War Frankreich 1880 ein Vielvölkerstaat, warum hat nur Französisch praktisch überlebt?
Also laut dieses Kommentars!
Wenn damals 80 Prozent der Bevölkerung andere Sprachen gesprochen haben, warum ließen die sich nur von 20 Prozent der Bevölkerung Frankreichs unterdrücken?
Österreich-Ungarn hatte doch das gleiche Problem, 20 Prozent Deutsch und 20% Ungarisch, also mit insgesamt 40 Prozent konnten die anderen Sprachen des Reiches nicht unterdrückt werden. Wie gelang das in Frankreich?
3 Antworten
Das stimmt so nicht. Im Jahr 1880 war Französisch die vorherrschende und offizielle Sprache in Frankreich. Es wurde von der Mehrheit der Bevölkerung gesprochen und als Bildungs- und Verwaltungssprache verwendet.
Dennoch gab es zu dieser Zeit in einigen Regionen Frankreichs starke sprachliche Minderheiten, die eine andere Sprache als Französisch verwendeten.
- Bretonisch: In der Region Bretagne (Bretagne) wurde und wird Bretonisch von einigen Bewohnern als regionale Sprache gesprochen. Es gehört zur keltischen Sprachfamilie.
- Okzitanisch: Okzitanisch oder auch Langue d'Oc genannt, wurde in Südfrankreich, insbesondere in den Regionen Okzitanien (Occitanie) und Provence, gesprochen. Es handelt sich um eine romanische Sprache mit mehreren Varietäten.
- Baskisch: Im Baskenland (Pays Basque) im Südwesten Frankreichs, das sich über Teile von Frankreich und Spanien erstreckt, wurde und wird Baskisch gesprochen. Baskisch ist eine isolierte Sprache und gehört keiner größeren Sprachfamilie an.
Diese sprachlichen Minderheiten hatten jedoch begrenzte Verwendungsmöglichkeiten für ihre Sprachen in offiziellen Bereichen wie Bildung und Verwaltung. Französisch war auch dort die dominierende Sprache.
Das stimmt so nicht. Im Jahr 1880 war Französisch die vorherrschende und offizielle Sprache in Frankreich.
Schon. Aber erst nachdem bereits nach der Franz. Revolution massiver Druck ausgeübt wurde und auch entsprechende Gesetze erlassen wurden, dass nur Französisch als einheitliche Sprache gelte.
Und Regionalsprachen wie z. B. das Bretonische wurden erst vor 70 Jahren offiziell anerkannt und dürfen unterrichtet werden.
Ich sehe das wie Fuchssprung. Meines Wissens gab und gibt es in Frankreich zwar einige regionale Dialekte und auch ein paar eigenständige Sprachen wie das Bretonische oder das Elsässerdeutsch, aber Frankreich war nie ein "Vielvölkerstaat" im eigentlichen Sinn des Wortes. Ich vermute, deine Quelle ist da im Irrtum, weil man in ländlichen Gebieten Frankreichs damals zuerst den Dialekt gelernt hat, der aber dennoch dem allgemeinen Französisch immer untergeordnet ist bzw. war.
Die regionalen Sprachen wurden in den Grundschulen systematisch "bekämpft" Wer auf dem Schulhof eine regionale Sprache bzw. einen Dialekt sprach, wurde bestraft und musste den ganzen Tag "un bonnet d'âne" (Eselsmütze) tragen.
bonnet d'âne obsolet [BILDUNGSW.] die Eselskappe Pl.: die Eselskappen
bonnet d'âne obsolet [BILDUNGSW.] die Eselsmütze Pl.: die Eselsmützen obsolet
weil der Zentralstaat nur Französisch als Nationalsprache wollte.
Warum wurden die diskriminiert