War der Osten oder der Westen mehr für die Wiedervereinigung?

8 Antworten

War der Osten oder der Westen mehr für die Wiedervereinigung?

Die Wiedervereinigung ging ausschließlich von DDR Bürgern aus, die jeden Montag mit immer größerer Teilnehmerzahl demonstrierten.

Im Westen sah man dem nur im TV zu. Man ahnte im Westen, das die Wiedervereinigung teuer werden wird, aber das die DDR so heruntergewirtschaftet war, das überstieg dann doch alle Befürchtungen.

Die Bundesrepublik wollte kurz vor der Wende die DDR als Staat anerkennen, leider kam es nicht dazu, das Wiedervereinigungsgebot wurde nicht aufgehoben.

Warschauer Vertrag (1970):

  • In diesem Vertrag erkannte die BRD die bestehende Grenze zur DDR an, was als Schritt zur faktischen Anerkennung der DDR gewertet wir
  1. Grundlagenvertrag (1972):
  • Dieser Vertrag regelte die Beziehungen zwischen der BRD und der DDR und stellte eine formelle Anerkennung der DDR als Staat dar.
DDR Wohnkultur--Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur

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Woher ich das weiß:Berufserfahrung
 - (DDR, BRD, deutsche Geschichte)
War der Osten oder der Westen mehr für die Wiedervereinigung?

Nach dem Krieg war der Osten für eine Wiedervereinigung.

Der Westen, bzw. seine drei Besatzungsmächte waren dagegen und machten die ersten Schritte zur Trennung:

Die Deutsche Mark wurde am 21. Juni 1948 in der Trizone und drei Tage später in den drei Westsektoren Berlins durch die Währungsreform 1948 als gesetzliches Zahlungsmittel eingeführt und löste die Reichsmark und die Rentenmark als gesetzliche Währungseinheit ab.

Einen Monat später: Deutsche Mark der Deutschen Notenbank (24. Juli 1948 bis 31. Juli 1964)

Die Bundesrepublik Deutschland entstand nach der Niederlage des Deutschen Reiches im Zweiten Weltkrieg unter der folgenden Herrschaft der Besatzungsmächte in Nachkriegsdeutschland. Auf Veranlassung der Westalliierten wurde das Gebiet der westlichen Besatzungszonen (Trizone) mit dem Inkrafttreten des vom Parlamentarischen Rat ausgearbeiteten Grundgesetzes am 24. Mai 1949 staatlich neu organisiert.

Fünf Monate später: Die Gründung der DDR am 7. Oktober 1949 auf dem Gebiet der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ), mit dem sowjetischen Sektor von Berlin als Hauptstadt, erfolgte vier Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges.

Tatsächlich war niemand für die (Wieder)Vereinigung auf Seiten der Bürger - weder in Ost noch West.

Im Osten wollte man nämlich nur eines: Freiheit - und zwar die gleiche Freiheit wie die Menschen in der Bundesrepublik Deutschland. Vielleicht wollten sie auch noch ein Leben ohne ständige Überwachung. Aber tatsächlich wollte die absolute Mehrheit der DDR-Staatsbürger keine Union beider deutscher Staaten.

Und in der besagten BRD hat man sich zwar gefreut, dass die Mauer fiel - aber einen Sturm von Menschen aus der noch existierenden DDR wollte tatsächlich niemand haben. Sie wurden als Belastung empfunden. Es herrschten im Endeffekt nach dem Mauerfall Zustände, wie wir sie 2015 mit der Flut der Asylsuchenden wieder erlebt haben.

Aber wir werden dies niemals genau wissen, da es weder in der BRD noch in der DDR jemals eine Volksabstimmung gegeben hat. Die Bürger wurden niemals befragt. Der Zusammenschluss - na sagen wir: Der Anschluss der DDR an die West-BRD wurde zwischen den Regierungen ausgemacht und einfach durchgezogen.

Und genau das ist der Grund, warum 36 Jahre nach dem Mauerfall immer noch eine Mauer steht - und zwar in den Köpfen des nun einzigen Staates namens Bundesrepublik Deutschland.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Menschlichkeit ist mein persönlicher Grundsatz!

Tabernakel  09.02.2025, 21:21

Eine gute Gesprächsbasis ...👍🤝✍

Fjodor2016 
Beitragsersteller
 10.02.2025, 02:18

Danke für die ausführliche Antwort

Im Westen war die Wiedervereinigung in der Präambel des GG festgelegtes Staatsziel.

Im Osten gab es bei der ersten freien Volkskammerwahl eine deutliche Mehrheit für die Parteien, die die Wiedervereinigung zum Ziel hatten.

Du meinst sicher die Ostdeutschen und die Westdeutschen. Eine Himmelsrichtung kann nicht für etwas sein .

Die Ostdeutschen waren mehr dafür. Den Westdeutschen war das eher egal. Ihnen ging es ja gut. Die Ostdeutschen hatten ein gescheitertes System hinter sich. Sie sehnten sich nach Wohlstand, Demokratie und Fortschritt. Das alles erhofften sie sich von der Wiedervereinigung . Zum größten Teil ist das auch eingetreten.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Habe in der DDR gelebt, weiss eine ganze Menge darüber.