Wär ein Veganer auf einer einsen Insel auch Veganer oder würde er Tiere essen, um zu überleben?


16.02.2024, 23:47

*einsamen

8 Antworten

Dazu sollte man erstmal klären, was Veganismus bedeutet:

„Veganismus ist eine Philosophie & Lebensweise, die –  so weit wie möglich und praktisch durchführbar – alle Formen der Ausbeutung & Grausamkeiten an Tieren für Essen, Kleidung oder andere Zwecke zu vermeiden sucht & darüber hinaus die Entwicklung tierfreier Alternativen zum Vorteil von Tieren, Menschen & Umwelt fördert. In der Ernährung bedeutet dies den Verzicht auf alle ganz oder zu Teilen vom Tier gewonnenen Produkte.“
– The Vegan Society (1944)

"So weit wie möglich & praktisch durchführbar" ist hier die entscheidende Passage. Auf einer einsamen Insel wäre der Konsum von Tierprodukten alternativlos, sofern man sterben nicht als eine rationale Alternative betrachtet. Insofern wäre das auch nicht im Widerspruch mit der veganen Ethik.

Wobei ich dir insofern widerspreche, dass es doch eine Form von Ausbeutung wäre. Das ist aber auch nicht relevant, weil grausame Handlungen im Kontext ihrer Situation moralisch legitimiert werden können. Beispielsweise wird man in Deutschland nicht gerichtlich verurteilt, wenn man aus Notwehr tötet.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich habe einige Bücher dazu gelesen
SapphoD  17.02.2024, 12:09

Der vegane Joker, der alles wieder erlaubt ...

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Ja, es geht dann ums Überleben. Dann machen Menschen vieles.

Früher, als die Meschen noch Jäger und Sammler waren, war es normal Tiere zu töten. Auch da ging es ums Überleben. Als ich jung war, war es normal, das die Bauern Hausschlachtungen gemacht haben. Das gibt es heute kaum noch. Zu viel Arbeit, mangelnde Hygiene, keine ausreichende Kühlmöglichkeit. Aber es möchte auch kaum einer machen. Ich auch nicht. Ich fand es immer schlimm, wenn ein Tier geschlachtet wurde. Ich esse aber Fleisch. Ich bin damit groß geworden, und finde das auch nicht falsch. Bevor ich verhungern würde, würde ich es vielleicht doch machen.

In den Schlachthäusern machen das Rumänen im Minutentakt. Der Verbraucher möchte möglichst wenig damit zu tun haben.

Was ich nicht verstehen kann, ist, das Jäger das gerne machen, und sogar viel Geld dafür bezahlen, das sie Tiere schießen dürfen. Ich habe gerade vor kurzem noch gelesen, das es noch nie so viele Jäger gab, wie jetzt.

Es geht in der Begründung pro Vegetarier nicht darum, lieber zu verhungern, als Fleisch zu essen. Wenn genug pflanzliche Nahrung zur Verfügung steht, besteht keine Notwendigkeit, Tiere zu töten. Denn man kann die Not des Hungers auch abwenden, indem man Pflanzen isst! Das einzusehen (was ist daran falsch?) kann man nicht nur auf einer Insel. Denn auch in jedem Supermarkt werden vegetarische Nahrungsmittel angeboten, die in ausreichender Menge den Hunger stillen können.

Honeysuckle18  17.02.2024, 13:37

Richtig - was in derlei "Fragen" auch immer gerne vergessen wird:

Ohne Trinkwasser stellt sich die Frage nicht mehr - dann ist es spätestens nach einer Woche eh` vorbei...

Ohne feste Nahrung kann man weitaus länger überleben als ohne Wasser.

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Es wäre trotzdem Ausbeutung, aber die meisten würden wohl ihr Leben über das von anderen Stellen. Ich auch.

Man würde ja auch in Notwehr jemanden töten, obwohl man eigentlich gegen Mord ist.

Ob das jemand sieht oder nicht ist zweitrangig, finde ich.

Der Veganer dürfte Ethisch gesehen natürlich Fleisch und somit Tiere essen, da er über dem Tier steht. Wenn er aber Pflanzen zur Verfügung hat, ist es nicht mehr ethisch.

SpookyBatwing  17.02.2024, 07:02

Warum steht er über dem Tier?

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BerndBauer3  17.02.2024, 07:27
@SpookyBatwing

Es ist eigendlich egal, wer über wem steht. Jedes Lebewesen will überleben. Raubtiere fressen andere Tiere. Pflanzenfresser fressen Pflanzen. Und Mücken saugen Blut um zu überleben.

Menschen haben die Erde bevölkert, gerodet, kultiviert, vielleicht auch ausgebeutet, andere Tierarten verdrängt. Einfach, weil sie es können. Weil sie Tieren überlegen sind. Ob der Mensch über dem Tier steht? Nein, ich würde es nicht so ausdrücken.

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