Wäre eine Trennung richtig?

2 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich bin früher viel per Autostopp gereist. da erzählen einem dann die Autofahrer oft die intimsten Dinge, wissend, dass man sich dann nie mehr sehen wird.

Ein Mann, etwa Anfang 70, hat zu mir gesagt, dass er für seine Frau nichts mehr empfindet außer abwechselnd Gleichgültigkeit und Hass, und er weiß, sie empfindet genau so, udn dass sie sich gegenseitig das Leben zur Hölle machen. Und dann sagte er: ic wünsche weder ihr noch mir den Tod, udn es wäre mir egal, wer von uns als erstes stirbt - aber ich hoffe, dass einer von uns beiden bald stirbt, denn dann hat der andre wenigstens noch ein paar schöne Jahre...

Es gibt Menschen, für die ist eben Trennung auch in einer schrecklichen Beziehung einfach keine denkbare Option.

ich weiß nicht: ist es Mangel an Kraft, oder die Gewalt des "bis dass der Tod euch scheidet"...

Inkognito-Nutzer   11.02.2024, 14:06

Ich denke so ähnlich ist es bei ihm auch. Er hat schon öfters gesagt: "Naja, vielleicht verlässt mich meine Frau ja doch mal." Und dabei weiß er, dass sie das nie tun wird/kann.

Und manchmal sagt er: "Sie ist stark übergewichtig. Ihr Atem rasselt manchmal. Wer weiß, wie lange sie noch lebt."

Oder auch: "Meine Eltern sind jung gestorben. Wer weiß wie lang ich noch lebe."

Ich denke der denkt da manchmal auch in diese Richtung. Affären sind anscheinend seine einzige Ausweichoption um mal nochmal sowas ähnliches wie Liebe zu haben.

Trennen kann er sich nicht, da würde ihn sein Gewissen auffressen, da die Frau ihre Heimat eben aus Liebe zu ihm vor über 30 Jahren aufgegeben hat und ohne ihn hier aufgeschmissen wär.

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Er braucht nicht in dieser Hölle weiter zu bleiben.

Der erste Schritt wäre, mal mit seinen Kindern zu sprechen. Nichts zu beschönigen, aber auch nichts verteufeln.

Auch seine Frau hat Möglichkeiten offen, wenn es zu einer Scheidung kommt. So könnte sie retour in ihre Heimat.

Vermutlich könnte sie dort wunderbar leben, mit dem was ihr, ihr Exmann an Unterhalt bezahlt oder aber sich dort eine Arbeit suchen, um anständig davon leben zu können.

Ziemlich sicher, würde sie sich in ihrer eigen Kultur unter Landsleuten, wesentlich besser fühlen als hier.

Wenn er schon befürchtet, dass sie ihn vergiften könnte, sollte er bei der Eröffnung, dass er die Scheidung möchte, die Möglichkeit haben, irgendwo vorübergehend zu leben, bevor er was eigenes gefunden hat.

Das könntest du ihm offerieren, dass er so lange bei dir auf der Couch übernachten kann.

Inkognito-Nutzer   11.02.2024, 14:41

Genau das habe ich auch schon mal gesagt. Wir haben letztes mal lange darüber geredet. Er sagt, seine Frau sei die perfekte Mutter gewesen, wofür er ihr auch extrem dankbar sei. Die Kinder lieben sie. Sie würden das nie verstehen. Er wäre für immer der Böse und könne das nicht.

Seine Frau könne auch nicht in die Heimat zurück. Ihre Kinder leben hier. Das wäre jetzt ihr zu Hause. Die Kinder kommen jede Woche mehrmals mit Partnern zu Besuch.

Außerdem hatte seine Frau in ihrer Heimat ein Drogenproblem und war in etwas abgestürzt. Da hatte er sie rausgeholt. Er hat auch Angst, dass sie da rückfällig werden würde.

Trotz allem kann er seiner Frau auch bis heute nicht verzeihen, dass sie getrunken hat, als sie schwanger war, weshalb eines der Kinder etwas zurückgeblieben ist.

Und irgendwie glaub ich, mag er auf eine seltsame Weise seine Frau trotzdem noch. Zumindest schenkt er ihr wohl zum Valentinstag und Hochzeitstag was.

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