Wäre das nicht eine Möglichkeit?
Psychopathen gelten ja als unheilbar, ist ja bekannt, aber was weniger bekannt ist das Psychopathen einen on off Schalter haben, wieso könnte man dann nicht mit Hilfe von z.b. von neurofeedback den Empathieschalter auf immer an schalten, hätte man damit nicht die Psychopathie an sich geheilt?
4 Antworten
Ich würde gerne wissen, woher du das mit dem "On-off-Schalter" gehört hast? ^^' ...
Wir wissen, dass Menschen mit einer antisozialen Persönlichkeitsstörung (= Psychopathen) deutliche Veränderungen in für Empathie notwendigen Hirnarealen zeigen bzw. in der neuronalen Vernetzung dieser untereinander. Ihr Gehirn ist dafür schlicht nicht "gemacht", es fällt ihnen einfach schwerer, das zu lernen und sich in andere Menschen empathisch hineinzuversetzen.
Oder, in Fachsprache:
"Die Ergebnisse zeigen übereinstimmend anatomische Veränderungen, die in erster Linie ein ventrales System betreffen, das den vorderen Schläfenlappen mit den vorderen und ventralen Frontalbereichen verbindet, sowie ein dorsales System, das den medialen Frontallappen mit dem posterioren cingulären Kortex/Precuneus-Komplex und wiederum mit medialen Strukturen des Schläfenlappens verbindet. Daten aus der funktionellen Bildgebung deuten darauf hin, dass in diesen beiden Gehirnsystemen relevante Störungen des emotionalen Flusses auftreten können, und legen spezifische Mechanismen nahe, über die Emotionen bei psychopathischen Personen während moralischer Herausforderungen anormal in die Kognition integriert werden." (Pujol et al., 2018, 10.1017/S0033291718002507)
Das alleine macht aber noch keine antisoziale Persönlichkeitsstörung. Mit einer angemessenen, liebevollen Erziehung und einer stressfreieren Umgebung werden Kinder mit diesen gehirnanatomischen Besonderheiten deutlich seltener auffällig (Black, 2015, 10.1177/070674371506000703)
Es ist also (leider) nicht so, dass es dort einen "On-Off-Schalter" zu geben scheint. Der On-Off-Schalter liegt vielmehr in einer entwicklungsförderlichen, stressfreien Umgebung im Kindesalter, wo Emotionen, Empathie und Selbstkontrolle gelernt werden.
Lasst uns liebevoll zu unseren Kindern sein und es wird weniger Psychopathen geben! Aber selbst das wird das Problem nicht vollends lösen...
Als betroffener kann ich sagen sehr treffend , allerdings nicht ganz zutreffend , Empathie ist vorhanden wenn gewollt , auch wenn sie mehr aus vorhanden erfahrungen, Kines alter Emotionen , Visualisierung und intuitiven lesen von Mimik und körpersprache , sowie Nachahmung dieser besteht , so setzt sich gedanklich ein Recht genaues Bild der Emotion und der daraus entstehenden psychischen Belastung und folgen zusammen , auf das man dann reagiert , wenn ich meine sogenannte Empathie ausschalte , bedeutet das nicht viel mehr als das das lesen von Mimik , körpersprache , stimmfarbe , Atmung und allen anderen Indikatoren aus Wut oder Desinteresse abschalte. Hab mich sehr viel mit dem Thema beschäftigt , seit dem ich weiß warum ich anders bin und hab's so gut im Griff dass ich mittlerweile ne eigene Familie und nen langjährigen Freundes Kreis habe die alle Bescheid wissen
Oh, vielen lieben Dank für deinen Erfahrungsbericht! :) Das ist immer super wertvoll! Was, würdest du sagen, braucht es für Kinder, die davon betroffen sind, damit sie gut und gesund heranwachsen können?
Gab es nicht eine niederländische Studie wo man 18 diagnostizierten Psychopathen Videos gezeigt hat und denen dann gesagt wurde das sie sich aktiv in die Personen im gezeigten Video hineinversetzen sollen, weshalb sie eine "normale" Reaktion im Gehirn hatten?
Weiß nicht? Hast du einen Autor oder so? Dann könnte ich das nochmal nachschauen.
Joa mach das das Thema ist echt interessant
Richtig, vielen Dank. Allein der Erwartungseffekt ("Es muss ja etwas passieren") führt zu Ergebnissen... vergleichbar mit einem Placebo.
Hatte bisher noch nicht die Zeit, mit einzulesen in die Studie von Keysers; bin jetzt auch das WE dienstlich unterwegs. Vielleicht schaffe ich es danach. Hattest du die gefunden, Merkur?
Leider nein , ich bin einer und der Empathie Switch hat nichts mit Erwachsenen Emotionen zu tun , es sind extreme aus der Kindheit bekannte Empfindungen die je nach Bedarf logisch an die Situation seines Gegenübers angepasst werden ( extreme Empathie) man nimmt die geschilderte Situation und passt als Kind erlebte Emotionen darauf an , das sorgt im Grunde nur dafür das dein Gegenüber glaubt daß du ihn besser verstehst als jeder andere Mensch , kann man nutzen um verschlossene Menschen dazu zu bringen sich zu öffnen und ihnen beizustehen oder sie zu isolieren , manipulieren und scheisse zu sein ... Aber im Grunde ist die einzige eigene Emotion Wut und wenn man nicht wütend ist ist man leer
Das Psychopathen und Soziopathen sich überhaupt trauen sich zu outen, ob anonym oder nicht. Erschreckend, wie offensichtlich gut gestellt sie mit sich selbst sind und sich selbst wahrscheinlich auch noch als ziemlich wertvoll empfinden.
aber was weniger bekannt ist das Psychopathen einen on off Schalter haben
Nein. Richtige Psychopathie zeichnet sich u. a. durch eine stark verminderte oder vollständig abwesende Empathie aus. Zwar kann ein Psychopath theoretisch lernen, Emotionen und Zuneigung zu zeigen, kann an seiner persönlichen emotionalen Wahrnehmung aber nichts verändern.
wieso könnte man dann nicht mit Hilfe von z.b. von neurofeedback den Empathieschalter auf immer an schalten, hätte man damit nicht die Psychopathie an sich geheilt?
Erneut, nein. Neurofeedback kann zur Behandlung von straffällig gewordenen Psychopathen eingesetzt werden (Konicar et al., 2021), die Heilung von Psychopathie ist aber nach derzeitigem Forschungsstand mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht möglich (Salekin et al., 2010).
LG
Psychopathen besitzen sehr wohl die Fähigkeit zur Empathie, sagt Keysers, aber sie müssen diese Fähigkeit willentlich aktivieren
Psychopathen besitzen sehr wohl die Fähigkeit zur Empathie
Wie ich bereits sagte: stark vermindert oder vollständig abwesend. Mit Psychopathie meinen wir gemeinhin eine starke Ausprägung der antisozialen Persönlichkeitsstörung; wie stark diese genau sein muss, ist aber nicht fest definiert, von daher hat auch jeder "Psychopath" ein unterschiedliches Level an Empathie.
sagt Keysers, aber sie müssen diese Fähigkeit willentlich aktivieren
Diese Aussage bezieht sich auf ein Sachbuch (The Empathic Barin) von Christian Keysers, nicht auf eine wissenschaftliche Studie. Die aktuelle Studienlage habe ich dir oben bereits genannt, auch die Forschung von Keysers selbst widerspricht dieser nicht (Keysers & Gazzola, 2014); @ZionsDaughter hat dir hier sogar nochmal mit expliziten Textstellen geantwortet.
Sehr wohl es gab eine Studie an Niederländischen Inhaftierten
Die Aussage die du hier nennst (on-off-Schalter) kommt aus dem Buch, das ich dir bereits genannt habe. Von Keysers gibt es nur vier Studien zum Thema Psychopathie, keine davon gibt das wieder, was du hier sagst.
Wenn du dich auf eine Studie beziehst, dann nenn doch bitte den Versuchsleiter, das Jahr und ggf. die Institution oder eine Fundstelle (Journal-Name oder DOI-Nummer). Außerdem würde sich mir der Sinn deiner Frage nicht mehr erschließen, wenn du doch vermeintlich sowieso schon die Antwort weißt.
Klar, frag doch mal deinen örtlichen Elektriker, ob er solche Schalter hat.
Die Psyche ist hochkomplex.
Wenn es so einfach wäre, dann wäre es nicht mit einer der schwersten Erkrankungen.
Nein es geht darum das Psychopathen gewollt Mitgefühl empfinden können
Die Genforschung hat gerade ganz laut gelacht. Konntet ihr das auch hören?