Währe es sinnvoll ein Bundesweites Jugend Parlament zu machen?

4 Antworten

Ich kenne Kommunen, die so etwas versucht haben und wo die Jugendgemeinderäte, Jugendparlamente, Jugendvertretungen (wie es auch immer hieß - gemeint war das Gleiche) Papiertiger waren. Meist haben sie irgendwann nicht mehr getagt oder fanden sich nach einer Periode keine Anwärter mehr, die überhaupt Interesse gezeigt hätten, sich einzusetzen.

Meist sinkt die Leidenschaft dann, wenn die Mitglieder des Gremiums merken, dass (und es ist ehrlich gesagt so) der Gemeinderat oder Verwaltungsausschuss und das Rathaus bzw. das beschlussfähige Organ sich einen Dreck um die Einwände der Jugend schert und das Ganze nur einführt, weil es in der Presse gutes Echo sorgt nach dem Motto ------> ah ja, guck an, in XY-Stadt machen die sooooo viel für die Jugend und es gibt sogar einen Jugendgemeinderat. Mehr steckt da nicht dahinter.

Ansonsten sind gerade Jugendliche sehr anfällig für Fanatiker, egal aus welcher Richtung. Ich gebe ehrlich zu, dass ich in meiner Jugend eventuell auch den Republikanern ins Netz gegangen wäre, die in meiner Heimat volkstümlich und populär waren wie die Freien Wähler, gute Kandidaten hatten und im Gemeinderat was bewirkten - weil ich nur die Leute vor Ort sah und nicht die an sich sehr bedenkliche Partei mit ihrer Ausrichtung. Man muss das immer von zwei Seiten stehen und viele Jugendliche sind, gerade wenn sie betonen "reif" zu sein alles andere als das (reif ist man erst, wenn man es nicht mehr nötig hat, es zu behaupten) sind und nicht in der Lage, ernsthaft an Politik, Gesellschaft und Umfeld/Gemeinde zu denken.

Ein solches hypothetisches Gremium mit konservativen und blasierten Sprösslingen aus CDU-/JU-Familien, ein paar fundamental Linksgrünen und ein paar Querschlägern aus anderen Lagern (FDP, AfD, Bayernpartei, PBC usw.) bringt überhaupt nichts, weil die latente Unreife der Kiddies noch erschwerend dazu kommt. Das endet in Anarchie und zuvor schon in Desillusion, weil zwar gern von der Jugend geschwärmt, aber im Endeffekt nicht auf sie gehört wird.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
coolerhahn 
Fragesteller
 06.11.2023, 16:20

Cool Betratet ich persönlich weiß nicht da Bundesweit natürlich hoch ist da aber es "einzelfälle" gibt wo Jugendliche gut sich mit politik auskennen aber gut betratet gibt ein Lob

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rotesand  06.11.2023, 16:22
@coolerhahn

Jugendliche, mit denen man objektiv, seriös und kompetent über Politik, die Gesellschaft und ähnliche Themen sprechen kann und denen man menschlich kluge und rationale Entscheidungen oder Ansichten zutrauen kann, sind sehr rar gesät und absolute Ausnahmen. Die meisten sind entweder Krachmacher aus dem linksgrünen Bereich ohne jegliche Ahnung oder konservative Verklemmte der Jungen Union, die zwar geschwollen reden und altklug tun, aber im Grunde auch nix auf der Pfanne haben. Das ist aber nix Neues, das war vor 20 Jahren in meiner Generation schon genauso.

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treppensteiger  06.11.2023, 17:21
@rotesand

Ich glaube um solche Jugendliche zahlreicher zu finden, müsste ab Kindergarten und vor allem Grundschule so was (Diskussions- und Beteiligungskultur) täglich im Alltag wiederzufinden sein, und auch in der Wirkung für die Kids spürbar. Das gibt es tatsächlich selten. Braucht auch eine sehr gute Anleitung, und Konsistenz, da das nicht in wenigen Monaten Gewohnheit wird. Ich halte das aber für grundsätzlich möglich.

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rotesand  06.11.2023, 17:26
@treppensteiger

Ja, das kann man schon so sagen - aber genau daran wird es scheitern. Die meisten Erzieherinnen sind total desinteressiert und wollen die Kinder nur "verwahren" und ruhig beschäftigen, sonst rollen sie gleich mit den Augen und sind überfordert und schreien rum - da hat kaum ein Thema neben der Reihe Platz und schon Bilderbücher zum Thema Weihnachten oder Nikolaus oder Frühlingsblumen sind "zu viel" für diese Personen.

Es sind oft einfach die falschen Leute an den falschen Stellen und wenn ich mich ansehe, wer alles in meinem ehemaligen Umfeld Erzieherin wurde, "weil es sich angeboten hat" und die Fachschule für Sozialpädagogik oder die Gengenbacher Schwestern oder sonst jemand einen nach der Hauptschule gnädigerweise nahmen, weil sie niemand anders fanden, gibt eines das andere.

Grundsätzlich ist dein Gedankengang super und er wäre möglich mit weniger Aufwand wie gedacht, aber den Schuh wird sich keiner anziehen, der die Arbeit nur als Broterwerb sieht und wie so oft gar nicht die Kompetenzen für den Beruf mitbringt und dem jeder Aufwand de facto zu hoch ist ... bloß keine Mühe geben, der Tag geht schon rum, morgen ist auch noch ein Tag und es ist halt so, wie es ist. Ich kenne diese Klientel und habe bei Erzieherinnen ganz grausame Erfahrungen gemacht in Sachen Berufsauffassung und -ethos.

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Nein. Ein Jugendparlament kann nichts entscheiden. Entscheider müssen volljährig sein.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Nein, wäre es nicht. Außer bei Fragen für Entscheidungen im BT wie bei der JAV für die Betriebsräte.

Weiss nicht.

Das ist ja kein echtes Parlament, sondern eine "Spielerei" um den Jugendlichen politische Bildung zu vermitteln, nicht mehr. Entschieden wird da nichts.

coolerhahn 
Fragesteller
 06.11.2023, 16:15

Ein bundesweites Jugendparlament ist sinnvoll und sollte keineswegs als reine Spielerei betrachtet werden. Vielmehr handelt es sich um eine Plattform für echte politische Beteiligung. Der Zweck besteht nicht darin, jungen Menschen spielerisch politisches Wissen zu vermitteln, sondern sie dazu zu befähigen, ihr Wissen an Erwachsene/Politiker weiterzugeben. Ihnen sollte die Verantwortung übertragen werden, Entscheidungen zu treffen und die Ansichten der Jugendlichen zu vertreten. Die Frage ist eher ob Jugendliche dafür in der lage sind

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coolerhahn 
Fragesteller
 06.11.2023, 16:22

Cool eure Meinungen dazu zusehen da es echt ein umstrittenes thema ist ob jugendliche in der politik mit enscheiden dürfen

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