Politisch engagieren als Jugendliche?

6 Antworten

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Schön zu hören, dass sich Menschen in deinem Alter für Politik interessieren!

Sich "politisch zu engagieren" muss zunächst einmal nicht zwangsläufig bedeuten, dass du in einer Partei aktiv wirst. Du kannst dich mit einem Internetblog ebenso "politisch engagieren" wie als Mitglied einer Organisation, die sich z.B. für die Unterstützung von Flüchtlingen, für Frauenrechte, für Umweltschutz oder andere Dinge einsetzt. Je nach dem, welche Absichten du genau verfolgst, kann das eine oder das andere effektiver sein. Vielleicht kannst du dir ja schonmal einen Schwerpunkt überlegen, also einen Themenbereich, der dir besonders wichtig ist und für den du dich besonders gerne engagieren würdest. 

Dein Alter steht dir momentan natürlich insofern im Weg, dass du mit 15 nicht die gleichen Aufgaben übernehmen kannst wie ein 30-jähriger. Aber jeder hat mal klein angefangen, irgendwie muss man ja einsteigen, wenn man auch im späteren Leben an politischen Prozessen beteiligt sein will. Und dein Alter kann dir durchaus auch von Vorteil sein, denn als junger Mensch erreichst du Gleichaltrige natürlich viel besser. Weißt du, Politikverdruss ist ein sehr großes Problem in Deutschland, immer weniger Leute gehen wählen und speziell die junge Generation hat keinen Bezug zu Politik. Dagegen muss dringend vorgegangen werden. Denn ohne Beteiligung an Politik gibt es keine Demokratie.

Ich rate dir auf jeden Fall, dich nicht irgendwelchen stark ideologischen Gruppen anzuschließen, denn du willst ja im Laufe der nächsten Jahre ein möglichst differenziertes Weltbild entwickeln und keines, das extrem einseitig beeinflusst ist. Du solltest dich politisch weiterbilden, also dir vielleicht angewöhnen, jeden Nachmittag beim Stück Kuchen die Zeitung zu lesen, abends die Tagesschau zu gucken und auf Facebook die Seite von der Frankfurter Rundschau (die in meinen Augen beste Tageszeitung) zu abonnieren (oder wenn du gerne die Kommentare und Diskussionen der Leute lesen möchtest bzw. mitdiskutieren willst, dann bietet sich die Facebookseite von SPIEGEL ONLINE an). Auch kannst du dein Wissen durch Bücher erweitern oder natürlich durch Fernsehdokus, von denen du auf Youtube eigentlich zu jedem Thema eine gute Auswahl findest. Wenn du dich wirklich gut weitergebildet hast und ein einigermaßen gefestigtes politisches Weltbild hast, kannst du mit 18 ja mal den Stadtverband deiner Heimatstadt von z.B. der SPD (oder anderen Parteien) besuchen. Die haben in der Regel einmal die Woche oder alle zwei Wochen eine Sitzung, in der sie sich über politische Themen austauschen. Interessierte sind eigentlich immer eingeladen, also du darfst dich dann einfach dazusetzen und zuhören oder auch mitreden.

LG

Das ist doch kein Problem, viele Parteien haben Jugendorganisationen

Cookiemonsta3  13.02.2016, 22:18

sie hat doch geschrieben, dass sie sich mit keiner Partei identifizieren kann.. Warum sollte man eine Partei unterstützen, die man gar nicht gut findet?

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sunflower0408 
Fragesteller
 13.02.2016, 22:19

Die kleineren parteien haben aber keine jugendorganisationen in meinem nahen umkreis :/ trotzdem dankeschön für die schnelle antwort

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du könntest ja selber lokal eine Gruppe mitgründen, wenns von de rentsprechenden Partei vor Ort keinen Jugendverband gibt. Hab ich seinerzeit auch gemacht ;)

Interessierte findet man eigentlich immer, und die Parteien sind froh wenn sie da jemanden haben, wer sich engagieren und was aufbauen will. thematisch muss man ja nicht bei allem mit der "Mutterpartei" auf einer Linie sein ;)

sunflower0408 
Fragesteller
 13.02.2016, 23:14

Danke für die Antwort :)

Ich wusste garnicht dass das geht, aber ich glaube ich selber hätte garnicht so den Mut dazu was eigenes zu starten. Kannst du mir ein bisschen was über deine Erfahrungen erzählen und ob ihr was bewirken konntet? Irgendwelche besonderen Aktionen etc? (Und falls das keine zu persönliche Frage ist: in welcher partei denn? (Musst du natürlich nicht beantworten wenn du nicht willst))

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MarkusJaja  13.02.2016, 23:21
@sunflower0408

Hmm ich habe mich mit 2 anderen Leuten die ich aus den Parteikreisen zusammengetan und wir haben dann den Jugendverband vor Ort gegründet. Es gab regelmäßige Treffen, Themen die wir miteinander und Interessierten diskutiert haben, Aktionen und Zusammenarbeit mit anderen Gruppen. Besuch und Unterstützung von überparteilichen Aktionen und Demos und auch lustige Freizeitaktivitäten.

Irgendwann wollten wir auch in den Stadtjugendring und den Landesverband mitaufbauen. Dazu kamen Wahlkämpfe mit witzigen Wahltouren durchs Bundesland und thematische Beiträge für Landesprogramme, Kommunalprogramme (nicht nur Jugerndthemen).

Das war damals noch die PDS und ihr Jugendverband. In Westdeutschland war das quasi komplett neu aufzubauen. Wir waren von der Anzahl und den Ressourcen zwar eher klein, hatten dafür aber viel "Narrenfreiheit", weil wir viel machen konnten was andere nicht so konnten.

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Gute Frage, finde sowas auch ziemlich spannend. Ich weiß nicht ob man das als politisches Angagment bezeichnen kann aber in der Flüchtlingshilfe kann man oft aktiv werden :)

Jede Partei hat eine eigene Jugend.

Wenn es deiner politischen Meinung entspricht, kannst du ehrenamtlich Flüchtlinge unterstützen, oder im Altenheim etc, wenn dies eher passt