürfnisse ausschließlich im Vordergrund stehen und der Rest hat sich dem anzupassen.

Alles was kein Spass macht ist Stress oder macht psychisch krank, ist bei einigen schon sowas wie eine Maxime.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Nein weniger. Liegt aber am System. Je mehr Leute Probleme haben, desto weniger kümmern sie sich um Andere. In Summe haben die Leute heute viel weniger Geld als früher, viel mehr Zukunftsängste und viel mehr Probleme mit arbeitstechnischen Dingen. Ergo wirkt sich das auch oft auf das Arbeitsklima aus. Früher wusste man öfter noch, dass Arbeitgeber/Arbeitnehmer abhängig sind voneinander. Es wurde auch dem Einzelnen mehr Verantwortung gegeben, was für mehr Zufriedenheit sorgt.

Heute hast du mit Ausnahme weniger Branchen viele Probleme die die Leute beschäftigen und viele Arbeitgeber die ihre Mitarbeiter als reine Arbeitssklaven sehen, dementsprechend entlohnen und mit ihnen umgehen. Natürlich führt dies auch vermehrt zu Unlust und einem Job, den man nicht gern macht. Und das wiederum führt zu psychischer Belastung, die auch irgendwann ihre körperlichen Auswirkungen zeigt.
Lustig ist, dass es sie noch immer gibt - die Firmen die einen wahnsinnig guten Ruf haben, ihre Mitarbeiter gut behandeln und bei denen jeder Job ein angenehmer ist. Aber es sind zu wenige um die Situation im Gesamten zu entschärfen. Ich denke das ist der Grund, warum heute viel mehr Menschen psychische Probleme durch die Arbeit bekommen als früher. Die Gesamtsituation ist schlichtweg unterirdisch und einem reichen Staat eigentlich unwürdig.

araneli 
Fragesteller
 21.11.2018, 07:47

Ich bin der Überzeugung früher war es schlimmer

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Kitharea  21.11.2018, 07:50
@araneli

Ich denke früher war es einfach anders (alles). Aber kann man sicher streiten drüber.

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Ich behaupte jetzt einfach mal NEIN! Sonst wären ja die psychischen Kliniken heute dermaßen überfüllt oder jeder 2. wäre bereits in Frührente! 

Die Psyche ist aktuell erst voll im Trend und selbst ein Pubertierender spricht von Depressionen, wenn seine Hormone verrückt spielen, was in der Pubertät übrigens vollkommen normal ist und mit einer Depression absolut gar nichts zu tun hat!

Kein Mensch brach oder bricht sich nen Zacken aus der Krone, wenn er/sie z.b. in einer kaufmännischen Ausbildung ist und kurz vorm Wochenende mal die Blumen gießt, die ja auch seinen/ihren Arbeitsplatz verschönern.

Der Abbruch einer Ausbildung, wird auch heute nicht als toll angesehen! Eine Ausbildung ohne mucken und murren abzuschließen, zeugt von Durchhaltevermögen - Punkt! 

Genau darum macht sich ein - oder gar mehrere Abbrüche, absolut gar nicht gut - daran hat sich überhaupt gar nix geändert!

"Lehrjahre sind keine Herrenjahre!" - warum sollte der Spruch denn veraltet sein? Wenn sich den so mancher Azubi heute mal ins Gedächtnis rufen würde, dann könnte er/sie noch viel mehr lernen, als nur das, was unbedingt zum Berufsbild gehört.

Son bisschen hat diese Aussage nämlich auch mit Achtung und Respekt vorm Chef und den älteren Kollegen zu tun. Zwischenmenschlich haben viele junge Menschen heute leider oft gar nix mehr drauf - schade eigentlich,  weil sowas zu jedem Berufsbild dazu gehört und weil sich sowas auch insgesamt aufs Betriebsklima auswirkt! Durch eine Ego-Einstellung, manövriert man sich nämlich selber ganz schnell ins Abseits und muss sich dann nicht wundern, wenn die älteren Kollegen ein wenig Nachschulung betreiben. Nicht alles ist übrigens Mobbing - wird aber heute oft gleich so bezeichnet und schlägt dem armen Azubi gleich auf die Psyche und dann noch die Arbeitszeiten.....!?

Übrigens wächst der Mensch an und mit seinen Aufgaben. Wenn jemand also grundsätzlich sucht und jammert: "das darf ich nicht, gehört nicht zum Berufsbild!" der bleibt spätestens im normalen Arbeitsablauf, als ausgelernte Kraft durchaus mal auf der Strecke, weil da nämlich auch mal Dinge zu erledigen sind, die auch nix mit dem Beruf zu tun haben.

Flexibilität war und ist auch in der heutigen Zeit gefragt und wer nur nach seinen Rechten sucht, ist alles andere aber keinesfalls flexibel!

Früher hat man sich wohl mehr mit seiner Ausbildung und weniger mit seiner Psyche beschäftigt. Das ist für mein Empfinden der einzige Unterschied!

Nein, sie war geringer. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass sich heute niemand mehr irgendwie durchbeissen kann, ohne Schaden zu erleiden...

nein, die gab es nicht.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung