War es wirklich nur ‚‚Zufall‘‘, dass zwei Geschlechter entstanden sind, die biologisch so genau aufeinander abgestimmt sind, dass sie sich fortpflanzen können?
Es kann doch nicht sein, dass dahinter kein Plan steckt?
Was ist eure Meinung?
13 Antworten
Du meinst, es sei da irgend ein intelligentes Design dahinter?
In Wirklichkeit ist das System mit den zwei Geschlechtern nicht optimal:
- Die Hälfte der Individuen ist nicht gebärfähig. Das heisst doppelte "Gebärlast" von einem Geschlecht, um die Art zu erhalten.
- Weniger genetische Variation. Es sind nur Hälfte der Individuen zur Fortpflanzung verfügbar. Ich bin eine Frau. Man stelle sich vor, ich treffe eine Frau, die eine optimale genetische Ergänzung zu mir darstellt. Nope! Ich kann keine Kinder mit ihr zeugen.
- Selektionsproblem bei den Wirbeltieren. Die Weibchen bevorzugten kampfstarke Männchen. Wegen dieser Selektion sind nun bei den meisten Arten die Männchen stärker als die Weibchen. Und sie können den Weibchen nun die Nahrung wegnehmen. Das habe ich schon gesehen, bei einer Gepardenfamilie. Das Männchen nahm dem Weibchen und den Jungtieren die erjagte Beute ab. Das Recht des Stärkeren! Aber verheerend für den Fortbestand der Art, wenn Weibchen und Jungtiere derart konkurrenziert werden.
- Die Hälfte der Individuen muss die anstrengende Arbeit der Schwangerschaft und Geburt auf sich nehmen. Die "Zeuger", welche keine energie-intensive Aufgabe haben, konkurrieren heftig um die "Gebärerinnen". Dabei wird einseitig auf Kampfeskraft oder extreme Merkmale selektiert. Und nicht so sehr auf Fitness und Lebenstüchtigkeit. Ein Beispiel dafür ist dieser balzende Beifusshahn. Die "blubbernden Brüste" dieses Hahnes sind kein Beispiel für praktische Funktionalität. Sie entstanden wegen der Konkurrenz um die Weibchen. Die Hähne mussten immer extremere Merkmale entwickeln, um die Weibchen zu beeindrucken.
https://www.youtube.com/watch?v=CeI8gLMl9Vs
Ein intelligenter Schöpfer hätte andere Möglichkeiten gehabt. Zum Beispiel ein Universalgeschlecht. Bei dem die Individuen in der Jugend weiblich sind. Und sich dann im Alter in das männliche Geschlecht verwandeln. Hierbei hätten wir eine Selektion auf Lebenstüchtigkeit. Nur wer lange genug überlebt, wird zeugungsfähig. Und es gäbe mehr genetische Variation. Jeder kann mit jedem Kinder zeugen. Es gäbe nicht mehr so viele männliche Individuen. Denn es lebt ja nicht jeder so lange. Die altersschwachen Männchen würden nicht mehr so heftig mit den Weibchen und Jungtieren um Nahrung und Ressourcen konkurrieren können.
Der Plan ist, dass beliebig oft gewürfelt und probiert wird. Und dass das Ergebnis an die Nachfolger weitergegeben wird. So entsteht oft Abfall, der sich kaum ernähren und schlecht fortpflanzen kann.
Auf diese Weise werden Ergebnisse, die nicht zur Umwelt passen, seltener weitergegeben.
Eingeschlechtliche Vermehrung (z.B. Algen) gibt die meisten Nachfolger, bei zwei Geschlechtern schon weniger (es müssen sich ja zwei Individuen finden und auch noch einig werden).
Dass drei oder mehr Individuen (Gruppensex) notwendig sind, um Nachkommen zu zeugen, ist mir nicht bekannt.
Dass drei oder mehr Individuen (Gruppensex) notwendig sind, um Nachkommen zu zeugen, ist mir nicht bekannt.
Damit hast Du grade viele Leute sehr traurig gemacht... ^^
Ja, das hat sich evolutionär eben als sinnvollste Lösung bei Säugetieren herauskristallisiert. Es gibt aber eine Vielzahl von Lebewesen auf der Welt, bei denen das anders abläuft. Es gibt zum Beispiel asexuelle Fortpflanzung, bei der es nur Weibchen gibt. Es gibt Zwitterwesen, z.B. Regenwürmer, bei denen jedes Tier mit jedem Artgenossen Nachkommen erzeugen kann. Es gibt Tiere die ihr Geschlecht ändern können, z.b der clownfisch, und es gibt Organismen mit mehr als zwei Geschlechtern. Die Algenart Tetrahymena kann zum Beispiel 7 Geschlechter annehmen.
Aber wie schon gesagt, hat sich durch die Evolution offensichtlich die Zweigeschlechtlichkeit für Säugetiere als am Sinnvollsten herausgestellt.
Natürlich steckt dahinter ein Plan. Geschlechtliche Fortpflanzung dient der Vielfalt des Genpools, da so immer wieder neue Kombinationen entstehen können.
Ja. Nennt sich Evolution. Mit etwas Schulbildung wüsstest Du das auch, dass da kein "Plan" dahinter steckt.
Mit etwas Schulbildung wüsstest Du
Meine Schulbildung hat Wissen vermittelt, das mindestens 50 Jahre alt war. Bis Professoren das gelernt und an Lehrer-Studenten weitergegeben haben, braucht es schon zwei Generationen.
Prüfe selbst, welches Wissen wird dir in der Schule vermittelt, das vor 50 Jahren noch nicht bekannt war?
Dass man neue Erfindungen nutzt (z.B. Smartphone) meine ich damit nicht, sondern das Wissen, wie es funktioniert.
Und was, wenn die Evolution selbst mit zum Plan gehört?
Es gab da mal eine interessante Star Trek Folge zu, wo eine uralte Rasse das Universum erkundete und feststellte alleine zu sein. Aus einer gewissen Enttäuschung heraus pflanzten Sie die Saat des Lebens auf die unterschiedlichen Welten. Damit ließ sich auch begründen, warum ein Großteil der Spezies sehr ähnlich waren.