Wann ging es Deutschland und der Bevölkerung im Durchschnitt eurer Meinung nach finanziell und wirtschaftlich am besten (also Staats- und Privathaushalte)?

Das Ergebnis basiert auf 27 Abstimmungen

2013 (vor der Flüchtlingskrise 2015/16) 41%
2019 (kurz vor der Corona-Krise) 30%
1972 (vor der ersten Ölkrise) 19%
2005 (vor der Finanzkrise 2006/2007-8) 7%
1986 (vor dem Wall Street Crash 1987) 4%
1992 (kurz nach der Wiedervereinigung) 0%
1978 (vor der zweiten Ölkrise) 0%

7 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
1972 (vor der ersten Ölkrise)

Mit einem normalen Gehalt Familie, Haus, Auto, Urlaub und Rücklagen finanzieren war damals noch am ehesten möglich.

Ich hab immer wieder das Gefühl, dass diese emotionalen Debatten rund um Migration und Flüchtlinge immer wieder die Fakten verschwinden lässt.

In der heutigen, modernen Zeit geht es uns so gut wie noch nie. Hier sind ein paar interessante Fakten.

Ja, es gibt immernoch Kinderarmut, Altersarmut, den Niedriglohnsektor und zu viel Arbeit für die Tafeln. Das lässt sich faktisch alles beweisen. Trotzdem lassen Parteien wie die AfD gerne mal den Eindruck da, dass unsere Rentner wegen der Flüchtlinge arm sind. Das ist falsch. Migrationspolitik und Rentenpolitik sind unterschiedliche Felder.

Deutschland hat eine gesunde Mittelschicht und eine übersättigte Oberschicht. Dass wenig bei den Einkommen bis 1.250-1.500€ ankommt, ist ein politisches Problem. Da hilft es übrigens auch nicht, migrationsfeindliche Politik zu betreiben. Genau diese führt nämlich Menschen in den Niedriglohnsektor und in illegale Einwanderung.

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Woher ich das weiß:Hobby – Jahrelang Beschäftigung
 - (Geld, Arbeit, Geschichte)

in den 1960er Jahren

  • da hatten noch nicht alle alles
  • da konnte man noch nicht aus em Vollem schöpfen
  • da arbeitete man noch um sich etwas leisten zu können
  • da war noch nicht alles selbstverständlich
  • da gab es die "Staatsversorgung" noch nicht wie heute
  • wer sich selbständig machen wollte, durfte sich seine "Erstausstattung" noch selbst verdienen.

... zu dieser Zeit war man noch stolz auf das Erreichte und nicht auf das Alimentierte.

2019 (kurz vor der Corona-Krise)

Und danach. Das Jammern vieler ist einfach nur auf einem enorm hohen Niveau.

In Zeiten des Wirtschaftswunders und vor der ersten Ölkrise mag eine reflexartige Antwort sein. Aber man darf nicht vergessen, dass man damals auch hart und lang für vieles arbeiten musste, was heute selbstverständlich ist. Viele Dinge, gerade im Bereich der Elektronik, gab es noch gar nicht.

Heute haben wir eine Situation, wo zum einen sehr vieles möglich ist. Auch so einiges, was früher zum absoluten Luxus gehörte. Dennoch kann es sich weiterhin nicht jeder leisten. Dinge haben im Geldbeutel an Gewicht gewonnen, die einen Schiefstand bewirkt haben (Mieten und zwischenzeitlich Energiekosten).

Dennoch würde ich sagen, dass es uns heutzutage deutlich besser geht als auch zu Zeiten des Wirtschaftswunders. Wir sind eines der reichsten und lebenswertesten Länder der Welt. Was bei uns als Lebensminimum gilt, davon träumen sehr viele. Und doch leisten wir uns das. Wir diskutieren über missstände in der Pflege und die Diskussion ist wichtig. Aber in vielen anderen Ländern gibt es so etwas gar nicht für alle.

Die Finanzkrise hat eine Delle verursacht. Ja. Dennoch war die Zeit 2005-2008 immer noch eine Aufräumphase dessen, was Kohl hinterlassen hat. Er hatte ja das Land an die Wand gesetzt und all die Dinge danach gab es vor allem, um den Karren aus dem Dreck zu ziehen.

Wir haben aber die Finanzkrise gut weggesteckt. Die Flüchtlingskrise zumindest wirtschaftlich/finanziell ebenfalls. Corona hat gar nicht so für Probleme gesorgt. Die großen Pleitewellen gibt es bis heute nicht. Im Gegenteil: Wir stehen verdammt robust da und 2022 war trotz Neonazi Putin und der nächsten gigantischen Krise doch ein überraschend stabiles Jahr mit auch beispielsweise über 400tsd neu entstandenen Jobs. Stehen wir besser da als vor Corona? In Summe vielleicht nicht, denn einiges hat Auswirkungen. Das Geld-Reinpumpen hat die Wirtschaft und die Haushalte weitestgehend am leben erhalten, ist aber einer von mehreren Inflationstreibern. Zudem sind Schulden gemacht worden. Notwendig, aber sie wurden gemacht.

Aber wir stehen auch denke ich nicht wirklich schlechter da als vor Corona. Vor allem auch, weil viele Unternehmen den Arsch hochbekommen mussten und plötzlich wieder teilweise ein Innovationsfestival abgefeuert wird. Corona war vielleicht zufällig ein Weckruf zur richtigen Zeit.

CorgiMcweasel 
Fragesteller
 12.07.2023, 14:45

Interessant. Und was ist mit den Pleitewellen der kleineren Läden, NIedergang einiger größerer Firmen wie Warenhäuser&Versandhäuser sowie Familienbetriebe in den letzten Jahrzehnte?

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xubjan  12.07.2023, 15:03
@CorgiMcweasel

Es gibt seit Corona so wenig Firmeninsolvenzen, wie zuletzt 1992. Das betrifft die Jahre 2020, 2021 und 2022. Trotz auslaufender Hilfen blieb bis heute die Welle aus. Also auch keine Nachholeffekte.

Der Trend hatte sich davor schon angekündigt. Also auch schon 2017, 2018 und 2019 sank die Zahl der Insolvenzen.

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NicoFFFan  12.07.2023, 15:15

Da kann ich nicht in allen Punkten zustimmen. In der Zeit vor Corona ging es uns eindeutig besser. Es gab vor Corona keine Hyperinflation. Vor 2020 war die Inflationsrate noch recht niedrig. Zudem lebte man in der Zeit noch in Sicherheit. Heute weiß man überhaupt nicht mehr, wie es weitergeht, vor allem auch wegen Putin, aber auch wegen unseren Politikern, die nicht verhandeln wollen. Zudem halte ich auch von dem, was die Grünen mit ihrem Heizungsgesetz treiben überhaupt nichts, das führt noch zu viel mehr Stress und Armut. Gerade für Mieter wird das problematisch, aber zum Glück gibt es noch Gerichte, wie das Bundesverfassungsgericht, die unabhängig entscheiden. Hoffe sehr, dass die es auch im Herbst noch nicht durchbringen. Hoffe zudem sehr, dass wir 2025 eine Regierung ohne Grün bekommen. Schon eine GroKo ist immer noch besser als irgendeine Koalition mit den Grünen.

Auch der Fachkräftemangel ist ein Problem der momentanen Zeit, insbesondere aufgrund der Energiepolitik, aber auch sämtlicher anderen viel zu hohen Abgaben.

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xubjan  12.07.2023, 17:56
@NicoFFFan

Es gibt auch jetzt keine Hyperinflation. Das wurde dir schon vor Monaten erklärt, dass du hier Unsinn verbreitest.

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